Veröffentlicht am 02.07.2013 09:47

Ladenzentrum soll zukunftsfähig werden

Das Ladenzentrum am Westkreuz hat neue Besitzer bekommen. (Foto: pst)
Das Ladenzentrum am Westkreuz hat neue Besitzer bekommen. (Foto: pst)
Das Ladenzentrum am Westkreuz hat neue Besitzer bekommen. (Foto: pst)
Das Ladenzentrum am Westkreuz hat neue Besitzer bekommen. (Foto: pst)
Das Ladenzentrum am Westkreuz hat neue Besitzer bekommen. (Foto: pst)

Seit Monaten hatte die Gerüchteküche am Westkreuz gebrodelt. Seit im Januar die Südhausbau das Ladenzentrum am Westkreuz verkauft hat, kursierten die wildesten Geschichten. So hieß es einmal das ganze Ladenzentrum solle abgerissen werden, ein anders Mal wurden steigende Mieten oder Kündigungen vermutet. Die neuen Besitzer stellten sich jetzt bei der jüngsten Bezirksausschussversammlung der Bevölkerung vor. „Müller“ heißt die neue Investorfamilie. Ein bodenständiger Name und bodenständig gaben sich Sohn Roman und Vater Thomas Müller auch. „Wir sind keine Investoren aus dem fernen Hamburg, sondern aus Schwaben“, stellte Roman Müller gleich zu Anfang fest und dann kam der Satz, auf den die Anwohner gewartet haben: „Wir halten an unseren Mietern fest“.

Die Firma SBI GmbH wurde 1982 gegründet. Sie hat sich vor allem auf die Entwicklung und das Projektmanagement von Einkaufszentren, Fachmarktzentren und Verbrauchermärkten spezialisiert. „Wir entwickeln bundesweit Objekte wie Einzelhandelsflächen, Hotels, usw. vom Grundstückskauf über Baurechtschaffung, Vermietung, Planung, Überwachung, Finanzierung bis zum Verkauf“, heißt es auf der Firmenhomepage. In dieses Portfolio passt das Ladenzentrum Westkreuz perfekt. Der neue Besitzer stellte klar, dass das Ladenzentrum keinesfalls abgerissen oder umgebaut werden solle. „Wir wollen es so belassen“.

Poststelle soll kommen

Nach 40 Jahren sei es aber in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Die Brandschutzauflagen müssten erfüllt werden, das Ganze barrierefrei und auch energiesaniert werden. Angesichts der Abwerbeversuche in das hochmoderne Ärztezentrum in Freiham müsste auch am Westkreuz in die Immobilie investiert werden, um die Ärzte zu halten. Außerdem müsste den Umsatzrückgängen begegnet werden, und für die Büros des ehemaligen Tourismusverbands Oberbayern werden Nachmieter gesucht. „Wir wollen hier etwas für Aubing machen“, versicherte Müller. Denn in dem jetzigen Zustand sei das Ladenzentrum wenig zukunftsfähig. Alles, was geändert werden sollte, gehe aber nur gemeinsam mit den Bürgern sowie dem Bezirksausschuss, „denn wenn die Nachbarn blockieren, dann kostet es Zeit“, so Roman Müller, der an die Anwohner appellierte, offen für Modernisierungen zu sein. Konkrete Pläne gibt es freilich noch nicht. Nur so viel: „Eine Poststelle soll kommen“. Auf die bange Frage im Publikum, ob die Mieten so bleiben werden, wie sie sind, wollten sich die Investoren nicht festlegen lassen. Viel hänge davon ab, was an dieser Stelle überhaupt baulich in Angriff genommen werden wird. Dafür wird aber erst einmal das Ergebnis für ein Standortkonzept abgewartet. „Wir bleiben aber auf alle Fälle mit dem Bezirksausschuss und den Bürgern im Gespräch“, versprach Müller.

Das Ladenzentrum am Westkreuz liegt unmittelbar vor Aubings größtem Bauwerk: Dem 64 Meter hohen, 138 Meter langen und 23 Meter breiten Wohnhaus „Ramses“. Es wurde 1969 von Südhausbau-Gründer Paul Ottmann errichtet. Vor drei Jahren wurde anlässlich der 1000-Jahr-Feier Aubings das Ladenzentrum in „Paul-Ottmann-Zentrum“ umbenannt. Ein Name, den auch die neuen Besitzer beibehalten wollen, da sie sich der Tradition Ottmanns verpflichtet fühlen. Für viele Bürger ist das Ladenzentrum ein wichtiges Nahversorgungszentrum. Es gibt Geschäfte des täglichen Bedarfs, Ärzte, Gastronomie, nicht zuletzt ist vor zehn Jahren die Stadtbibliothek hier eingezogen. „Hier wohnen viele ältere Menschen. Für diese ist das Ladenzentrum mit seinen Ärzten und Geschäften außerordentlich wichtig“, betonte Anne Hirschmann. Viele dieser Anwohner könnten sich höhere Mieten jedoch nicht leisten, gab sie den Investoren mit auf den Weg.

north