Nachdem sie das idyllische Mühltal und die Wälder bis Gauting durchquert hat führt ihr Verlauf durch besiedeltes Gebiet und Ortschaften wie Gauting, Stockdorf, Krailling, Planegg und Gräfelfing nach Pasing. Über Obermenzing und Allach-Untermenzing fließt sie nach Karlsfeld wo sie schließlich bei Dachau in die Amper mündet. 39,5 Kilometer lang misst die Würm und ist der einzige Abfluss des Würmsees, der seit 1962 amtlich Starnberger See heißt. Der Flussname „Würm“ wird im Jahr 910 erstmals als „Wirmiseo“ bezeugt und stammt vermutlich aus dem Indogermanischen („Wasser, Regen, Fluss“). Seit jeher zog die Würm Siedler aber auch Ausflügler an, die die beschauliche Flusslandschaft genossen. Und bis heute ist die Würm im Stadtgebiet München von breiten Grünzügen umgeben, wo Rad-, Wander- und Spazierwege locken. Die entlang der Würm gelegenen historischen Bauwerke säumen gleichfalls den Weg für Geschichts- und Kulturinteressierte.
Auf rund elf Kilometer Länge durchquert die Würm das westliche Stadtgebiet Münchens und ist damit neben der Isar der zweite, die gesamte Stadt durchziehende Fluss. Die Würm speist dabei unter anderem den See am Schloss Blutenburg und läuft über verschiedene Wehre und Mühlen. Auch liefert sie das Wasser für das Nordmünchner Kanalsystem: In Pasing wird das Wasser über den Pasing-Nymphenburg-Kanal abgeleitet und speist den Schlosskanal sowie den Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal. Dieser füllt den Olympiasee und liefert das Wasser im Schlosspark Schleißheim. Reizvoll ist die Würm sowohl für Ortsansässig als auch für Besucher besonders aufgrund ihrer malerischen Umgebung. „Hier lässt sich die Kulturlandschaft erleben: mit dem Schloss Blutenburg, den Dorfkernen von Pasing, Pipping, Ober- und Untermenzing und Allach, mit Biergärten und den ehemaligen Würmbädern. Grünflächen gibt es hier, Spiel- und Sportanlagen, Äcker, Auwaldreste und Überschwemmungsgebiete als ökologisch bedeutsame Flächen, den Parkfriedhof Untermenzing“ so lockt die offizielle Homepage der Landeshauptstadt München Besucher, die Naturlandschaft zu entdecken. Aber auch früher, durch die Anbindung Pasings an die Bahn im Jahr 1840 begünstigt, zog die Würm schon Touristen an. „Dem ausflugssüchtigen Publikum der Residenzstadt bot sich die bequeme Möglichkeit über den Bereich Nymphenburg hinaus per Bahn in Richtung Westen vorzustoßen und das landschaftlich reizvolle Würmtal zu erwandern“, beschreibt Richard Bauer in „Pasing. Stadt vor der Stadt“ (1984).
„Es gab die Möglichkeit, würmabwärts über Pipping zur Blutenburg zu spazieren und die gotischen Kunstwerke in den dortigen Kirchen zu bewundern, oder würmaufwärts zum freundlichen Waldkirchlein Maria-Eich zu wallfahrten. Ein sommerliches Ausflugsziel der Münchner war insbesondere die Würm selbst, die wegen ihres weichen Wassers als Badefluss viel gerühmt wurde“, heißt es dazu weiter bei Richard Bauer. Zu besonderen Anziehungspunkten in Pasing zählten die drei an der Würm errichteten Badeanstalten: 1855 entsteht neben der Pasinger Ortsmühle eine Badeanstalt, die 1872 von Joachim Steiner erweitert wird. Neben dem Steinerbad wird auch das Reichlbad zum beliebten Ausflugsziel. „Das Reichlbad war von der Familie Hefele um 1875 gegründet worden, und zwar waren es Hüttenbäder, in denen auch weibliche Personen unbeobachtet ins Würmwasser tauchen konnten“, heißt es in Bernhard Möllmann „Chronik des Progymnasiums“ aus der Festschrift des Karlsgymnasiums 1910-2010. Wenige Relikte, wie eine einserne Leiter und die Haltestangen an den Mauern, erinnern heute noch an das einstige Hüttenbad.
Doch wenngleich die Badeanstalten in der Zwischenzeit verschwunden sind, bleibt die Würm ein lohnenswertes Ausflugsziel und soll dies auch in der Zukunft bleiben, wie die Landeshauptstadt München erklärt: „Geplant ist, die Fuß- und Radwege zu ergänzen und zu sanieren, den Pasinger Stadtpark zu erweitern, Grünflächen und Spielplätze, auch am Wasser auszubauen. Wasserrückhalteflächen möchte die öffentliche Hand erweitern, einige Abschnitte dabei renaturieren. An der Allacher Straße / Pflüglstraße sollen Bäume gepflanzt werden.“