Das Dachauer Moos ist Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten und prägt seit jeher die Naturerfahrung im Dachauer Land. Schon im 19. Jahrhundert war das geheimnisvolle Feuchtgebiet Inspirationsquelle zahlreicher Landschaftsmaler. Um das Terrain mit seiner schützenswerten Vegetation und Tierwelt auch künftig zu sichern, gründete sich das Biodiversitätsprojekt „Neues Leben im Dachauer Moos”. Nach der Übergabe des Förderbescheides durch Umweltminister Dr. Marcel Huber Ende März, fällt am 1. Mai der Startschuss für das landkreisübergreifende Programm: Los geht es um 13.30 Uhr mit einer Wanderung im Rahmen der BayernTour Natur durch das östliche Dachauer Moos. Im Anschluss findet um 16 Uhr die Auftaktveranstaltung am Obergrashof statt.
Das Biodiversitätsprojekt „Neues Leben im Dachauer Moos“ wurde Mitte 2013 ins Leben gerufen, um gemeindeübergreifend den Erhalt und Schutz der verbliebenen Mooslandschaft im Münchner Norden zu sichern. Trägerschaft des Projekts sind unter anderem die Gemeinde Karlsfeld sowie die Landeshauptstadt München; für die Umsetzung ist der Verein Dachauer Moos e.V. verantwortlich. „Das Projekt ist eine Gemeinschaftsaktion vieler Akteure. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre der Naturschutz vor Ort nicht denkbar”, so Umweltminister Huber.
Ende März wurde das Projekt vom bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber im Rahmen des flächendeckenden Naturschutzkonzeptes BayernNetz Natur mit einem Förderscheck geehrt. „Moore gehören zu den wertvollsten Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen. Sie sind charakteristisch für das bayerische Landschaftsbild und unverzichtbarer Bestandteil unseres Naturerbes. Die Maßnahmen zur Renaturierung im Dachauer Moos leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten in der Region und schützen gleichzeitig unser Klima”, so Huber bei der Scheckübergabe. Die Gesamtkosten des Projekts betragen knapp 470.000 Euro, rund die Hälfte der Kosten stellt der Bayerische Naturschutzfonds.
Ziel des Projekts ist es, die für das Dachauer Moos typische Artenvielfalt zu bewahren und die charakteristischen Lebensräume zu verbessern. Unter anderem wird die Biotopfunktion der Moosbäche Kalterbach und Roßbach durch Renaturierungen gesteigert und die naturschonende Landwirtschaft etabliert. Im Dachauer Moos befinden sich Niedermoor- und Streuwiesenreste, die Lebensraum für seltene Pflanzengesellschaften und die vom Aussterben bedrohte Libellenart Helm-Azurjungfer bieten.
Vor der Auftakveranstaltung um 16 Uhr im Gut Obersdorf können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger selbst ein Bild von den zahlreichen Naturschätzen der Mooslandschaft machen. Im Rahmen der BayernTour Natur, Deutschlands größter Umweltbildungsaktion, führen fachkundige Naturexperten auf einer etwa sechs Kilometer langen Wanderung durch das östliche Dachauer Moos. Unter dem Motto „Von der Helm-Azurjungfer zum Schneider – Geheimnisvolles Leben im Dachauer Moos“ erläutern die Fachleute seltene Tier- und Pflanzenarten, landschaftsökologische Besonderheiten sowie die Nutzung des Mooses damals und heute.
Die Wanderung führt entlang des Karlsfelder Generationenwaldes, über das Naturschutzgebiet Schwarzhölzl und die Mooslandschaft am Moosgraben, zum Umwelthaus am Gut Obergrashof. Dort beginnt um 16 Uhr die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Neues Leben im Dachauer Moos”. Die Besucher können dann mit den Verantwortlichen der Trägerschaft ins Gespräch kommen und sich bei einer Ausstellung über die oberbayerischen Moore informieren.
Treffpunkt für die Naturbegehung ist um 13.30 Uhr am Karlsfelder Wasserwerk. Die Wanderung findet bei jeder Witterung statt und ist für Familien geeignet. Ein Bus-Shuttle bringt die Teilnehmer am Ende der Wanderung zurück zum Wasserwerk.