Das bisherige Interdisziplinäre Zentrum für Palliativmedizin (IZP) ist Anfang Mai in die Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am Campus Großhadern überführt worden. Jetzt sollen der palliativmedizinische Konsiliardienst des Klinikums ausgebaut und eine Palliativambulanz gegründet werden. „Auf diese Weise sollen noch mehr Patienten von unserem Angebot profitieren”, sagt Prof. Claudia Bausewein, die Direktorin der neuen Klinik. Neben der Versorgung ambulanter und stationäre Patienten soll die Betreuung von Menschen in den anderen LMU-Kliniken in Großhadern und in der Innenstadt verbessert werden.
Gegenüber der bisherigen Organisationsform gewinnt die Palliativmedizin durch die Klinikgründung zudem mehr Spielraum in Forschung, Lehre und Patientenversorgung. Das IZP war bisher eine Einrichtung, die von den Kliniken für Anästhesiologie, Neurologie und Onkologie (Medizinische Klinik III) getragen wurde. „Aufgrund der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Anforderungen und auch zunehmender Akzeptanz in der Medizin ist die Gründung einer Klinik nur konsequent”, so Bausewein. „Abgesehen von der fachlichen Notwendigkeit führt dieser Schritt auch zu einer erheblichen Erleichterung bei der Zuordnung von Personal, Kostenstrukturen und Leistungen.” Insgesamt umfasst die neue Klinik vier Bereiche: Palliativstation, palliativmedizinischer Konsiliardienst, Spezialisiertes Ambulantes Palliativteam und eine zukünftige Palliativambulanz.
Geplant ist zudem die Gründung eines neuen Palliativzentrums, in dem die bisherigen Trägerkliniken (Medizinische Klinik III / Onkologie, Neurologie, Anaesthesiologie) sowie die Kliniken für Strahlentherapie und Neurochirurgie und die Christophorus Akademie für Fort- und Weiterbildung vertreten sein sollen. Ziel des Zentrums ist es, die allgemeine Palliativversorgung in Klinik, Forschung und Lehre zu stärken, so dass bald noch weitere Kliniken zum Palliativzentrum dazukommen, um z.B. auch die Palliativversorgung von Patienten mit fortgeschrittenen internistischen Erkrankungen zu verbessern.
Derzeit arbeiten elf Ärzte und 21 Pflegekräfte in der Klinik. Hinzu kommen Mitarbeiter in der sozialen Arbeit, der Seelsorge und der Physiotherapie. Auch Psychologen und Atemtherapeuten sind Teil der Patientenversorgung. 15 wissenschaftliche Mitarbeiter und einige Verwaltungskräfte ergänzen die Belegschaft. Derzeit stehen zehn Betten für Patienten in der Klinik für Palliativmedizin zur Verfügung.