Ein paar Kinder spielen Klavier, Flöte, Cello und Violine, andere tanzen als Cheerleader, führen einen irischen Tanz vor oder singen – am Freitag, 19. April, findet um 18 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Bartimäus die Veranstaltung „Junge Musik“ statt. Initiator Dieter Birmann möchte keinen Talenteabend machen, sondern Kindern und Jugendlichen Raum geben, um vor Publikum aufzutreten. An diesem Abend stellt sich auch der Lochhausener Kinderchor mit Ensemble vor. Neue geistliche Lieder stehen auf dem Programm und den Abschluss bildet ein gemeinsamer Kanon.
Birmann engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der evangelischen Kirchengemeinde. Bereits in den 80er Jahren hatte er eine Kinder-Singgruppe geleitet. Damals waren die drei Kinder des Bauingenieurs noch klein und haben mit ihren Freunden mitgemacht. Nach vereinzelten Projekten in den letzten Jahren hat Birmann gemeinsam mit Beate Gehr den Kinderchor jetzt wiederbelebt. Jeden Donnerstag singt der Lochhausener Kinderchor mit Kindern von sechs bis elf Jahren von 18 bis 19 Uhr im Gemeindezentrum Bartimäus, Giggenbacherstraße 20. Derzeit umfasst der Chor 13 Kinder, davon vier Buben. Weitere Kinder, die mitmachen wollen, sind herzlich willkommen.
„Der Spaß steht im Vordergrund“, betont Chorleiter Birmann. Eine bestimmte Konfession oder eine musikalische Vorbildung sind nicht nötig. Seit mehr als 30 Jahren leitet Birmann auch den Lochhausener Singkreis, einen gemischten Chor mit über 30 Sängern. Auf dem Programm stehen das gemeinsame Singen vierstimmiger Chorsätze als Beiträge zu Gottesdiensten, Veranstaltungen der Gemeinde, zur Konfirmation und als Abendmusik. Bei den Aufführung mit Instrumentalisten und Solisten werden gerne unbekanntere Werke der Klassik aufgeführt sowie eine ökumenische Taizé-Meditation. Auch der Erwachsenen-Chor kann neue Stimmen jeder Stimmlage gebrauchen. Alle zwei Wochen wird donnerstags von 19.30 bis 21.30 Uhr geprobt.
Außer den beiden Chören und natürlich seiner Familie – neben den mittlerweile erwachsenen Kindern, gehören jetzt auch die Enkelkinder dazu – hat der Rentner aber noch ein Hobby: Sonnenuhren. In den 80er Jahren hat Birmann an der Kirchenwand von St.-Wolfgang-Pipping in Obermenzing seine erste Sonnenuhr repariert. Seitdem hat ihn die Leidenschaft für diese Zeitmesser nicht mehr verlassen. Überall sucht er nach Sonnenuhren, fotografiert und dokumentiert sie. Er wird auch als Experte hinzugezogen, wenn es darum geht, kaputte Sonnenuhren zu reparieren.
„Damit die Uhr tatsächlich die Zeit richtig anzeigt, muss sie genau „eingemessen“ werden, betont er. Es sei fast schon ein Reflex, dass Menschen, wenn sie eine Sonnenuhr sehen, sofort zum Zeitvergleich auf ihre Armbanduhr schauen. Das Ergebnis stimmt häufig nicht überein. „Es geht aber nicht die Sonnenuhr falsch“, versichert Birrmann. Diese zeigt die „wahre“ Ortszeit an. Die Zeitunterschiede beruhen auf astronomischen und physikalischen Phänomenen wie der Erdkrümmung und darauf, dass die Zeit angepasst wurde, damit man beispielsweise exakte Fahrpläne bekommen hat. Auf Birrmanns Referenzliste stehen mittlerweile Sonnenuhren auf Herrenchiemsee, Schloss Schleißheim, St.-Peter- und-Paul in Allach, am Landesamt für Maß und Gewicht in Neuhausen-Nymphenburg aber auch die „lebendige“ Sonnenuhr im Ismaninger Schlosspark, bei der ein Mensch den Zeiger darstellt. Einen Wunschtraum hat Birrmann trotzdem: Auf der Aubinger St-Quirin-Kirche habe es früher eine Sonnenuhr gegeben, „das habe ich auf alten Ansichten gesehen“. Diese Uhr würde er zu gerne wieder zum Leben erwecken. „Aubing hat nämlich noch keine mir bekannte Sonnenuhr“.