„Neuhausen-Nymphenburg steht auf!“ – lautet das Motto des Kulturfestes für Toleranz und ein friedliches Miteinander, das am Samstag, 27. Juli, auf dem Rotkreuzplatz stattfindet. Durch Musik, Referenten und Infostände sollen die Bürger ab 14 Uhr auf den zunehmenden Rechtsextremismus und die Islamophobie in München aufmerksam gemacht werden. Rechtspopulistische Parteien wie „Die Freiheit“ und „Pro Deutschland“ gewinnen im Stadtteil durch Infoveranstaltung eine immer größere Aufmerksamkeit. „Wir möchten mit der Veranstaltung gegen den latenten Rechtsradikalismus, der sich über unsere Stadt ergießt, vorgehen und ein Zeichen setzen“, erklärt Willi Wermelt, einer der Initiatoren des Kulturfestes und Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Und Nima Lirawi ergänzt: „Unser Ziel ist es, dass jeder nach seiner Räson selig sein kann.“ Lirawi ist nicht nur Mitglied des BA 9 sondern auch Vorstand des Vereins zur politischen Jugendpartizipation e.V. (VPJ) sowie Initiator und Organisator des Kulturfestes. Die Schirmherrschaft hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude übernommen.
Der VPJ sieht es als seine Aufgabe für Multikulturalität und eine demokratisches und weltoffene Gesellschaft einzustehen. Das Kulturfest auf dem Rotkreuzplatz soll dabei nicht nur durch Musik, sondern auch durch Vorträge von Experten und ehrenamtlichen Helfern an Infoständen die Bürgerinnen und Bürger aufklären. Spielen werden das Hartz IV Orchester, Kommando Feierabend, ImpossibleColours, RaKeeM und Monday Tramps. „In unserer Musikauswahl spiegelt sich auch das Motto ‚München ist bunt‘ wider“, betont Rosa Kindl vom VPJ. Als Redner konnten Florian Ritter, Mitglied des Landtags Bayern, Klaus Weber, Professor der Hochschule München und Günther Baumann, Historiker Neuhausen-Nymphenburg, gewonnen werden.
Unterstützt wird das Kulturfest „Steht auf!“ unter anderem auch von „München ist bunt!“ e.V.. „Ich finde es wichtig, nicht nur mit Parolen zu agieren sondern vor Ort mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Das ist dringend notwendig“, erklärt Andreas Bieberbach. „Nur so bekommen wir diesen latenten Rassismus wieder aus den Köpfen der Menschen raus.“ Und auch Miriam Weigl von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus der Landeshauptstadt München betont: „Das Phänomen ist mittlerweile zu ausgeprägt, als dass man es einfach nur ignorieren könnte. Wir müssen gerade im Alltag darauf achten. Deshalb fahren wir die Strategie der Aufklärung und Thematisierung.“
Weitere Informationen gibt es unter www.vpj-muenchen.de im Internet.