Etwa 240 Gemeindemitglieder der Neuapostolischen Kirche in Laim feiern derzeit ihre Gottesdienste in der Nachbargemeinde in München-Neuaubing. Doch voraussichtlich bereits im Juli 2013 werden die Gemeindemitglieder in ihre neue Kirche in der Helmpertsraße 7 in Laim einziehen können. Hier wurde die vormalige Kirche abgerissen und am vergangenen Donnerstag der Spatenstich für das neue Kirchengebäude gelegt. Das Leitthema des Entwurfes für den Kirchenneubau lautete „Weg ins Licht“ und wurde vom Laimer Architekturbüro Haack + Höpfner, Architekten und Stadtplaner BDA, planerisch umgesetzt.
„Uns gefällt der Entwurf sehr gut“, bekräftigt Steffen Reiss, Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche in Laim. Gemeindemitglieder wie auch die Kirchenleitung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland freuten sich gleichermaßen auf den Neubau. Hier entstehe „ein Kirchengebäude, das sehr zeitgemäß ist“, so Steffen Reiss. Die alte Kirche, die im Jahr 1974 gebaut worden war, zeigte bereits erhebliche Baumängel. Zudem hätten sich die Bedürfnisse der Gemeinde für die Nutzung eines Gemeindezentrums gewandelt, so dass ein Neubau gewünscht wurde. Mit dem geplanten Kirchengebäude und dem Nebengebäude entstehe ein Baukomplex, der „multi-usable“ sei. So werden beispielsweise die Nebenräume eine flexible Nutzung je nach Gruppengröße bieten können. Ein System aus Schiebewände wird es ermöglichen, dass drei Gruppenräume in der Größe zu verstellen sind. Für die Jugend- wie auch Seniorenarbeit, Unterricht oder Gruppentreffen sind damit optimale Voraussetzungen geschaffen. Mit insgesamt 938 Quadratmeter Nutzfläche wird der Neubau in der Helmpertstraße die größte der zwölf in München ansässigen Kirchen der Neuapostolischen Kirche sein. Besonders auf die Null-Emissionsbauweise, als den respektvollen Umgang mit der Schöpfung, legte der Bauherr großen Wert. Eine eigene Solaranlage sowie die Nutzung von Erdwärme werden es ermöglichen, dass die Kirche künftig völlig autark funktioniert. Mit Entwurf, Nutzung und Effizienz zeigten sich daher alle beim Spatenstich anwesenden Kirchenmitglieder hoch zufrieden: „Ich freue mich auf die zu erwartende große und schöne Kirche“, erklärte Apostel Wolfgang Zenker, Mitglied der Kirchenleitung, im Rahmen seiner Ansprache beim Spatenstich.
Finanziert wurde das Bauprojekt im Wert von knapp fünf Millionen Euro ausschließlich aus den Opfergaben der Gemeinde. Die Gemeinde der Neuapostolischen Kirche befolge den Leitsatz „bringt den 10. ins Gotteshaus“ und habe damit das neue Kirchenhaus ermöglicht, so Wolfgang Zenker.
Nachdem vier Architekturbüros ihre Ideen in einem Wettbewerb vorstellten, entschied sich der Bauherr für den Entwurf des im Stadtteil ansässigen Büros Haack + Höpfner. Der Bauplatz für die neue Kirche befindet sich im ruhigen Wohnquartier und zugleich in unmittelbarer Nähe zur Fürstenrieder Straße. Städtebaulich sei dem Übergang zwischen den umliegenden Nutzungen mit einem kleinen Quartiersplatz entsprochen worden. Der Vorplatz zur Kirche verfügt künftig über einen großen Schatten spendenden Baum sowie Sitzgelegenheiten an einem Wasserbecken. Dieser Platz fungiert zugleich als Treffpunkt und Ort der Kontemplation. Denn die Kirche solle sowohl ein Ort der Begegnung zwischen Gemeinde und Gott, als auch zwischen Gemeinde und Öffentlichkeit sein, erklärte Architekt John Höpfner. Im Entwurf sieht auch Steffen Reiss eine neue Wirksamkeit der Neuapostolischen Kirche verwirklicht, die nun einladend nach außen wirke.
Der Vorplatz zur Kirche ermöglicht zudem einen feierlichen Auftakt für kirchliche Veranstaltungen und betont die sakrale Bedeutung des Gebäudes im Stadtraum. Auch die Höhe des Kirchenhauses von 10,8 Metern wird das Gotteshaus von den Nebengebäuden abheben. Eine Tiefgarage mit zwanzig Stellplätzen soll die Parkplatzsituation durch die zu erwartenden Kirchenbesucher entlasten. Die in der Laimer Bürgerversammlung geäußerten Bedenken über ein großes Verkehrsauskommen werden damit beruhigt. Und auch die Befürchtungen, die bislang über das Bauprojekt geäußert wurden, sollen spätestens beim Richtfest, zu dem Nachbarn herzlich eingeladen sind, ausgeräumt werden. Denn hier solle ein lichter und einladender Baukomplex entstehen, der eine Aufwertung für den Stadtteil bedeutet. Der einheitliche erscheinende, weiße Baukörper wird seitlich von Nebenbaukörpern umrahmt - das Leitthema des Entwurfes „Weg ins Licht“ wurde dabei sowohl in der Gestaltung der Fassade, als auch in der Organisation des Baukomplexes verwirklicht.