Mit dem jüngst eingereichten Antrag auf Baugenehmigung stehen die Chancen nun gut, dass mit dem Neubau in der Landsberger Straße zwischen Hausnummer 270 und 280 begonnen werden kann. Auf Wunsch der Lokalbaukommission (LBK) wurde das geplante Studentenwohnheim „Studio M2“ auf dem Reißbrett verkleinert. Neben dem Wohnraum für Studenten müsse mehr gewerblich genutzte Fläche eingeplant werden, beanstandete die LBK am ersten Plan der Lambert GmbH. Der Regensburger Investor überarbeitete daraufhin den geplanten Neubau und wartet nun mit entsprechendem Entwurf auf: Neben dem Studentenwohnheim soll jetzt ein Hotel entstehen sowie Büros und Geschäfte. Damit würde die Grundstücksfläche, wie baurechtlich vorgesehen, zu etwa einem Drittel gewerblich genutzt werden. Mit diesem Plan dürften die Forderungen der LBK nun erfüllt sein, so dass der Erteilung der Baugenehmigung nichts mehr im Wege steht. Der Laimer Bezirksausschuss (BA 25) hat seine Zustimmung zum Bauvorhaben bereits jetzt formuliert.
„Schade, dass das Gebäude nicht komplett als Studentenwohnheim genutzt wird“, findet Anette Zöllner (CSU-Fraktionssprecherin), die dem Unterausschuss (UA) für Bauen und Planen im Laimer BA vorsteht. Wo derzeit rund 100.000 Studenten an den Münchner Hochschulen studieren und für das Jahr 2015 sogar 30.000 mehr Studenten prognostiziert werden, werden bezahlbare Studentenwohnungen dringend benötigt. Das geplante Studentenwohnheim in der Landsberger Straße könnte zumindest einigen von ihnen den passenden Wohnraum bieten.
600 Appartements sollten ursprünglich auf dem freien Grundstück in der Landsberger Straße zwischen Hausnummer 270 und 280 entstehen, doch die Wohnfläche für Studenten musste reduziert werden. Die neuen Pläne weisen nun 424 Studentenwohnungen, davon 144 barrierefrei, auf insgesamt rund 9.676 Quadratmetern Wohnfläche aus. Diese werden sich auf den Etagen eins bis sechs verteilen. Im Erdgeschoss sind zusätzlich 34 Appartements vorgesehen sowie die Unterbringung der Hausverwaltung, einer Musik Lounge, einer Cooking Lounge und eines Mehrzweckraums mit rund 123 Quadratmetern. Weiterhin sind – wie ursprünglich versprochen und vom Laimer BA als gelungenes Konzept gelobt – Fahrradabstellplätze für nahezu jeden Wohnheim-Bewohner vorgesehen. „Die Freiflächengestaltung ist immer noch schön gemacht“, meint Anette Zöllner. Neben begrüntem Flachdach, Innenhof, Terrassen und Loggien werden jedem Studenten etwa 6,8 Quadratmeter an gemeinschaftlich nutzbarer Freifläche zur Verfügung stehen. Auch werden den Studierenden Einkaufsmöglichkeiten im neuen Wohnheim angeboten, die ebenfalls für die Laimer zugänglich sein könnten.
Das Bauvorhaben stößt im Laimer BA auf breite Zustimmung, schließlich hatte die Lambert GmbH bereits im Vorfeld die Meinung des Gremiums eingeholt und die Kritik bei der Planung berücksichtigt. Einzig einen Radweg, der neben dem Gehweg in der Landsberger Straße errichtet werden soll, fordern die BA-Mitglieder noch. „Unsere Forderung nach einem mit Bordstein von der Straße abgegrenzten öffentlichen Radweg wird festgehalten. Im Freiflächengestaltungsplan sind nur die Gehwegflächen dargestellt, aber kein eigener Radweg“, heißt es dazu im Protokoll des UA Bauen und Planen.
Ob Hotelbetrieb und Studentenwohnheim gut zusammenpassen, darüber ist man sich indes im Laimer BA nicht einig. Die neuen Bebauungspläne sehen dies jedoch vor und werden voraussichtlich auch von der LBK befürwortet: Im Osten der Grundstücksfläche soll das Hotel neben das Studentenwohnheim gebaut werden. Etwa 130 Einzel- oder Doppelzimmer werden dort auf fünf Etagen angeboten, dazu kleine Konferenzräume sowie ausreichend Stellplätze. Wer das Hotel betreiben wird, steht noch nicht fest. Jedoch soll es dem Niveau eines 3 Sterne Hotels entsprechen und 24 Stunden geöffnet sein.
Statt des Hotels hätte der UA Bau lieber mehr Studentenwohnungen auf dem Grundstück gesehen, schließlich gebe es in Laim genug Hotelbetriebe. Der baurechtlichen Vorgabe, dass hier ein Mischgebiet vorgesehen ist, kann sich der BA jedoch ebenso wenig wie der neue Eigentümer widersetzen. Sobald die LBK die Baugenehmigung erteilt, soll mit dem Bau begonnen werden, so dass das Studentenwohnheim samt Hotel bereits pünktlich zum Semesterbeginn im Oktober 2014 fertiggestellt ist.