Im Eis- und Funsportzentrum West lässt es sich den ganzen Winter über hervorragend Eislaufen. Bis zum Saisonende am 9. März täglich vormittags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und nachmittags von 14 bis 16 Uhr heißt es „Bahn frei“. Sogar abends ist die Fläche mehrmals von 20 bis 22 Uhr in Betrieb. Dazu braucht niemand seine eigenen Schlittschuhe mitbringen, die Ausrüstung kann ganz spontan vor Ort ausgeliehen werden.
„So wird es bleiben“, bekräftigte Edith Petry, Pressesprecherin im Münchner Sportamt. „Die Eisfläche ist gut intakt. Sanierungsbedarf besteht nicht. Wir freuen uns, dass die Anlage so gut angenommen wird.“ In den letzten Wochen sei vielfach die Rede von Baumängeln gewesen. „Das ist so nicht richtig“, stellte Petry klar. Der BA 21 hatte bereits in seiner Dezembersitzung mit einem Dringlichkeitsantrag auf die schlechten Nachrichten der angeblich dringenden Sanierung reagiert und einstimmig schnelle Lösungen gefordert.
Die 20 Jahre alte Anlage sei 2006 für zwei Millionen Euro komplett saniert worden, erklärte Petry. „Die Maßnahmen erfolgten nicht optimal, denn es bildeten sich im Nachhinein immer wieder Pfützen.“ Damit sei klar gewesen, dass die Stadt Nachbesserungen fordere und ihre Ansprüche geltend machen würde. „Um dies fundiert zu begründen, musste ein Beweissicherungsverfahren veranlasst werden.“
Dies funktioniere leider nur, wenn die Anlage vollkommen ungenutzt bleibe, ein „No-Go“ für das Sportamt. Die Münchner sollten nach erfolgter Sanierung nicht weiter auf das Eislaufen verzichten müssen. „Also haben wir in der Saison 2008/09 über die Original-Eisanlage eine provisorische Anlage installiert. Diese wird unabhängig betrieben und mit Strom gekühlt. Die Originalanlage darunter haben wir ebenfalls weiter in Betrieb gehalten.“
In der laufenden Saison ließ der TÜV die Originalkälteanlage jedoch abschalten. „Das Eiszentrum West wird also alleinig durch die provisorische Kälteanlage betrieben. Leider ist sie störanfälliger als die Originalanlage“, meinte Petry. „Sollte es längere Zeit wärmer als zehn Grad Celsius werden, müssten wir uns Gedanken machen, wie wir das Eislaufen dennoch garantieren können.“
Doch wahrscheinlich hat das Doppelleben der Eisanlage sowieso bald ein Ende. „Das Beweissicherungsverfahren ist abgeschlossen“, so Petry. Nun müsse der Stadtrat über das Schicksal des Eislaufzentrums entscheiden. Schließlich strömten in jeder Saison viele zehntausend Besucher aufs Eis.
„Wir benötigen jetzt ein Nutzer-Bedarfsprogramm“, erklärte Petry weiter. Sehe der Stadtrat für die kommende Zeit sogar noch mehr Bedarf, wäre eine Erweiterung der Anlage möglich. „Auch eine Überdachung könnte kommen. Oder aber die bestehende Kälteanlage bleibt wie sie ist und wird lediglich nachgebessert. Doch dies ist der zweite Schritt. Zuerst entscheidet der Stadtrat, dann prüft die Stadtverwaltung Kosten und Maßnahmen. In welcher Form auch immer: die Eisfläche bleibt erhalten.“