Gefahren im Netz

In eindringlichen Worten schilderte Buchautor und Polizeibeamter Rainer Richard die Gefahren des Internets besonders für Kinder und Jugendliche. Sein Buch „Nur ein Mausklick bis zum Grauen“ zeigt besorgten Eltern auch wirksame Schritte zum Schutz ihrer Kinder. (Foto: US)
In eindringlichen Worten schilderte Buchautor und Polizeibeamter Rainer Richard die Gefahren des Internets besonders für Kinder und Jugendliche. Sein Buch „Nur ein Mausklick bis zum Grauen“ zeigt besorgten Eltern auch wirksame Schritte zum Schutz ihrer Kinder. (Foto: US)
In eindringlichen Worten schilderte Buchautor und Polizeibeamter Rainer Richard die Gefahren des Internets besonders für Kinder und Jugendliche. Sein Buch „Nur ein Mausklick bis zum Grauen“ zeigt besorgten Eltern auch wirksame Schritte zum Schutz ihrer Kinder. (Foto: US)
In eindringlichen Worten schilderte Buchautor und Polizeibeamter Rainer Richard die Gefahren des Internets besonders für Kinder und Jugendliche. Sein Buch „Nur ein Mausklick bis zum Grauen“ zeigt besorgten Eltern auch wirksame Schritte zum Schutz ihrer Kinder. (Foto: US)
In eindringlichen Worten schilderte Buchautor und Polizeibeamter Rainer Richard die Gefahren des Internets besonders für Kinder und Jugendliche. Sein Buch „Nur ein Mausklick bis zum Grauen“ zeigt besorgten Eltern auch wirksame Schritte zum Schutz ihrer Kinder. (Foto: US)

Großer Andrang herrschte in der letzten Woche in der Planegger Aula, als der Elternbeirat des Feodor-Lynen-Gymnasiums zum Vortrag „Jugend und Internet“ des Buchautors und Polizeibeamten Rainer Richard eingeladen hatte. Mitveranstalter des Abends war die Hanns-Seidel-Stiftung, deren Vertreter Jürgen Felbinger auf die große Aktualität des Themas einging. „Die Vorträge mit Rainer Richard sind bis zu zwölf Monate und mehr im Voraus ausgebucht. Das beweist die große Sensibilität der Öffentlichkeit auf dieses Thema“, führte Felbinger in den Abend ein. „Rainer Richard ist zurzeit der am meisten nachgefragte Referent bei uns.“ Auch für das „Feo“ sei es schwer gewesen, den Vortrag schnell zu organisieren.

Licht- und Schadensseiten

Mit seinem Buch wolle er ein umfassendes Bild über die Licht- und Schattenseiten des Internets aufzeigen, erklärte Richard. „Oder lassen Sie uns besser Schadensseiten sagen.“ Als Alltagsbegleiter sei das Internet längst Teil unseres Lebens. Jeder nutzt es allgegenwärtig, als Kommunikationsquelle, als Wissensvermittlung, als Unterhaltung. „Doch kennen wir auch die dunklen Seiten?“, fragte er in die Runde.

Seine Demonstration, wie leicht man im Internet auf anzügliche, menschenverachtende und Gewalt verherrlichende Seiten käme, bewies vor allem eins: jeder sollte sich auch mit der Kehrseite des Internets vertraut machen. „Zum Thema Porno und Gewalt gab es in der Mitte der 90er Jahre noch 1,6 Millionen Treffer. Acht Jahre später waren es schon 200 Millionen“, berichtete Richard. Im April dieses Jahres wuchs die Zahl auf 644 Millionen. „Und aktuell finden sich bereits über 800 Millionen Einträge“, gab er zu bedenken. Gemessen am Gesamtvolumen des Internets komme folglich jede zehnte Seite mit pornografischem Inhalt.

Richards Erkenntnisse basieren zumeist auf seinen eigenen jahrelangen Erfahrungen als Polizeibeamter im Netz, oder er stützte sich auf internationale Erkenntnisse. „Mitte der 90iger Jahre dachten wir noch, dass wir nicht so schnell an unsere Grenzen stoßen würden. Doch die Welle hat uns schnell überrollt.”

Trügerische Scheinwelten

Auch gerade das, wofür das Internet begehrt sei, nämlich grenzenlose Kommunikation, biete für die Nutzer oft Fluch statt Segen. „Es geht darum, nicht sorglos private Daten ins Netz zu stellen“, klärte Richard auf. Auch das schnelle Verlinken sollte stets mit größter Vorsicht geschehen.

Eltern warnten ihre Kinder zwar vor den falschen Seiten oder vor sorglosen Kontakten übers Internet. „Machen Sie Ihren Kindern aber auch klar, welche Auswirkungen es hat, Dinge von sich im Internet preiszugeben“, appellierte er. Selbst solche weit verbreiteten Plattformen wie lokalisten.de seien alles andere als harmlos. „Mittlerweile ist es Usus, dass Personalabteilungen oder Studienforen bereits im Internet ein Check-Up unter den Bewerbern machen. Zu 40 bis 50 Prozent findet man über jeden etwas“, so Richard. Teilweise stünden die Betroffenen völlig unverschuldet in einer Ecke, die persönlich alles andere als förderlich sei.

Daher sollten sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern überlegen, welche Seiten angeklickt werden, welche Links automatisch funktionieren oder welche Spuren hinterlassen würden. „Also: Nicht kopflos überall anmelden oder verlinken lassen. Das müssen Sie Ihren Kindern klar machen!“

Jugendschutz-Angebote nutzen

Die Betroffenheit unter den Eltern, die sich während des Vortrags spürbar aufbaute, wurde während der Frage-Antwort-Runde im Anschluss an den Vortrag deutlich. Eltern wollten sich vor allem zu praktischen Dingen kundig machen.

„Wichtig ist immer, im Kontakt mit Ihren Kindern zu bleiben. Schauen Sie ruhig nach, welche Seiten Ihr Nachwuchs angeklickt hat“, riet Richard. Das sei völlig legitim. Denn vielfach könnten eher Erwachsene auf Verlinkungen schließen oder sich Inhalte vorstellen. Im Gespräch mit den Kindern würde dann deutlich, dass diese gar nicht wissen, wann das Glatteis beginnt.

Der Referent verwies auf eine Reihe von Jugendschutz-Programmen, die er auch in seinem Buch näher besprochen hatte. Sie alle bieten Hilfe, um die Internet-Nutzung für die Jugendlichen zeitlich und vor allem thematisch zu begrenzen.

Elternbeiratsmitglied und Initiator der Veranstaltung, Hendrik Jörgens, sprach von einem gelungenen Abend. „Der Vortrag war ein großer Gewinn für uns“, betonte er. „Wir wollen das Internet nicht verteufeln. Es geht uns um den richtigen Umgang und Aufklärung. Denn das Internet ist ein Medium, das wir auch nicht mehr missen wollen.“

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