Veröffentlicht am 25.11.2013 16:55

Planungskonzept wird torpediert

Derzeit befinden sich auf dem Grundstück in der Fürstenrieder Straße 70 noch Behelfsbauten, in denen Einzelhändler untergebracht sind. Diese Barackenlösung könnte bald einem Hochhaus weichen. (Foto: BK)
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück in der Fürstenrieder Straße 70 noch Behelfsbauten, in denen Einzelhändler untergebracht sind. Diese Barackenlösung könnte bald einem Hochhaus weichen. (Foto: BK)
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück in der Fürstenrieder Straße 70 noch Behelfsbauten, in denen Einzelhändler untergebracht sind. Diese Barackenlösung könnte bald einem Hochhaus weichen. (Foto: BK)
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück in der Fürstenrieder Straße 70 noch Behelfsbauten, in denen Einzelhändler untergebracht sind. Diese Barackenlösung könnte bald einem Hochhaus weichen. (Foto: BK)
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück in der Fürstenrieder Straße 70 noch Behelfsbauten, in denen Einzelhändler untergebracht sind. Diese Barackenlösung könnte bald einem Hochhaus weichen. (Foto: BK)

Viele Nutzungen gibt es rund um den Laimer Platz und auch verkehrlich ist hier ein wichtiger Knotenpunkt. Nun soll die letzte noch überschaubare Ecke an der Kreuzung Fürstenrieder Straße/ Gotthardstraße zugebaut werden. Für das Grundstück an der Fürstenrieder Straße 70, wo derzeit noch in einem Behelfsbau kleine Einzelhändler untergebracht sind, wurde jüngst ein Planungskonzept vorgelegt. Beantragt wird darin eine Eckbebauung mit einem 6 bis 8-geschossigen Gebäude. Damit würde der geplante Bau über 25 Meter hoch. Geschlossen lehnen die Gremiumsmitglieder des Laimer Bezirksausschusses (BA 25) das Bauvorhaben ab und fordern, dass die Stadt München sich um den Erwerb des Grundstücks bemüht.

Ganzheitliche Lösung gefordert

„Der Vorbescheid muss torpediert werden“, erklärte BA-Chef Josef Mögele in der jüngsten Sitzung des lokalen Gremiums. Dem Investor solle deutlich gemacht werden, dass die Laimer sich nicht so schnell unterkriegen ließen, wenn profitabel und dicht gebaut werden soll. Es könne nicht angehen, dass man alle vier Ecken der Kreuzung mit hohen Gebäuden zubaue, so Mögele. „Da muss man ganz scharf sein“, postulierte der BA-Vorsitzende. Und auch Anette Zöllner, Vorsitzende des Unterausschusses für Bauen und Planen im Laimer BA argumentierte gegen das geplante Gebäude: „Hier muss eine ganzheitliche Lösung her.“ Denn an der vielbefahrenen Kreuzung Fürstenrieder Straße Ecke Gotthardstraße gehe es jetzt bereits drunter und drüber. Und die Situation würde sich wohl noch verschärfen, wenn eine Tiefgaragenzufahrt an der Nordwestgrenze von der Gotthardstraße hinzukäme. Haltestellen müssten verschoben und U-Bahn-Zugänge umgeplant werden. Da es sich bei dem Grundstück an dieser Kreuzung um eine städtebaulich exponierte Lage handle, müsse unbedingt die Umgebung mitberücksichtigt werden, erklärte Zöllner. Jetzt bereits herrschten hier eine hohe bauliche Verdichtung und eine Vielzahl an Gewerbebetrieben mit hohen Kunden- und Parteienwechsel. Das Bauvorhaben habe daher eine herausragende und übergeordnete Bedeutung. Neben einer Entscheidung der Lokalbaukommission müssten nach Ansicht des Laimer BAs notwendigerweise auch die Zuständigen für verkehrliche Anliegen, nämlich Vertreter des KVRs, sowie Vertreter der Stadtwerke – für Fragen des öffentlichen Nahverkehrs – in die Planung einbezogen werden. Am besten allerdings wäre es, wenn die Stadt das Grundstück erwerben und damit den so dringend geforderten Platz für die Allgemeinheit schaffen würde. Dafür will sich der Laimer BA nun einsetzen.

Stadt soll Grundstück kaufen

„Die Probleme am Laimer Platz sind durch die ohnehin schon große bauliche Verdichtung, dem viel zu knapp bemessenen öffentlichen Raum mit der nicht gelösten Erschließungs-, Liefer-, Umsteige- und Stellplatzsituation unerträglich geworden. Ein weiteres Bauvorhaben an dieser überlasteten Stelle ist nicht vorstellbar“, so lautet das Urteil des Unterausschusses Bauen und Planen im Laimer BA, das vom gesamten Gremium unterstützt wird. Damit wird das Planungskonzept entschieden abgelehnt. Stattdessen fordert der Laimer BA, dass die Stadt München das Grundstück kauft. „Der Bedarf an öffentlichen Räumen in Laim ist da“, erklärt dazu Ingo Benn, Fraktionsvorsitzender der Grünen im BA 25. So könnte seiner Ansicht nach etwa ein Kulturhaus für die Laimer an dieser Stelle entstehen.

Ob sich das Bemühen der Stadtteil-Politiker dieses Mal auszeichnen wird, bleibt abzuwarten. Denn auch das ehemalige Beck-Haus in der Fürstenrieder Straße wollten die Laimer gerne in städtischem Besitz wissen und blieben mit dieser Forderung erfolglos. Die einzelnen Referate zeigten für diesen Standort nämlich kein Interesse, und so blieb das städtische Bemühen um den Erwerb gering. Doch vielleicht lässt sich die Stadt dieses Mal auf Gespräche ein und fördert den öffentlichen Raum in Laim.

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