Veröffentlicht am 27.09.2012 10:26

Maßgeschneiderte Kindertagespflege

Das eingespielte Team „Kindertagespflege in Familien” im Pasinger Sozialbürgerhaus kümmert sich um die Tageseltern und um die Betreuung suchenden Eltern:<br>Marion Rabe, Mona Neumayer, Christine Baden-Pascher, Andrea Hungerbühler, Christiane Haffke und Gudrun Böhm (v.l.). (Foto: privat)
Das eingespielte Team „Kindertagespflege in Familien” im Pasinger Sozialbürgerhaus kümmert sich um die Tageseltern und um die Betreuung suchenden Eltern:
Marion Rabe, Mona Neumayer, Christine Baden-Pascher, Andrea Hungerbühler, Christiane Haffke und Gudrun Böhm (v.l.). (Foto: privat)
Das eingespielte Team „Kindertagespflege in Familien” im Pasinger Sozialbürgerhaus kümmert sich um die Tageseltern und um die Betreuung suchenden Eltern:
Marion Rabe, Mona Neumayer, Christine Baden-Pascher, Andrea Hungerbühler, Christiane Haffke und Gudrun Böhm (v.l.). (Foto: privat)
Das eingespielte Team „Kindertagespflege in Familien” im Pasinger Sozialbürgerhaus kümmert sich um die Tageseltern und um die Betreuung suchenden Eltern:
Marion Rabe, Mona Neumayer, Christine Baden-Pascher, Andrea Hungerbühler, Christiane Haffke und Gudrun Böhm (v.l.). (Foto: privat)
Das eingespielte Team „Kindertagespflege in Familien” im Pasinger Sozialbürgerhaus kümmert sich um die Tageseltern und um die Betreuung suchenden Eltern:
Marion Rabe, Mona Neumayer, Christine Baden-Pascher, Andrea Hungerbühler, Christiane Haffke und Gudrun Böhm (v.l.). (Foto: privat)

Laut Kinderförderungsgesetz haben Eltern von unter Dreijährigen ab Sommer nächsten Jahres einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Doch gerade in den westlichen Münchner Stadtbezirken fehlt im Durchschnitt noch rund ein Drittel der erforderlichen Kindereinrichtungen. Eltern kleiner Kinder müssen trotzdem nicht auf die Betreuung ihrer Kinder verzichten. Dafür sorgt zum Beispiel das gut ausgebaute städtische Netz der Tageseltern.

„Die Betreuung durch Tagesmütter und -väter hat eine ganze Reihe von Vorteilen“, zählt Andrea Hungerbühler vom Team „Kindertagespflege in Familien“ im Sozialbürgerhaus Pasing auf, das für Bürger in den Stadtteilen Schwanthaler Höhe, Laim, Pasing, Menzing, Allach, Aubing, Lochhausen, Freiham und Langwied zuständig ist.

Betreuungsform im Wandel

„Unsere Tageseltern sind gut geschult und werden von uns regelmäßig betreut. Die Kinder erhalten in sehr kleinen Gruppen eine individuelle Förderung zu flexiblen Betreuungszeiten, die auch mal für Schichtarbeiter oder Wochenenddienste passen. Und sehr wichtig: Wir haben Ersatzbetreuungsplätze, wenn die Tagesmutter krank ist“, so Hungerbühler weiter.

Auf die Ersatzbetreuung ist man im Fachbereich besonders stolz. „Noch vor ein paar Jahren hatten die jungen Eltern echte Schwierigkeiten, wenn die Tagesbetreuung ausfiel“, ergänzt ihre Kollegin Gudrun Böhm. Jetzt aber tun sich häufig zwei Tagesmütter zusammen, um sich notfalls zu vertreten. „Und es gibt mobile Tagesmütter vom Verein für Sozialarbeit und den Verein Tageseltern München und Umgebung e.V., der ebenso Ersatz vermittelt.“

Hortersatz für größere Kinder

Doch nicht nur Kleinkinder vor ihrer Aufnahme in den Kindergarten kommen in den Genuss der Tagesbetreuung, auch ältere Kinder bis zum 14. Lebensjahr sind auf diese Weise nachmittags nach der Schule sicher aufgehoben. „Hier fungiert die Tagesmutter als Hortersatz, schaut die Hausaufgaben nach und kümmert sich um altersgerechte Beschäftigung“, setzt Hungerbühler fort, „auch wenn der Prozentsatz der älteren Kinder gegenüber den Kleinkindern natürlich minimal ist.“

Die Art der Betreuungsvermittlung gibt es seit 1999. „Wir verfügen über einen Pool von Tageseltern und bringen diese mit den suchenden Eltern zusammen.“ Das geschehe mittels Steckbrief. „Einen direkten Kontakt stellen wir nicht her“, so Böhm. „Wir bleiben eher im Hintergrund und stehen zur Verfügung, wenn es Fragen gibt.“ Vor der eigentlichen Betreuung gebe es meist eine eingehende gegenseitige Kennenlernphase. „Es muss viel passen, bevor die Entscheidung füreinander fällt. Die Betreuung durch eine Tagesmutter ist deshalb die mit Abstand individuellste Kinderbetreuung.“

In sieben Schritten zur Tagesmutter

Das sei bei den jungen Eltern immer noch hoch geschätzt, auch wenn die Nachfrage durch den massiven Krippenausbau längst nicht mehr so hoch ist wie vor zehn Jahren. Und natürlich würden auch Tagesmütter und -väter ständig gesucht. „In unserem Pool sind zwar überwiegend die 35- bis 40jährigen Tagesmütter zu finden, die selbst eigene kleine Kinder betreuen“, meint Marion Rabe. „Aber es gibt genauso die ganz jungen Betreuerinnen und die Oma-Generation, die sich mit Leib und Seele für ihre Tageskinder engagieren.“

Die Suche nach neuen Kräften hört dennoch nicht auf. „Wir bieten ein attraktives Beschäftigungsfeld“, fährt Hungerbühler fort. „Die Selbstständigkeit und Flexibilität ist groß, in Sachen Kreativität in der Arbeit sind keine Grenzen gesetzt. Hinzu kommen eine regelmäßige Weiterbildung und die Praxisreflexionsgruppen im „Kolleginnenkreis“, ideal also für kontaktfreudige, kinderliebe Leute mit großer sozialer Kompetenz.“

In sieben Schritten begleitet die Fachstelle „Kindertagespflege in Familien“ die angehenden Tageseltern zu ihrer Betätigung. „Das fängt schon bei einem ausführlichen Erstgespräch und einem Hausbesuch an.“ Die Kinder sollen schließlich in stabile Verhältnisse kommen. Zwei Jahre lang dauert die Ausbildung, bevor die ersten Kinder auf Zeit einziehen können. „Wir freuen uns, dass die Stadt vom kommenden Jahr an die Tagesmütter auch finanziell besser stellt und mehr Zuschüsse gewährt“, meint Böhm. „Dann sind die Tagesplätze nicht mehr teurer als ein normaler Krippenplatz.“

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