42 Hektar beträgt die Sonderfreifläche „Theresienwiese“, die nach der Gemahlin des König Ludwig I., Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, benannt ist. Nach der fünftägigen Hochzeitsfeier des Paares im Jahr 1810 wurde zum Abschluss der Feierlichkeiten am 17. Oktober ein Pferderennen auf ebendiesem Platz veranstaltet. Dabei lagerten Scharen von Zuschauern auf dem Hang über der Wiese, die mit königlicher Genehmigung „Theresiens Wiese“ genannt wurde. Durch die Entscheidung, das Rennen im folgenden Jahr mit Karussellen und Schaukeln zu wiederholen, entstand die Tradition des Oktoberfestes.
Seit dem 200-jährigen Wiesnjubiläum findet auf der Theresienwiese zeitgleich zum Oktoberfest die Oide Wiesn oder das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest statt. Außerdem ist die Freifläche Schauplatz des Münchner Frühlingsfestes; im Winter beherbergt sie das Tollwood-Festival und bietet während des ganzen Jahres Platz für Zirkustourneen.
Mit recht kann also die Theresienwiese als Freifläche von einzigartiger städtebaulicher, historischer und kultureller Qualität mitten im Zentrum Münchens bezeichnet werden. Doch seit einiger Zeit macht sich Unmut unter den Bürgerinnen und Bürgern breit: Die Übernutzung der Theresienwiese als Veranstaltungsort jeglicher Art hat mittlerweile das Nutzungsgleichgewicht empfindlich gestört. Für mehrere Monate im Jahr ist die Freifläche großräumig für Fußgänger und Radfahrer gesperrt.
Bei einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 17. Januar, im Strøm (Lindwurmstraße 88) soll um 19 Uhr die dringliche Frage „Wem gehört die Theresienwiese?“ diskutiert werden. Einen Input liefert Dr. Harald Gieß, Hauptkonservator und Gebietsreferent beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die Moderation übernimmt Corinna Spies vom Bayerischen Rundfunk. Als Gesprächspartner werden Dieter Reiter (Wirtschaftsreferent der LH München), Cornelius Mager (Leiter der Lokalbaukommission der LH München), Ernst Dill (Mitglied des BA Sendling), Alexander Miklosy (Vorsitzender des BA Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt), Ludwig Wörner (Vorsitzender des BA Schwanthalerhöhe) und Kathrin Wickenhäuser (Anwohnerin) erwartet.