Veröffentlicht am 19.07.2012 10:05

„Wir brauchen viele Helfer”

Social Day in der Flüchtlingsunterkunft: Helfer, Bewohner und Kinder kamen zum gemeinsmaen Arbeiten zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Hilfe”, so Monika Sanou, hinten Mitte. (Foto: US)
Social Day in der Flüchtlingsunterkunft: Helfer, Bewohner und Kinder kamen zum gemeinsmaen Arbeiten zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Hilfe”, so Monika Sanou, hinten Mitte. (Foto: US)
Social Day in der Flüchtlingsunterkunft: Helfer, Bewohner und Kinder kamen zum gemeinsmaen Arbeiten zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Hilfe”, so Monika Sanou, hinten Mitte. (Foto: US)
Social Day in der Flüchtlingsunterkunft: Helfer, Bewohner und Kinder kamen zum gemeinsmaen Arbeiten zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Hilfe”, so Monika Sanou, hinten Mitte. (Foto: US)
Social Day in der Flüchtlingsunterkunft: Helfer, Bewohner und Kinder kamen zum gemeinsmaen Arbeiten zusammen. „Wir freuen uns sehr über die Hilfe”, so Monika Sanou, hinten Mitte. (Foto: US)

Ein großes Aufgebot an fleißigen Helfern rückte in der letzten Woche in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Pasinger Landsberger Straße 412 an. Zwölf junge Fachleute aus der Trainee-Gruppe der Knorr-Bremse AG fanden sich für eine mehrstündliche Anpack-Aktion ein. Die jungen Leute absolvieren nach ihrem Studium alle eine Aufbauausbildung im Rahmen des Management Evolution Programm zu Führungspositionen in Wirtschaft und Technik, Auslandsaufenthalt eingeschlossen.

„Unsere Ausbildung ist das eine“, erklärte Silvia Fink. „Aber es ist uns einfach sehr wichtig, uns sozial zu engagieren.“ Schon im letzten Jahr gab es einen gemeinsamen Kegelabend mit Migranten. Heuer hatten sich die jungen Leute einen Arbeitseinsatz vorgenommen. Im Asylheim Landsberger Straße traf ihr Engagement auf große Begeisterung.

„Wir freuen uns über jede Hilfe und sind auf viele Helfer angewiesen, um das Haus am Laufen zu halten, die Unterstützung für die 120 Familien mit ihren 80 Kindern zu organisieren und ein schönes Miteinander hier im Heim zu schaffen“, meinte Monika Sanou, die sich um die Ehrenamtlichen kümmert und selbst täglich vor Ort als Ansprechpartner für die kleinen und großen Asylbewerber präsent ist.

Gesellschaftliches Ereignis

„Aber so eine tatkräftige Hilfe ist für uns unvergleichlich wertvoll.“ Hausaufgabenbetreuung, Fußballtraining, Spielstunden – dafür würden die meisten Ehrenamtlichen ins Asylheim kommen. „Für Malerarbeiten oder Reparaturen reicht unsere Zeit kaum.“ Die Knorr-Leute nahmen sich genau für dies Zeit: In fast neun Stunden Arbeit strichen sie den Hausflur neu an, schliffen Türen ab und kümmerten sich um die Schaukästen am Eingang.

Zwei der jungen Leuten nahmen sich der Fahrräder an. „Das ist viel mehr als Hilfe“, so Sanou, „das ist ein gesellschaftliches Ereignis hier im Heim.“ Denn zu den freiwilligen Fahrradmonteuren gesellten sich eine Menge Jugendlicher und Kinder mit ihren Vätern. Gemeinsam brachten sie den Heim-Fuhrpark wieder auf Vordermann.

„In den meisten Fällen sind die Familien durch ihre Fluchtgeschichten traumatisiert und erleben ihren Alltag hier vorwiegend als beschwerlich und wenig freudig“, sagte Sanou. „Mit dem gemeinsamen Werkeln haben wir die Väter und Söhne ganz anders erlebt, gelöst und heiter und stolz auf die geleistete Arbeit. Das ist wunderbar.“

Hilfe für kleinen Krautgarten gesucht

Sanou kennt die Probleme der Familien zur Genüge. Seit vielen Jahren kümmert sie sich um eine funktionierende Kinderbetreuung für die Kleinsten nach ihren Kindergartenstunden und für die Größeren als Hausaufgaben- und Spielanleitung nach der Schule. „Wir haben einen Helferstamm von Ehrenamtlichen, doch würden wir diesen sehr gern aufstocken“, erklärte sie. Die Interessen der Grundschüler und die, die auf weiterführende Schulen gingen, seien viel zu verschieden. „Allein die Hausaufgabenunterstützung für alle gerecht zu gewährleisten, ist eine große Herausforderung.“

Dazu komme, dass die meisten ihre Fluchterlebnisse verarbeiten müssten, zum Teil schwer traumatisiert und oft auch mit dem Tod in Berührung gekommen seien. „Wir tun, was wir können und finden stets ein offenes Ohr bei unserem Träger, der Inneren Mission.“ Jede Hilfe, Sachspende oder Arbeitsleistung sei willkommen. „Vielleicht finden sich Ehrenamtliche für Extra-Deutschstunden für die Kinder und Erwachsenen. Oder möglicherweise gibt es Freiwillige, die mit uns einen Krautgarten für die Kinder anlegen wollen. Das wäre unser großer Wunsch.“

north