Die Stadt München möchte das lukrative Geschäft mit den Altkleidern wieder selbst übernehmen. Insgesamt sollen im Münchner Stadtgebiet 300 Altkleidercontainer aufgestellt werden. Diese sollen vor allem in der Nähe schon bestehender Sammelcontainer wie beispielsweise an den „Wertstoffinseln“ für Glas, Kunststoff oder Dosen aufgestellt werden. Dies teilte Bezirksausschussvorsitzender Dr. Josef Assal dem BA-Gremium mit.
Für den Stadtbezirk 22 gibt es neun Vorschläge, an denen die Container aufgestellt werden könnten. Diese sind: Aufseßer Platz/Giechstraße, Hornberger Straße/Aubing-Ost-Straße, Industriestraße 31 (bei der Fachhochschule, Kohlmeisenstraße/Aubinger Lohe, Pretzfelder Straße/Streitbergstraße, Radolfzeller Straße/Altenburgstraße, Schwetzingenstraße, Schwojerstraße/Distelfinkstraße und Schubinweg.
Der Sinn der erweiterten Müllsammlung ist es, noch mehr Wertstoffe zu sammeln und wiederzuverwerten. Bereits jetzt können die Aubinger ihre Alttextilien und Altschuhe zur Wiederverwertung spenden. So werden diese an den Münchner Wertstoffhöfen angenommen. Dort hat die „Aktion Hoffnung – Hilfe für die Mission“ Container aufgestellt und den Platz dafür bei der AWM angemietet. Rund 2000 Tonnen Altkleider sind auf den Wertstoffhöfen im vergangenen Jahr in München gesammelt worden. Neben den Sammelstellen auf den Recyclinghöfen gibt es im Bezirk Aubing einige Altkleidercontainer von privaten und sozialen Organisationen, die über den Stadtbezirk verteilt an den Straßen stehen, und dann gibt es noch die Haussammlungen gewerblicher Textilsammler. „Der AWM (Abfallwirtschaftsbetrieb München) hat größtes Interesse daran, dass keine gewerblichen Wertstofftonnen an den Grundstücken aufgestellt werden“, heißt es in einem Schreiben an den Bezirksausschuss. Schließlich würde gemäß des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes gelten, dass „sämtliche Abfälle aus Privathaushalten, sowohl Abfälle zur Verwertung als auch Abfälle zur Beseitigung an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zu überlassen sind“, informiert der AWM. Allerdings muss es dafür auch Möglichkeiten geben.
Sobald die Stadt selbst Altkleider sammelt, könnte sie den gewerblichen Sammlern dies dann untersagen. Alttextilien sind ein lukratives Geschäft. Pro Tonne können einer Studie zufolge bis zu 500 Euro verdient werden. Um die Münchner Sammlungen zu realisieren, läuft derzeit eine europaweite Ausschreibung. Die Dienstleistung soll im Probebetrieb von einem Träger übernommen werden, der nach den Grundsätzen des Altkleider-Dachverbands „FairWertung“ handeln soll. Wie die neuen Container aussehen sollen, steht auch schon fest. Sie sollen sich schließlich von der privaten Konkurrenz unterscheiden. „Jacke wie Hose – die städtische Kleidersammlung vor Ort“ soll in großen Lettern auf dem Container stehen. Die Abbilder eines weißen T-Shirts auf einem Kleiderbügel und eines schwarzen Schuhpaars symbolisieren das Ganze zusätzlich. Außerdem soll der Aufruf auf der Einwurfklappe „Weitergeben statt wegwerfen!“ zum Sammeln anregen. Die Container sollen zunächst im Probebetrieb aufgestellt werden. „Dann wird geschaut, wie das Ganze läuft“, erklärte Dr. Assal.