Veröffentlicht am 03.02.2014 11:07

Vielseitig und ambitioniert

Das Farbrik-Team mit Sinem Gögcer für den Theaterbereich, Opern-Produktionsleiterin Angelika Endres, Carsten Mayer, Team-Chef Frank Przybilla, freie Regisseurin Julia Dippel und Azubi Jessica Weißhaupt (v.l.). Nicht im Bild Thomas Linsmayer und Stefan-Maria Mittendorf. (Foto: US/Archiv)
Das Farbrik-Team mit Sinem Gögcer für den Theaterbereich, Opern-Produktionsleiterin Angelika Endres, Carsten Mayer, Team-Chef Frank Przybilla, freie Regisseurin Julia Dippel und Azubi Jessica Weißhaupt (v.l.). Nicht im Bild Thomas Linsmayer und Stefan-Maria Mittendorf. (Foto: US/Archiv)
Das Farbrik-Team mit Sinem Gögcer für den Theaterbereich, Opern-Produktionsleiterin Angelika Endres, Carsten Mayer, Team-Chef Frank Przybilla, freie Regisseurin Julia Dippel und Azubi Jessica Weißhaupt (v.l.). Nicht im Bild Thomas Linsmayer und Stefan-Maria Mittendorf. (Foto: US/Archiv)
Das Farbrik-Team mit Sinem Gögcer für den Theaterbereich, Opern-Produktionsleiterin Angelika Endres, Carsten Mayer, Team-Chef Frank Przybilla, freie Regisseurin Julia Dippel und Azubi Jessica Weißhaupt (v.l.). Nicht im Bild Thomas Linsmayer und Stefan-Maria Mittendorf. (Foto: US/Archiv)
Das Farbrik-Team mit Sinem Gögcer für den Theaterbereich, Opern-Produktionsleiterin Angelika Endres, Carsten Mayer, Team-Chef Frank Przybilla, freie Regisseurin Julia Dippel und Azubi Jessica Weißhaupt (v.l.). Nicht im Bild Thomas Linsmayer und Stefan-Maria Mittendorf. (Foto: US/Archiv)

Vor einem Jahr kündigte die Pasinger Fabrik eine Reihe von baulichen Veränderungen an und präsentierte gleichzeitig ihren neuen Internetauftritt. „Uns geht es um ein besseres Wahrgenommen werden“, meinte damals Geschäftsführer Frank Przybilla. Das Konzept ist aufgegangen. Ob Theater, Oper, Musik – die Pasinger Fabrik hat mehr Besucher denn je.

Nun sei das Meiste geschafft, das neue Lichtkonzept stehe, die Probenräume im Untergeschoß, der Backstage-Bereich mit Maske und die Umkleideräume hätten mittlerweile umgestaltet werden können, erklärte Przybilla weiter. „Jetzt bekommen die Wagenhalle ein neues Foyer und die Kleine Bühne ein paar Änderungen.“

Ambitioniertes Vielspartenprogramm

Passend zum neuen Outfit bastelte das Team um Przybilla weiter am ambitionierten Vielspartenprogramm der Fabrik. „Wir haben für dieses Jahr wieder viel vor“, so Przybilla mit Blick auf den Spielplan 2014. Eben erst startete die Fabrik die Ausstellung „Ernst Barlach – Alexander Dettmar“. Die Schau schlage eine Brücke über drei Generationen und stelle Barlachs Skulpturen neben die zeitgenössische Malerei des Barlach-Preisträgers Dettmar, so Kurator Thomas Lindsmayer über das Projekt.

Im Mai zeigt die Fabrik eine Neuauflage ihrer Hochschulkooperation. Diesmal arbeite man mit drei Hochschulen in München, Dortmund und Essen zusammen. „Dem diesjährigen Hochschulprojekt haben wir den Titel „Grenzgänge – Die Krise des Sichtbaren“ gegeben“, erklärte Kurator Stefan-Maria Mittendorf. Es sei ein aktueller Diskurs über die Darstellbarkeit von medialer Arbeit, Fotografie und Kommunikationsdesign. Passend zum Thema werde die Vernissage auch getwittert, so Mittendorf.

„La Boheme“ in Pasing

Auch in Musik, Literatur, Theater und Oper setze die Fabrik ihre Traditionen fort. Für 2014 könne das Publikum auch wieder mit Jam-Sessions rechnen und sich zudem auf eine Reihe „Münchner Gitarrenkonzerte“ freuen. Speziell hinter den Opernkulissen herrsche derzeit Hochbetrieb. Am 18. Juni wolle Münchens kleinstes Operhaus mit der Premiere von „La Boheme“ rauskommen.

„Im Moment laufen die Castings“, erklärte der musikalische Leiter Andreas Heinzemann. Über 200 Sänger aus ganz Europa hätten sich auf die insgesamt neun Partien beworben. „Wir freuen uns natürlich, dass wir so bekannt sind und unser Konzept gut ankommt, bei den Künstlern wie auch beim Publikum“, meinte Heinzemann. Ein großes Orchester stehe auch für „La Boheme“ nicht zur Verfügung. „Wir nehmen unsere zehn Instrumente und stellen alles dar, was wir können. Imitieren wollen wir nicht.“

„Wir ducken uns nicht weg“

Der Höhepunkt der Fabrik-Jahressaison bilde das Länderfestival. Unter dem Titel „Good News from Iran“ möchte die Fabrik eine Reihe junger Künstler aus Iran, ihre Ideen und Zukunftsvorstellungen zeigen. „Das Politische lassen wir außen vor“, meinte Przybilla. Vielmehr wolle die Fabrik gegen die neue Form der Ausländerfeindlichkeit Stellung beziehen, so Przybilla. Die Präsentation junger ausländischer Künstler gehöre übrigens genauso dazu wie das Engagement des Kulturhauses in der Initiative „Münchner Kunst und Kultur für Respekt“, in der 30 Kulturinstitutionen vereint gegen Rechts und Rassismus vorgehen.

In diesem Zusammenhang finden übers Jahr verteilt Lesungen, Diskussionen zum NSU-Prozess und Rechtsextremismus statt. Auch eine Demonstration vorm so genannten braunen Haus in Obermenzing, einer WG von Rechtsextremisten, ist geplant. Przybilla: „Wir ducken uns nicht vor unbequemen Fragestellungen weg, sondern zeigen klare Position.“

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