Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) ist mit der Beschlussvorlage des Baureferats zur Planung der erstmaligen Herstellung der Allacher Straße zwischen Ernst-von Beling- und Eduard-Schwartz-Straße einverstanden. „Das Baureferat hat alle Wünsche des Bezirksausschusses übernommen“, betonte Fritz Schneller (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Zudem finde ich es gut, dass auch eine Schutzzone für Fahrradfahrer eingebaut wird. Mit dieser Beschlussvorlage können wir zufrieden sein.“ Der Bauausschuss wird die Planungen in seiner Sitzung am 12. Juni beschließen. „Die Straße wird für Untermenzing ein Aushängeschild werden“, erklärte der SPD-Fraktionssprecher weiter.
„Ich hatte auch den Eindruck, dass sich das Baureferat bemüht hat, unsere Anregungen und die der Bürger zu berücksichtigen“, sagte Heike Kainz (CSU). Was die Kosten für die erstmalige Herstellung der Allacher Straße betrifft, so werden nach Angaben der Vorsitzenden des BA 23 zwei Drittel von der Stadt übernommen, „ein Drittel müssen die Anwohner tragen“. Man könne froh sein, über die Planungen – „vor allem wenn man sich den jetzigen Zustand der Allacher Straße anschaut“, so Kainz. Durch den Ausbau der Straße steige für die Anwohner auch die Lebensqualität.
Im Rahmen der Entwurfsplanung wurden auf Vorschlag des BA 23 einige Veränderungen und Konkretisierungen vorgenommen. So wird die erstmalige Herstellung der Allacher Straße über die Von-Reuter- hinaus bis zu Eduard-Schwirz-Straße erweitert. Für diesen Abschnitt wäre nach Angaben des Baureferats allerdings Grunderwerb erforderlich gewesen. Ende Oktober 2011 musste der Erwerbsversuch als gescheitert eingestellt werden, so dass die Fahrbahn am westlichen Ausbauende geringfügig nach Norden verschwenkt werde. „Fahrbahn, Gehwege und Angebotsstreifen für den Radverkehr können wie im Regelquerschnitt ausgebildet werden“, teilt das Baureferat mit. Die Einrichtung von Parkmöglichkeiten sei hier jedoch nicht möglich.
An der Kreuzung Von-Reuter-/Karl-von-Roth-Straße wird es einen Zebrastreifen geben. Zudem wird die Fußgängerampel an der Gruithuisenstraße an den Knoten mit der Hitl-/Zaunerstraße verlegt. Auch dies war eine Forderung des BA 23. Vor dem Jahr 2007 habe man die Schulwegverbindung aus dem Gebiet südlich der Allacher Straße zur Grundschule an der Manzostraße über die Gruithuisenstraße führen müssen, weil über die Hitlstraße der Durchstrich nördlich der Josef-Führer-Straße gefehlt habe, erklärt das Baureferat hierzu. Die schulwegsichernde Ampel sei deshalb am Knoten mit der Gruithuisenstraße eingerichtet worden. Mit dem Durchstich der Hitlstraße im Jahr 2007 stehe nun durchgängig der Schulweg über die Hitlstraße zur Verfügung.
Der Verlegung der Ampel führt nach Ansicht des Baureferats voraussichtlich dazu, dass für die Gebäude der Hitlstraße 1,3 und 5, der Herbert-Schober-Straße 3 sowie der Allacher Straße 211 passive Lärmschutzmaßnahmen nötig sind. „In den anderen Abschnitten innerhalb des Projektumgriffs werden die Grenzwerte für den Anspruch auf Lärmvorsorgemaßnahmen gemäß der 16. BimSchV nicht erreicht, so dass hier keine Maßnahmen zum Lärmschutz notwendig sind“, heißt es von Seiten des Baureferats weiter. Aus der Lärmkarte des Referates für Gesundheit und Umwelt (RGU) sei zu entnehmen, dass an allen Gebäuden im Bereich der geplanten Baumaßnahme in der Allacher Straße die Lärmpegel unterhalb der vom Stadtrat festgelegten Anhaltspunkte liegen. Vom RGU seien deshalb im Rahmen der Lärmminderungsplanung keine Untersuchungen zu ergänzenden Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen.
Des Weiteren werde der nördliche Angebotsstreifen für den Radverkehr mit einem Sicherheitsraum von 50 Zentimetern zu den angrenzenden Längsparkern ausgestattet. Die Breite des Streifens beträgt 1,75 Meter; die Breite des südlichen Angebotsstreifens liegt bei 1,25 Metern. Im Rahmen der Baumaßnahme müssen laut Baureferat insgesamt zehn Bäume gefällt werden, 27 Bäume werden neu gepflanzt. Insgesamt werden nach Abschluss der erstmaligen Herstellung zirka 89 Parkplätze im öffentlichen Straßenraum zur Verfügung stehen, „was ungefähr einer Verdoppelung gegenüber der jetzigen Situation entspricht“, erklärt das Baureferat. Zudem werden Kurzzeitparkplätze eingerichtet. Deren genau Lage und Anzahl werde erst mit der Fertigstellung des Ausbaus zwischen dem BA und dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) abgestimmt.
Am Grundstück zwischen den Hausnummern 136 und 140 der Allacher Straße befinde sich ein Spitzahorn, der erhalten werden soll. Zum Erhalt des Baumes werden, soweit möglich, in dessen Kronenbereich die Straßenbauarbeiten und so die Eingriffe in den Wurzelbereich auf ein Minimum reduziert.
Erste Bodenuntersuchungen hätten ergeben, dass im gesamten Abschnitt mit Altlasten zu rechnen sei und zudem in einem Bereich zwischen der Penzolt- und der Zaunerstraße ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 1,7 Metern erforderlich ist.
Die Sanierungsarbeiten werden im erforderlichen Umfang im Anschluss an die erstmalige Herstellung durchgeführt, seien aber kein Bestandteil des Projektes. Die Kosten in Höhe von zirka 150.000 Euro sind laut Baureferat nicht Bestandteil der Projektkosten. Die Kosten für die erstmalige Herstellung der Allacher Straße zwischen der Ernst-von Beling- und Eduard-Schwartz-Straße belaufen sich nach Angaben des Baureferats auf eine Höhe von 3,1 Millionen Euro. „Zwei Drittel der Kosten trägt die Stadt, ein Drittel müssen die Anwohner tragen“, erklärte Heike Kainz. Rechtzeitig vor Baubeging erfolgt nach Angaben des Baureferats eine Anlieger-Vorinformation „mit einer überschlägigen Bezifferung des jeweils zu erwartenden Erschließungsbeitrages.“
Zur Bauvorbereitung sollen nach Angaben des Baureferats voraussichtlich ab Oktober 2012 bis zum Frühjahr 2013 die Baumfällungen durchgeführt und die betroffenen Grundstücke freigemacht werden. Anschließend werde die Neuverlegung der Wasserleitung zwischen der Eduard-Schwartz- und der Zaunerstraße durchgeführt. Diese Maßnahmen seien Voraussetzung für den geplanten Beginn der Straßenbauarbeitenvermutlich ab April 2013. Die Bauzeit betrage voraussichtlich 18 Monate.