Veröffentlicht am 30.04.2013 11:17

„Wir sind skeptisch”

Zur Sondersitzung des BA 23 zum Abriss / Neubau des Hans-Siebler-Hauses in der Manzostraße schreiben Andreas und Brigitte Aurnhammer (OV Andreas und Brigitte Aurnhammer, OV Bündnis 90 / Grüne Allach-Untermenzing):

In Zukunft nur noch „Sauber und Satt”-Pflege - allerdings nach neuestem Pflegekonzept: Diesen Eindruck hatten wir nach den Äußerungen von Siegfried Benker, Münchenstift, und Brigitte Meier, Sozialreferat, auf der Sondersitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, in der die Planung für den Abriss / Neubau des Hans-Sieber-Hauses vorgestellt wurde. Es war viel davon die Rede, dass man bei dem Neubau an das Wohl der Bewohner denkt. Das kann man aber nicht nur an einem Neubau (mit einer Reduzierung von 100 Heimplätzen entgegen der demographischen Entwicklung) und dem neuen Pflegekonzept festmachen.

Wo bleiben Angebote für Körper und Geist in den Gottesdiensten und den vielen immer ausgebuchten Kursen, Vorträgen, Veranstaltungen und Wanderungen des ASZ? Hierfür ist kein Platz mehr nach der Planung, denn wichtige soziale Einrichtungen wie Kapelle, Theatersaal, therapeutische Einrichtung und vor allem das Alten- und Servicezentrum werden gestrichen. Nach Aussagen von Frau Meier wird wegen der Verlegung des ASZ mit dem Investor am Oertelplatz in Allach verhandelt. Seit wann gibt es diesen Investor? Und da so viel von Wirtschaftlichkeit die Rede war: Will ein Investor am Oertelplatz an ein ASZ vermieten, das sicher nicht die Miete in einer Höhe zahlen kann wie ein großer Supermarkt o.ä.? Und wann wird hier wohl gebaut? Die Planungen laufen nun schon seit ca. 30 Jahren ... Wir sind skeptisch.

Und nachdem uns in Untermenzing bereits der Bahnübergang mit direkter Zufahrt für Autos und Stadtbusse nach Allach gestrichen und durch eine „Unterführung”, die diesen Namen wirklich nicht verdient, ersetzt wurde, müssten die älteren Menschen zweimal umsteigen, um dieses ASZ zu erreichen. Das ist sehr bürgerfeindlich. Oft war auch von Wirtschaftlichkeit die Rede. Aber ist ein kleineres Haus mit weniger Bewohnerplätzen für mind. 24 Millionen Euro wirklich wirtschaftlicher als das „alte” Hans-Sieber-Haus, das man mit diesem Geld von Grund auf mit neuer Technik und Hygienestandards renovieren könnte? Auf diese Frage und nach entsprechenden Zahlen gab es keine befriedigende Antwort.

Sehr skeptisch betrachten wir auch den Plan einer Wohnbebauung im vorderen Teil des Geländes an der Manzostraße. Da durch diese Bebauung natürlich Erlöse erzielt werden sollen, erscheint die Vorstellung einer eventuellen Bebauung mit Wohnungen nach dem München-Modell bzw. vernünftigen Mietpreisen für Senioren doch sehr zweifelhaft. Die uns vorgestellte Planung für den Neubau zeigte auch noch keinerlei Pläne für das zu bebauende Areal. Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...

Wir hoffen, dass engagierte und empörte Bürger, die es in dieser Sitzung in großer Zahl gab, zusammen mit den Politikern ein besseres Ergebnis erzielen als das uns hier vorgestellte.

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