Die Aubinger fühlen sich zunehmend als Müllabladeplatz für die Landkreis-Bewohner. Immer wieder meldeten sich Bürger in der letzten Bezirksausschusssitzungen zu Wort, um sich über die Zustände an den Wertstoffsammelplätzen des westlichen Stadtrands zu beschweren. „Es ist für uns nicht akzeptabel, dass wir die Mülldeponie der Vorbeifahrenden, meist Fürstenfeldbrucker, sein müssen“, hieß es außerdem in einem Schreiben der Anwohner der Grabenfleckstraße, Altostraße und Loferfeld an den BA. Ein anderer Bürger will festgestellt haben, dass die Behälter „zu 40 Prozent von Leuten aus dem Kreis FFB benutzt werden“. Er wollte deswegen wissen, ob dies „mit den Umlandgemeinden abgesprochen und rechtens ist“. Reinhard Bernsdorf (SPD) möchte diesen Zustand beenden. Er forderte in einem Antrag das „Aufstellen zusätzlicher Container für Plastikabfall am äußersten Stadtrand an den Einfallstraßen nach München und das Aufstellen von Hinweisschildern auf die nächstgelegenen Sperrmüllsammelstellen“. Eindrücklich hat Bernsdorf die Situation auf Bildern festgehalten. Unansehnlich liegt der Plastikmüll neben den Containern, die bereits übervoll sind. Oft bläst dann der Wind den Unrat über die Wege. „Wir werden zugemüllt“, klagte er. „Eine Riesensauerei“, stimmte seine Ratskollegin Karin Binsteiner (Grüne) zu. „Das Müllaufkommen übertrifft die Containerkapazität bei weitem“, ärgerte sich ein anderer Bürger. Die Verursacher der Misere stehen für die Aubinger indes fest. Es sind die Mülltouristen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort besteht ein aufwändigeres Müllsammelsystem, das vielen Bürgern einfach zu umständlich sei. „Die fahren dann mit ihren Müll nach München.”
In der Vergangenheit habe es bereits öfter Gespräche mit den Umlandgemeinden und dem Abfallwirtschaftsamt München gegeben. „Es hat keine Änderungen und Zugeständnisse dieses unzumutbaren Zustands gegeben“, so Bernsdorf. Er hofft, dass neue Plastikcontainer, die an den Einfallstraßen aber außerhalb der Wohnbebauung aufgestellt werden, Abhilfe schaffen könnten. „Die Bürger der Umlandgemeinden werden diese Container bevorzugt anfahren. Dies entlastet unsere Container im bewohnten Stadtgebiet“. Die Aubinger müssten dann nicht mehr den herumliegenden Müll ertragen und der zusätzliche Autoverkehr würde ausbleiben. Als Standort schlägt Bernsdorf die Bodenseestraße nach der Brücke über die A99, die Eichenauer-, Lochhausener und Eschenrieder Straße (jeweils außerhalb der Wohnbebauung vor). Zusätzlich könnten die Containerstandorte auch gefälliger gestaltet werden. Als positives Beispiel wurde der Langwieder Containerstandort gelobt, den die Bürger in Eigeninitiative auf drei Seiten begrünt hatten. „Das funktioniert auch als Windfang und ist nachahmenswert.”