Einen ganz besonderen Tag erlebten 24 Achtklässler des M-Zuges an der Mittelschule in der Ridlerstraße in der vergangenen Woche: Im Rahmen des in Kooperation mit der IG Feuerwache, der Freiwilligenagentur Tatendrang und dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG durchgeführten „Make a Difference Day“ lernten sie einen Vormittag lang ihren Heimatstadtbezirk aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennen. In Kleingruppen bestehend aus je fünf bis sechs Schülern erkundeten sie das Westend und mussten dabei jeweils sehr verschiedene Aufgaben bewältigen: So galt es beispielsweise für eine Gruppe in der Umgebung der IG Feuerwache vier Skulpturen ausfindig machen und mit diesen einen Film zu drehen, wobei ein Dialog zwischen den Kindern und den Skulpturen inszeniert werden sollte. Eine andere Schülergruppe wiederum hatte die Aufgabe, an einem zentralen Punkt im Westend Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, Alter, Größe, Geschlecht und Beruf zu versammeln, sie zu fotografieren und einen Steckbrief zu den einzelnen Personen anzufertigen. Betreut und angeleitet wurden die Schüler dabei von Mitarbeitern der KPMG, die sich hier im Rahmen des Freiwilligentages „Make a Difference Day“ sozial engagierten.
„Seit 2009 veranstalten wir einmal jährlich einen solchen Tag mit den Schülern und Mitarbeitern der KPMG“, erklärt dazu Denisa Bordino, Schulsozialarbeiterin an der Mittelschule in der Ridlerstraße. Das wichtigste Ziel der diesjährigen Aktion sei gewesen, den Kindern Sozialkompetenzen und kommunikative Fähigkeiten zu vermitteln. „Und es macht einen großen Unterschied, wenn die Schüler diese Dinge einmal im Austausch mit anderen Menschen erfahren und nicht wie üblich von ihren Lehrern oder Sozialpädagogen vermittelt bekommen“, so Bordino.
Auch Eva-Maria Gaßner, Schulleiterin der Mittelschule an der Ridlerstraße, ist sich sicher, dass die Schüler von dem erlebnisreichen Tag vieles mitgenommen haben: „Es ist wichtig, die Dinge einfach auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und in andere Lebenswelten einzutauchen.“ Zudem hätten sowohl die Schüler als auch die KPMG-Mitarbeiter bei der Rallye durch das Westend viel über den Stadtbezirk erfahren, was sie vorher noch gar nicht gewusst hätten. So ging es beispielsweise insbesondere der Gruppe, die – ausgestattet mit einem GPS-Gerät – Sehenswürdigkeiten und besondere Orte im Stadtteil anhand deren Koordinaten finden und dann jeweils verschiedene Fragen dazu beantworten mussten. Aug' in Aug' mit der Bavaria – daran werden sich Schüler und Wirtschaftsprüfer wohl noch lange erinnern.
Zum Abschluss des Tages durfte jede Gruppe in der IG Feuerwache von ihren Erlebnissen berichten und die Ergebnisse – wie beispielsweise den selbstgedrehten Film, die Porträtfotografien oder eigene Interview-Tonaufnahmen – präsentieren. Und es konnte sogar ein neuer Rekord eingestellt werden: Die Schüler aus der Gruppe „Westend-Tauschgeschäfte“ sollten durch das Tauschen von Gegenständen an eine Geschichte oder einen Gegenstand gelangen, der oder die das Westend repräsentiert. Es sei ihnen gelungen, mit drei anfangs zur Verfügung stehenden Kürbissen insgesamt elf Mal zu tauschen, erzählten sie stolz. „Durch die Abschlusspräsentationen üben die Schüler natürlich noch einmal, sich vor anderen zu präsentieren und gewinnen dadurch auch mehr Sicherheit“, erklärt Schulleiterin Eva-Maria Gaßner. Wichtig sei aber vor allem auch, dass sich die Schüler hier wirklich anerkannt fühlten.