Veröffentlicht am 25.02.2014 11:08

Platz für Autos und Amphibien

Manfred Zehetbauer und Martin Weigl stellten die Planungen der P+R-Gesellschaft vor. (Foto: pst)
Manfred Zehetbauer und Martin Weigl stellten die Planungen der P+R-Gesellschaft vor. (Foto: pst)
Manfred Zehetbauer und Martin Weigl stellten die Planungen der P+R-Gesellschaft vor. (Foto: pst)
Manfred Zehetbauer und Martin Weigl stellten die Planungen der P+R-Gesellschaft vor. (Foto: pst)
Manfred Zehetbauer und Martin Weigl stellten die Planungen der P+R-Gesellschaft vor. (Foto: pst)

„Die Bautafel ist schon fertig“, erklärte Martin Weigl, Vertreter der Park & Ride-GmbH. 53 neue Parkplätze sollen an der Aubinger S-Bahn-Station errichtet werden. Bereits jetzt sind die Arbeiter damit beschäftigt das Gehölz neben der Bahnsteigunterführung zu roden. „Baufeldfreimachung“ heißt dies im Behördendeutsch. An den Straßenseiten der Georg-Böhmer-Straße türmen sich bereits die Äste und Zweige. Im März sollen noch ehemalige Kampfmittel gesucht werden und eventuell verseuchter Boden ausgetauscht werden. Wenn auch diese Untersuchungen beendet sind soll es im April losgehen. Die Park-and-Ride-Gesellschaft hofft, dass Ende Juli die Parkplätze für die S-Bahnkunden fertig sein werden.

Das Unternehmen hat in seinen überarbeiteten Plänen auch die Wünsche des Bezirksausschusses eingearbeitet. Zum Beispiel einen behindertengerechten Stellplatz. Da der S-Bahnzugang von dieser Seite des Bahnhofs aus sowieso nicht barrierefrei ausgebaut werden wird, hatte die P+R anfangs auf einen extrabreiten Behindertenparkplatz verzichtet. Dafür hätte man mehr Parkplätze ausweisen können. Auf einen barrierefreien Parkplatz wollte der BA allerdings mit Unterstützung des Behindertenbeirats keinesfalls verzichten. Jetzt soll es neben dem Behindertenstellplatz noch einen breiten Familienparkplatz und vier Stellplätze für Frauen, die sich in der Nähe der Treppe befinden, errichtet werden. Insgesamt wird die Maßnahme rund eine halbe Million Euro kosten. Der Bau wird durch die Stellplatzablösemittel der Stadt München und Zuwendungen aus staatlichen Förderprogrammen finanziert.

Verwahrlostes Bahnumfeld

Lange hatten die Verhandlungen mit der Bahn gedauert, bis es der Stadt endlich gelungen war das ehemalige Bahngelände für den Umbau frei zu bekommen. Für das derzeit recht verwahrlost aussehende Bahnhofsareal bedeutet der neue Parkplatz eine Aufwertung. Müll hängt derzeit in dem Gestrüpp an den alten Gleisen, auf dem unbefestigten Boden sammelt sich bei Regen das Wasser in Pfützen. Die große Fläche verführt immer wieder die anliegenden Autohändler dazu, ihre Wägen auf dem Areal abzustellen. Damit wird auf der neuen P+R-Anlage Schluss sein. Die Parkplätze sind den Bahngästen vorbehalten und das Parken wird kostenpflichtig sein, „Falschparker müssen 30 Euro zahlen“, sagte Weigl.

Der neue Parkplatz hat aber nicht nur Vorteile. Bei einer Kontrolle hatte eine Biologin Zauneidechsen und zwei Heuschreckenarten (blauflügelige Ödlandschrecke und Sandschrecke) entdeckt. Wegen artenschutzrechtlichen Bestimmungen bekam die Park-and-Ride-Gesellschaft die Auflage, den Lebensraum der Tiere mit verschiedenen Ausgleichsmaßnahmen zu schützen. „Zauneidechsenhabitatsstrukturen“ werde man beispielsweise errichten, erläuterte Weigl. Ein Begriff, mit dem die wenigsten Besucher der Bezirksausschussversammlung etwas anfangen konnten. Auf deutsch seien das einfach „Steinhaufen“, so Weigl.

north