Im eigenen Krautgarten fast vor der Haustür säen, gießen und ernten – das wird ab 2015 auch für die Einwohner in Allach-Untermenzing möglich sein. Den Beschluss zur Einrichtung einer entsprechenden Krautgartenanlage hat der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats kürzlich gefasst. Die „Stadtgüter München“ hatten im Vorfeld passende Ackerflächen aus dem Bestand des Kommunalreferats ermittelt. Alle Flächen sind aktuell noch verpachtet, können aber so rechtzeitig gekündigt werden, dass die „Stadtgüter München“ die Flächen rechtzeitig vorbereiten und im April 2015 an die neuen Krautgärtner übergeben können. Die Vertragskündigung erfolgt nach Angaben der Stadt erst zum Jahresende, um die Landwirte nicht unnötig zu schädigen.
Das Projekt „Krautgarten München“ greift das Bedürfnis der Münchner Bevölkerung nach Selbstversorgung unter biologischen Gesichtspunkten auf. Die referatsübergreifenden Aktivitäten und die überwiegend positiven Reaktionen in der Öffentlichkeit haben diesem kommunalen Projekt einen hohen Stellenwert verschafft und dafür gesorgt, dass der Begriff „Krautgarten“ mittlerweile ein eigenes „Label“ im Rahmen der urbanen Gartenaktivitäten darstellt. Dies ist unter anderem der inhaltlichen Ausrichtung des Projekts – biologisch, regional, autofrei, gentechnikfrei, bürgernah, offen für soziale Einrichtungen, familien- und frauenorientiert, ressourcensparend und interkulturell – geschuldet. Darüber hinaus wird die Landeshauptstadt München nach eigenen Angaben auch ihrem sozialen Anspruch gerecht, indem durch die günstigen Pachten auch Personen mit geringer Finanzkraft die Möglichkeit haben, an diesem Projekt teilzuhaben.
Allein die „Stadtgüter München“ stellen derzeit sieben Standorte im Münchner Osten und Südosten mit 560 Parzellen (Anzahl 2013) zur Verfügung. Die Standorte sind in Gronsdorf,an der Schneiderhofstraße mit 5.000 Quadratmetern, Gut Riem, an der Riemer Straße mit 5.000 Quadratmetern, Trudering, an der Karpfenstraße mit 4.000 Quadratmetern, Waldperlach, an der Arnold-Sommerfeld-Straße mit 6.000 Quadratmetern, Berg-am-Laim, an der Else-Rosenfeld-Straße mit 2.500 Quadratmetern, Hohenbrunn, an der Hubertusstraße mit 6.000 Quadratmetern und in Daglfing, an der Stegmühlstraße mit 3.000 Quadratmetern.
Insgesamt werden von den Stadtgütern München damit 3,15 Hektar Fläche den Münchner Bürgern als Krautgartenparzellen angeboten. Die Pächter werden durch vertragliche Regelungen dazu verpflichtet, die Krautgärten biologisch-organisch zu bewirtschaften und die Bioland-Richtlinien einzuhalten. „Die Krautgärten der ‚Stadtgüter München‘ sind ein echtes Erfolgsmodell“, freut sich Kommunalreferent Axel Markwardt. „Das Kommunalreferat arbeitet deshalb weiterhin mit Hochdruck daran, das Angebot jährlich um einen neuen Krautgartenstandort zu erweitern.“
Weitere Informationen zu den Krautgärten der Stadtgüter München gibt es unter www.stadtgueter-muenchen.de im Internet.