Zwölf Jahre lang war der Neue Münchner Kunstverein e.V. in der Landsberger Straße 521 zu Hause. Gründer und Organisator Niklas Delacroix hatte dort viel Platz, um vor allem seinen kleinen Kursteilnehmern riesengroße leere Blätter auf den Boden zu legen und sie malen zu lassen. „Kinder haben etwas Unverstelltes“, meint er. „Die legen gleich los. Es macht Spaß zu sehen, wie sich ihre Phantasie entwickelt und sie sich im Malen damit auseinandersetzen.“
Im Grunde genommen male er schon seit „Urzeiten“. „Ich habe zwar Psychologie und Philosophie studiert, bin aber schnell aufs Malen gekommen“, erinnert er sich der 69-Jährige. Die Idee, Kunst gegen Gewalt, Aggressionen und Ängste einzusetzen, sei schon in den 70er Jahren aufgekommen. Gewalt könne sehr breit angelegt sein. „Mir geht es darum, die eigenen Ängste und Aggressionen ins Visier zu nehmen. Kunst hat dabei generell etwas Therapeutisches.“
Dabei leite er die Kursstunden zwar mit Geschichten ein und helfe bei der Materialsuche, aber mehr Einmischung gestattet sich Delacroix nicht. „Das ist freies Malen, Anleitung wäre kontraproduktiv. Ganz klar profitieren Kinder am meisten von solch einem intuitiven Gestalten. Die Freiheit zur Selbstbestimmung und die Ruhe, sich auf eigene Werke einzulassen, finden sich leider im Alltag kaum. Das ist unser Plus.“
Doch seit einem Wasserrohrbruch im angestammten Domizil könne von weiteren Kursen keine Rede mehr sein. „Zwar gehen wir auch in Schulen oder Einrichtungen, doch eigene Räume mit Platz fürs Material-, Bücher- und Bilderlager sind ganz wichtig.“ Jetzt sei alles feucht und schimmlig geworden. „Furchtbar!“, findet Delacroix. „Zumindest einen trockenen Lagerraum suche ich händeringend.“
In der nahen Ebenböckvilla oder in der Pasinger Fabrik sei er bereits erfolglos auf Raumsuche gewesen. „Bisher hat sich unser Verein stets selbst getragen. Staatliche oder städtische Hilfe haben wir noch nie in Anspruch genommen“, so Delacroix. „Jetzt aber könnten wir Unterstützung gut gebrauchen.“ Weitere Informationen zum Verein, zu Kursen und zu benötigten Hilfen sind unter Telefon (089) 17876095 zu erfragen.