Veröffentlicht am 28.03.2013 18:36

Mit dem Fahrrad rund um Allach-Untermenzing

St. Raphael ist eine Besichtigung wert. (Foto: By AHert (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://)
St. Raphael ist eine Besichtigung wert. (Foto: By AHert (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://)
St. Raphael ist eine Besichtigung wert. (Foto: By AHert (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://)
St. Raphael ist eine Besichtigung wert. (Foto: By AHert (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://)
St. Raphael ist eine Besichtigung wert. (Foto: By AHert (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://)

Stadtteilhistoriker Dr. Walter Demmel hat jetzt im beginnenden Frühling eine Tour rund um den Stadtbezirk Allach-Untermenzing mit vielen Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die der Werbe-Spiegel jeweils Stück für Stück veröffentlichen wird. In der heutigen Ausgabe finden Sie den Ausgangspunkt und den ersten Abschnitt der Tour. Eine Ausstellung mit vielen Fotos zur Radtour kann derzeit auch im Alten- und Servicezentrum Allach-Untermenzing (Manzostr. 105) besichtigt werden.

Beachten Sie im Folgenden die Hinweise, die auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam machen!

Ausgangspunkt: Kreuzung Waldhorn-/Allacher Straße

1. Die vorgesehene, ca. 30 km lange Strecke führt uns vom Ausgangspunkt an der Kreuzung Waldhornstr./ Allacher Str., wo wir rechts eine Tengelmann-Filiale (zu Moosach gehörend) und links in einem gelben Haus (unseres Stadtbezirks) eine Vinzenzmurr- und eine Racklfiliale sehen und dort Proviant aufnehmen könnten. Wir kommen entlang der Waldhornstraße nach Querung der Weidmannstraße über die Kreuzung mit der Haldenbergerstraße bis zur Lechelstraße. Auf der rechten Seite der Waldhornstraße fallen uns noch einige Siedlungshäuser der 20er Jahre auf. So auch das Haus Waldhornstr. 49 (früher Ruprechtstr. 14), in dem Johann Fischer wohnte, ein SPD- und Gewerkschaftsmann, den die Nationalsozialisten als ersten Untermenzinger 1933/34 in Dachau in „Schutzhaft” nahmen. An der Kreuzung sehen wir links das einladende Lokal „Corretto” mit seinem gepflegten Garten und gegenüber die Haldenberger Grund- und Mittelschule, rechterhand das Jaques Weindepot. Die bald links auffallende, von dem bekannten Münchner Architekten Hans Döllgast 1932 erbaute Kirche St. Raphael, ist eine Besichtigung wert (Foto).

Hinweis: Döllgast war einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts in München, von Kardinal Faulhaber wurde die Kirche geweiht. In der Totenkapelle im Turm vor dem Eingang zur Kirche finden wir nicht nur die Gedenktafeln für die toten Soldaten beider Weltkriege, sondern auch eine Inschrift für die bei Bombenangriffen getöteten Bürger aus Untermenzing. Die Pfarrgemeinde feierte 75 Jahre St. Raphael 2007 mit einer Festschrift.

2. Wir bewegen uns hier insgesamt durch ein ruhiges Wohngebiet zwischen Untermenzing und Moosach (Hartmannshofen). Die Grenze des Stadtbezirks führt auf der Lechelstraße ca.100 m links nach Osten, mündet hinter dem Kindergarten von St. Raphael in einen Waldweg, bis man über Im Eichgehölz in die Schlehbuschstraße abzweigt.

Hinweis: Beim Eichgehölz lockt nach links ein kurzer Abstecher zum „Restaurant Fasanerie” (Foto) mit einem im Sommer gut besuchten Biergarten. Die Fasanerie, in der man bis 1914 Fasanen für die Jagd züchtete, wurde 1717 von Kurfürst Max II. Emanuel errichtet, erst ab 1879 durfte der Fasanenmeister im Jagdhaus Bier ausschenken. Das war der Beginn der Gaststätte „Fasanerie Hartmannshofen”.

3. Nun aber wieder zurück zu unserem Abstecherpunkt, von dem wir in einem Bogen über die Waldhornstraße, Grünspechtstraße, Nußhäherstraße bei der Einmündung der Heerstraße an der Menzinger Straße ankommen. Wenige 100m links, auch hier im reinen Wohngebiet zwischen Ober- und Untermenzing, das italienische Restaurant „Menzingers” mit ruhigem, an warmen Sommerabenden sehr besuchten Wirtsgarten.

Hinweis: Aber auch ein kurzer Abstecher in die Grünspechtstraße zur Bethlehemskirche (Foto), die 2011 50 Jahre feierte, aber schon 1932 eine Notkirche erhalten hatte. Baumeister der neuen Kirchenanlage war Gustav Gsaenger, der nicht nur 1931 die Epiphaniaskirche in Allach, sondern auch die Markus- und Matthäuskirche in der Innenstadt gebaut hatte. Die alte Notkirche wurde in die Anlage integriert.

Das heutige „Menzingers” hieß längere Zeit „Burenschänke” ist ein renovierter dreigeschossiger Walmdachbau in Neurenaissance mit Stuckdekor, erbaut um 1900 (Foto). Das Haus hat eine interessante Geschichte, die Adolf Thurner unter dem Titel „Burenschenke heute: Menzingers” in einer CD festgehalten hat. Der damalige Eigentümer des Hauses könnte aus seiner Sicht Teilnehmer des Burenkriegs oder wenigstens Sympathisant der Buren gewesen sein.

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