Veröffentlicht am 14.01.2013 17:03

Ohne Lift geht es nicht

Hier soll sie entstehen: Die bereits seit 1996 immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse östlich der Donnersbergerbrücke. Sie soll die Wohnquartiere in Neuhausen und auf der Schwanthalerhöhe besser miteinander verbinden. (Foto: SE)
Hier soll sie entstehen: Die bereits seit 1996 immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse östlich der Donnersbergerbrücke. Sie soll die Wohnquartiere in Neuhausen und auf der Schwanthalerhöhe besser miteinander verbinden. (Foto: SE)
Hier soll sie entstehen: Die bereits seit 1996 immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse östlich der Donnersbergerbrücke. Sie soll die Wohnquartiere in Neuhausen und auf der Schwanthalerhöhe besser miteinander verbinden. (Foto: SE)
Hier soll sie entstehen: Die bereits seit 1996 immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse östlich der Donnersbergerbrücke. Sie soll die Wohnquartiere in Neuhausen und auf der Schwanthalerhöhe besser miteinander verbinden. (Foto: SE)
Hier soll sie entstehen: Die bereits seit 1996 immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse östlich der Donnersbergerbrücke. Sie soll die Wohnquartiere in Neuhausen und auf der Schwanthalerhöhe besser miteinander verbinden. (Foto: SE)

Endlich wird sie gebaut: Die bereits seit Oktober 1996 geplante und von den Bezirksausschüssen Schwanthalerhöhe (BA 8) und Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) immer wieder geforderte Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse soll nun tatsächlich Realität werden. „Es ist vom Baureferat bereits ein Architektenwettbewerb für den Bau der Brücke ausgelobt worden“, erklärt dazu Ludwig Wörner (SPD), Vorsitzender des BA 8. Die Planungsleistungen für die Brücke wurden in einem europaweiten Verfahren im August 2012 ausgeschrieben. „Zur Zeit erstellen die ausgewählten Architektur- und Ingenieurbüros Lösungsvorschläge, die anschließend Anfang Februar 2013 von einem Gremium, zu dem auch Vertreter des BA und der Stadtratsfraktionen gehören, beurteilt werden“, informiert das Baureferat.

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass das Projekt einer Fuß- und Radwegbrücke östlich der Donnersbergerbrücke nun endlich planerisch in Angriff genommen wird“, so Ingeborg Staudenmeyer (SPD), Vorsitzende des BA 9. Der Brücke wird von beiden Bezirksausschüssen eine große Bedeutung als weitere wichtige Verbindungachse zwischen den Wohnquartieren zugeschrieben. „Außerdem erhoffen wir uns davon auch, dass die Hacker- und die Donnersbergerbrücke dann vom Radverkehr etwas entlastet werden“, so Wörner.

„Das ist unerklärlich“

Doch die Ausschreibung des Baureferates hat einen Haken, den beide Bezirksausschüsse so nicht hinnehmen wollen: „In der Ausschreibung des Projekts ist der Einbau von Liften für die rund sechs bis acht Meter hohe Brücke nicht vorgesehen“, erklärt Wörner. Zur barrierefreien Erschließung sind dagegen zwei Rampenanlagen an den Brückenköpfen geplant. „Das ist in Zeiten der Inklusion und auch einer immer älter werdenden Gesellschaft eigentlich unerklärlich und muss sehr kritisch angemerkt werden“, so Wörner. Beide Bezirksausschüsse fordern jetzt das Baureferat dazu auf, dieses Versäumnis zu heilen und den Bau der Lifte in die Planung aufzunehmen. „In den letzten Jahren musste in München viel Geld für die Nachrüstung mit Liften im öffentlichen Verkehrsraum ausgegeben werden. Das soll durch diesen Antrag verhindert werden“, so der Wortlaut im Papier des BA 8.

Auch der BA 9 fordert den barrierefreien Ausbau der Brücke an beiden Brückenköpfen durch den Einbau und Unterhalt von Aufzügen an der Nord- und Südseite, also an der Erika-Mann-Straße beim Neuhausener Arnulfpark und an der Philipp-Loewenfeld-Straße auf der Schwanthalerhöhe nördlich der Landsberger Straße. Zudem begrüßt der BA 9, dass in den Planungen ein unmittelbarer Anschluss des Stegs an die Bahnsteige der S-Bahn-Haltestelle Donnersbergerbrücke vorgesehen ist. Jedoch fordert der BA die Planungsgruppen des Baureferates und der DB Station & Service AG dazu auf, „sich bezüglich der Ausführungsplanung aufeinander abzustimmen“.

Aufzug wäre zu teuer

Fraglich ist, warum das Baureferat in seinen Planungen bisher den Einbau der Lifte nicht vorgesehen hat: „Gemäß Stadtratsbeschluss von 2010 stehen zur barrierefreien Ertüchtigung von Unterführungen und Brücken als grundsätzliche technische Möglichkeiten Rampen oder Aufzüge zur Verfügung“, räumt Dagmar Rümenapf, Pressesprecherin des Baureferats, ein. Allerdings seien Aufzüge mit hohen Investitionskosten verbunden und trotz intensiven Unterhalts, der mit rund 15.000 Euro pro Jahr zu Buche schlage, relativ störanfällig. „Daher sind bei vergleichsweise geringem Verkehrsaufkommen nur Rampen sinnvoll. Gemäß dieser Grundlage wurden deshalb von der Stadt bislang keine Aufzüge an Brücken und Unterführungen realisiert.“

Lifte an U- und S-Bahn-Stationen, die dem Fuß- und Radverkehr öffentlich zugänglich sind, würden in der Regel von der Münchner Verkehrsgesellschaft oder der Deutschen Bahn errichtet, finanziert und betrieben. „Denkbar sind auch Lösungen, bei den privatwirtschaftliche Investoren Lifte errichten und betreiben und diese der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, wie beispielsweise der Aufzug am Europäischen Patentamt in der Bayerstraße“, so Rümenapf. Doch auch wenn bislang nicht vorgesehen ist, die Brücke über die Bahngleise mit Aufzügen auszustatten, so wurde die Aufgabenbeschreibung für die am Wettbewerb teilnehmenden Architektur- und Ingenieurbüros noch im Oktober 2012 entsprechend ergänzt: Nun muss in den Entwürfen eine Fläche für eine mögliche Nachrüstung der Brücke mit Aufzügen eingeplant sein.

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