Der Wallfahrtsort Maria Eich bei Planegg hat eine besondere Geschichte: Sie beginnt vor rund 300 Jahren mit einer schlichten Marienfigur, die die Schmiedssöhne Franz und Kaspar Thallmayr zwischen 1710 und 1712 in den Hohlraum einer Eiche stellten. Kurz darauf, nämlich von 1732 bis 1734 bekam die Figur eine hölzerne Kapelle zum Schutz vor Wind und Wetter und zehn Jahre später bekam der inzwischen beliebte Wallfahrtsort dank der Großzügigkeit des Barons von Ruffini ein kleines gemauertes Kirchengebäude sowie eine Klause neben der Kapelle.
In den folgenden 200 Jahren wurde Maria Eich immer wieder von Blitzeinschlägen zerstört, wieder aufgebaut und um Schulraum, Freialtar und zusätzliche Kapelle erweitert, so dass die ursprüngliche Kapelle nicht mehr erhalten ist. Doch gibt es zahlreiche Abbildungen und Zeugnisse, so dass die wechselhafte Geschichte als Würmtaler und Münchner Wallfahrtskirche gut belegt werden kann.
Seit 1953 beherbergt Maria Eich auch ein kleines, vom Augustinerorden geführtes Kloster. Damals hatte Kardinal Michael von Faulhaber das Kloster als Seelsorge am Wallfahrtsort und für das nahe Waldsanatorium angeregt und den Bau einer weiteren kleinen Klosterkirche entschieden.
In Jubiläumsjahr gibt es für die Klosterbewohner um Hausoberer Pater Roger Gerhardy natürlich weit mehr als üblich zu tun. „Wir organisieren zu siebt die Feierlichkeiten“, erklärt er. „Die meisten festlichen Aktivitäten finden alle um den 15. August statt.“ Doch werde bereits am kommenden Montag, 23. Juli, eine umfangreiche Ausstellung zur langen Geschichte von Maria Eich im Raum der Begegnung des Klosters, direkt neben der Jahreskrippe, eröffnet.
Für Mitte August erwarten die Wallfahrer, Besucher und Gäste eine ganze Reihe von Festen und Festgottesdiensten jeweils um 19 Uhr. „Ab 12. August wird gefeiert“, so Pater Gerhardy. Zum Beispiel gebe es am 12. August eine Lichterprozession, an der der Rundweg um den Altar geöffnet und anschließend ins Freie gegangen werde.
Am Montag, 13. August, liest Conny Glogger Texte über Wallfahrer und Wallfahrtsorte in Bayern, das Karl-Edelmann-Quarett aus Weilheim sorgt für die musikalische Umrahmung. Am darauffolgenden Dienstag und Mittwoch gibt es ebenfalls Lesungen, viel Musik und die traditionelle Segnung der Kräuterbuschen. Dazu planen die Klosterbrüder Verkaufsstände unter den Eichen mit Kerzen, Klosterlikören, -karten und -bonbons. „Außerdem werden wir den neuen Kirchenführer präsentieren können.“ Zum Hauptfestgottesdienst an Mariä Himmelfahrt, am Mittwoch, 15. August, um 18 Uhr erwarte Maria Eich den Erzbischof Reinhard Kardinal Marx. Pater Gerhardy: „Das ist für uns natürlich ein wunderbares Ereignis und eine große Ehre.“