An sich liegen die Aufgaben der Schulen klar auf der Hand: Wissensvermittlung gehört dazu, die Förderung von Talenten und natürlich die Vorbereitung aufs Berufsleben. Doch welche Schule hat dabei die Nase vorn? Im bundesweiten Wettbewerb „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildung führen“ können sich alle zwei Jahre Mittelschulen an ihren Ideen und Schulkonzepten im Hinblick auf Berufsberatung und Ausbildungsförderung messen lassen.
Immerhin 700 Schulen aus ganz Deutschland haben sich in diesem Jahr beworben, in Bayern waren es 85 Mittelschulen. „Uns geht es in allererster Linie darum, mit welcher Ausbildungsreife die jungen Leute ihre Schulen verlassen, welche Hilfestellungen ihnen bei der Berufswahl gewährt wurden und welche Kooperationspartner und welches Netzwerk die Schule dafür aufgebaut hat“, erklärt Carmen Jacobi, Pressesprecherin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Die Stiftung hatte den Wettbewerb 1999 initiiert. Mittlerweile unterstützen die Bundesagentur für Arbeit, die Arbeitgeberverbände und viele Wirtschaftsexperten das Projekt.
„Die Schulen bewerben sich ausführlich“, so Jacobi weiter. „Aber wir verlassen uns nicht nur auf die Bewerbungsunterlagen, sondern besuchen die Schulen vor Ort.“ Schließlich komme es auch auf die Schulatmosphäre an. „Und die lässt sich nur erfahren.“ Die zehnköpfige Jury hatte in Bayern also alle Hände voll zu tun, um allen 85 Bewerbern gerecht zu werden.
Eine der Bewerberschulen war die Mittelschule an der Peslmüllerstraße. „Wir bieten unseren Schülern sehr viel Unterstützung, wenn es um ihre berufliche Vorstellungen, Praktika, Austausch und um letztendliche Berufswahl geht“, berichtet Rektor Rudolf Weiss. „In allererster Linie können wir uns auf unsere Jobmentoren verlassen, die die Jugendlichen sehr individuell an die Hand nehmen. Eine ähnliche Kooperation haben wir mit der Diakonie.“
„Ausbildungsbrücke“ heißt das Projekt, das die Jugendlichen weit über die Schulzeit hinaus begleitet. „Und zwar konfessionsunabhängig“, so Weiss. Ebenfalls zum Peslmüller-Netzwerk gehören die Obermenzinger Rotarier. „Und ganz wichtig: unsere vier Wirtschaftspartner, nämlich die Deutsche Bahn, McDonalds, Telekom und die Württembergische Versicherung. Hier haben die Schüler nicht nur Ansprechpartner, sondern bekommen vom Praktikumsplatz bis zur Bewerbungshilfe eine große Palette von Hilfestellungen.“
Alles in allem hat die Peslmüller-Mittelschule die Jury vom Schulengagement sehr überzeugt. „Wir haben einen hervorragenden sechsten Platz belegt. Die Auszeichnung macht uns wahnsinnig stolz“, freut sich Rektor Weiss. Die Ehrung zeige nicht nur, dass die Schule auf dem richtigen Weg in Sachen Vorbereitung ihrer Schüler auf die Berufsausbildung ist. „Vielmehr ziehen bei uns alle an einem Strang: die Lehrer, Eltern, Schüler und die vielen Helfer, ohne die unsere Projekte nicht möglich wären.“
In diesem Sinn gehe die Schularbeit nun weiter. „Denn wir sind nun automatisch in das bundesweite Netz der „starken Schulen“ aufgenommen, können gegenseitig hospitieren und Schüler zum Austausch schicken“, erklärt Weiss. „Ich verspreche mir davon noch mehr Impulse für unsere Arbeit hier. Und gleichzeitig werden die Schüler und Kollegen auch sehen, wie hervorragend wir dastehen. Wir können alle zusammen mit Recht stolz sein.“