Im Rahmen des kommunalen Wohnungsbauprogramms (KomPro) der Landeshauptstadt München entstehen münchenweit geförderte Wohnungen, die es auch Münchnern mit geringem Einkommen, und somit am Wohnungsmarkt Benachteiligten, ermöglichen, eine Mietwohnung zu beziehen. Im Laim will die Gewofag nun das städtische Grundstück zwischen Sigl-/ und Brantstraße, vielen Laimern als „die Hundewiese” bekannt, bebauen. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft hat dafür einen Realisierungswettbewerb ausgelobt, an dem 15 Planungsteams teilnahmen. Vergangene Woche wurden nun die Preisträger für das geplante Bauprojekt bekannt gegeben. Der Entwurf des Architekturbüros „bogevischs buero Architekten & Stadtplaner GmbH” überzeugte die Jury unter dem Vorsitz von Professor Markus Allmann. Ebenso konnten die Landschaftsarchitekten von „Michellerungschalk GmbH Landschaftsarchitektur und Urbanismus” die Preisrichter für sich gewinnen.
„Der Entwurf ist aus meiner Sicht sehr gut”, erklärt Josef Mögele, Vorsitzender des Laimer Bezirksausschusses (BA 25), der als einer der neun Preisrichter über den Siegerentwurd entschied. Rund 105 geförderte Wohnungen sowie etwa 200 Kinderbetruungsplätze in Form von Kindergarten-, Krippen- und Hortplätzen sollen an der Brant- und Siglstraße entstehen. Damit schafft die Gewofag dringend benötigte Kinderbetreuungsplätze im Stadtteil, die allen Laimer Eltern zur Verfügung stehen werden. „Die Plätze sind nicht an die Bewohner der Häuser gekoppelt”, erklärt Gewofag-Sprecherin Sabine Sommer. Der Entwurf sieht eine fünfgeschossige Bebauung westlich und östlich der Brantstraße vor: „Jeweils drei Gebäude gruppieren sich um einen Innenhof mit Spielmöglichkeiten”, erklärt die Gewofag. In zwei Bauabschnitten will man das Grundstück bebauen. Der Baubeginn für den ersten Abschnitt ist für Anfang 2016 geplant und soll voraussichtlich Ende 2017 fertiggestellt sein. Hier sollen auch in winkeltförmigen Gebäuden, südlich der Brantstraße, also Richtung Kleingartenanlage, die Kinderbetreuungseinrichtungen entstehen. in diesen neuen Räumlichkeiten werden dann die Kinder aus den derzeitigen provisorischen Pavillons des städtischen Kindergartens „Siglkids” einziehen können. Anfang 2017 soll dann der zweite Bauabschnitt begonnen werden, der etwa Ende 2018 realisiert sein wird. Für Fußgänger und Radfahrer sind öffentliche Wegeverbindungen zwischen Sigl- und Walter-Scott-Straße geplant, so dass kürzere Wege durchs Quartier rund um die Brantstraße entstehen. Öffentlich zugängliche Grünflächen oder Spielplätze, wie sie sich die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Laimer BA gewünscht hätten, werden jedoch nicht entstehen. „Das Gelände ist sowieso hoch belastet, das kann einfach nicht mehr hergeben”, argumentiert Mögele.
Rund 28 Millionen Euro wird die Gewofag für den Neubau investieren. Der Antrag auf Baugenehmigung wird voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres eingereicht. Wird dieser positiv beschieden, könnte direkt mit der Bauplanung begonnen werden. Zumindest wenn alles nach Plan läuft und die protestierenden Nachbarn nicht weitere Verzögerungsmaßnahmen in die Wege leiten. Einige Anwohner der Brantstraße, die bereits 2012 lautstark gegen die Erteilung des Vorbescheids angingen, reichten nämlich Klage gegen das Bauvorhaben ein. Ihre Besorgnis um zu viel Lärm, verstärktes Verkehrsaufkommen und unliebsame neue Nachbarn wird jedoch von der Mehrheit der Stadtteilbewohner nicht geteilt. Diese stimmten nämlich im Rahmen der Bürgerversammlung 2012 für den geplanten Bau der Gewofag. „Es ist unbestreitbar, dass die Landeshauptstadt München und deren Bürger Wohnungen und Kinderbetreuungsplätze brauchen und dass diese entstehen müssen”, erklärt Mögele dazu.
Die Wettbewerbsentwürfe für das Gelände an der Brantstraße sowie die Siegerentwürfe sind noch bis Freitag, 28. Februar, im Forum der Gewofag (Kirchseeoner Straße 3, in Ramersdorf) ausgestellt. Von Montag bis Freitag, zwischen 8 und 17 Uhr können sich interessierte Bürger die Entwürfe ansehen.