Veröffentlicht am 06.05.2013 15:07

Junge Streicher begeistern mit Virtuosität

Bereits nach wenigen Monaten Unterricht beherrschen die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule ihre Streichinstrumente so gut, dass sie gemeinsam konzertieren können. (Foto: BK)
Bereits nach wenigen Monaten Unterricht beherrschen die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule ihre Streichinstrumente so gut, dass sie gemeinsam konzertieren können. (Foto: BK)
Bereits nach wenigen Monaten Unterricht beherrschen die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule ihre Streichinstrumente so gut, dass sie gemeinsam konzertieren können. (Foto: BK)
Bereits nach wenigen Monaten Unterricht beherrschen die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule ihre Streichinstrumente so gut, dass sie gemeinsam konzertieren können. (Foto: BK)
Bereits nach wenigen Monaten Unterricht beherrschen die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule ihre Streichinstrumente so gut, dass sie gemeinsam konzertieren können. (Foto: BK)

„Do, Re, Mi, Fa, So,…“, ertönt es in einem Klassenzimmer der Grundschule an der Droste-Hülshoff-Straße. Wenn die Drittklässler gekonnt die Tonleiter anstimmen, dann hat die Probestunde der Streicherklasse bereits begonnen und die Aufwärmübungen sind in vollem Gang. Nach dem spielerischen Einstieg mit Rhythmus- und Taktübungen, werden Celli, Kontrabässe, Geigen und Bratschen gestimmt und mit Kolophonium (Bogenharz) eingeschmiert, danach wird gemeinsam musiziert. Seit nunmehr fünf Jahren wird für die dritte und die vierte Jahrgangsstufe der Grundschule erfolgreich eine Streicherklasse geführt. Die diesjährigen Streicher üben nun seit September und werden ihr Können bei einem Streicher-Konzert, das gemeinsam mit der Haderner Lukasschule veranstaltet wird, unter Beweis stellen. Am Donnerstag, 16. Mai, laden die kleinen Musiker um 17 Uhr zum Konzert in die Turnhalle der Droste-Hülshoff Grundschule ein.

„Bow Rock“ und „Jazz Walz“

In nur wenigen Monaten wurden aus Neulingen bereits kleine Geiger und Bratschisten. Dass die Bratsche eine tiefe C-Seite hat, während die Geige eine hohe E-Seite auszeichnet, wissen die Grundschüler bereits aus dem „FF“. Zwei Mal pro Woche werden die Grundschüler an der Droste-Hülshoff-Straße 9 im Streichinstrument ihrer Wahl unterrichtet und bringen dabei Erstaunliches zu Tage. Ein Thema aus Beethovens „Ode an die Freude“, französische Volkslieder, den „Bow Rock“ und den „Jazz Walz“ und vieles mehr werden die rund 50 Streicher der Droste-Hülshoff-Schule und die etwa 30 Streicher der Lukasschue am Konzertabend zum Besten geben. „Es ist unglaublich, wie schnell die Kinder lernen zusammen zu spielen. Die tragen sich gegenseitig“, erklärt Musikerin Michelle O´Reilly (Kontrabass), die gemeinsam mit Pianistin Mirjam von Kirschten und Klassenlehrerin Ulrike Prahl die Streicherklassen an der Droste-Hülshoff-Schule unterrichtet.

Die Drittklässler der Droste-Hülshoff-Schule haben die Möglichkeit statt des regulären Musikunterrichts die Streicherklasse zu besuchen und hier zu lernen, wie die Seiten gezupft, gestrichen und schließlich auch noch mit verschiedenen Fingern gedrückt werden können. Zu verdanken ist dies dem Umstand, dass Klassenlehrerin Ulrike Prahl (Bratsche und Geige) sowohl Musik als auch Lehramt studiert hat und somit beide Talente in den Unterricht einbringen kann. Für die Viertklässler hingegen wird die Teilnahme an der Streicherklasse als AG angeboten.

Frühes Orchesterfeeling

Streicherklassen in der Grundschule zu führen, wie dies in Laim und Hadern der Fall ist, ist durchaus etwas Besonderes: In ganz München sind dies die beiden einzigen Grundschulen, die sich bisher daran gemacht haben, die komplizierten Instrumente den Schülern in eigenen Streicherklassen nahezubringen. Das „Team-Teaching“ sei dafür eine wichtige Erfolgs-Komponente, meint Gabriele Bauer, die mit Ruth Wowerat die zweite und dritte Klasse der Lukasschule in den Streichinstrumenten unterrichtet. Zwar könne der Unterricht nur in kleinen Schritten und nicht so schnell voran gehen, wie etwa im Einzelunterricht, meint Gabriele Bauer, dennoch sind sich die Lehrerinnen einig: Die Streicherklassen sind ein großer Gewinn. Von Anfang an herrsche ein Orchesterfeeling in der Klasse, das die Kleinen motiviere, erklärt Ulrike Prahl. „Wir erleben das oft, dass Kinder vielleicht nicht so gut in der Schule sind und dann aber in der Streicherklasse richtig glänzen können“, ergänzt Ruth Wowerat. „Manchmal denkt man, das hätte ich nicht gedacht. Man erlebt sehr schöne Überraschungen“, meint Mirjam von Kirschten.

Nicht nur, dass die Feinmotorik beim Erlernen des komplexen Instrumentes geschult wird, auch werden in der Streicherklasse soziale Aspekte wie Gemeinschaftssinn, gegenseitige Rücksichtnahme und auch das Sich-Selbst-Finden gefördert. Aufmerksam und geduldig lauschen die Kleinen nicht nur den selbst gespielten Melodien: „Dadurch, dass so viele Musik machen, ist eine richtige Zuhörkultur entstanden“, erklärt Ulrike Prahl.

Die teuren Instrumente, mit denen die Grundschüler sich ausprobieren dürfen, werden von der Droste-Hülshoff-Schule zur Verfügung gestellt. Und auch an der Lukasschule werden die Geigen, Kontrabässe, Bratschen und Celli ausgeliehen und an die Kinder weitergegeben, so dass die Teilnahme jedem Kind ermöglicht wird. Sinnvoll ist das Ausleihen des Instruments sowieso, da die Kleinen noch wachsen und bald schon größere Geigen oder Bratschen brauchen.

north