„Ich habe von einer Bekannten gehört, dass ein Ziehen, das von der Achselhöhle bis in die Brust ausstrahlt, auf Brustkrebs hinweist. Ich bin jetzt schon verunsichert, denn ich habe schon öfters ein Ziehen bemerkt, allerdings vergeht das auch wieder. Meine Bekannte erzählte mir auch, dass bei Ihrer Freundin trotz Mammographie, erst bei der Tastuntersuchung beim Frauenarzt ein halbes Jahr nach der Mammographie ein Knoten entdeckt wurde. Soll ich jetzt trotzdem eine Mammographie machen lassen?“
Viele Frauen empfinden während ihres Zyklus Schmerzen, die jedoch völlig harmlos und hormonell bedingt sind. Auch ist nicht jede Veränderung der Brust ist gleich ein Anzeichen auf Brustkrebs. Grundsätzlich sollten Sie allerdings jede Veränderung der Brust schnellstmöglich von einem Frauenarzt untersuchen lassen. Lassen Sie auch ungewöhnliche Empfindungen, wie etwa das Ziehen, dort abklären. Ihr Arzt wird dann entscheiden, ob und welche weiteren Untersuchungsmethoden in Frage kommen. Mammographien werden erst bei Frauen ab 50 Jahren routinemäßig durchgeführt, können jedoch auch früher veranlasst werden, um auffällige Befunde abzuklären. Vor einer Mammographie sollte auf jeden Fall eine Nutzen-Risiko-Abwägung mit dem behandelnden Arzt stattfinden.
Ihre Beschwerden deuten hin auf eine Mastopathie. Das ist eine gutartige, sehr häufig vorkommende Veränderung des Brustgewebes und tritt vor allem bei Frauen im Alter zwischen 30 und 55 Jahren auf, dabei kann sie unterschiedlich ausgeprägt sein. Erste Hinweise können häufige, insbesondere in der zweiten Zyklushälfte auftretende Schmerzen in der Brust sein. Diese zyklischen Schmerzen werden durch ein Ungleichgewicht zwischen den am weiblichen Zyklus beteiligten Hormonen Östrogen und Progesteron ausgelöst. Die Festlegung, ob Drüsengewebe als normal oder als verdächtig eingestuft werden muss, kann durch Ultraschall und Mammographiekontrolle erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Diagnose kann eine Zytopunktion sein oder eine Biopsie, bei der ein kleines Gewebestück entnommen wird. Auch die familiären Vorbelastungen sind zu beachten. Auf jeden Fall müssen Beschwerden an der Brust ernst genommen werden, sie bedürfen unbedingt einer Abklärung. Brustkrebs kann ein sehr schnell wachsender Krebs sein, gerade deshalb sind aufmerksame Selbstbeobachtung und die regelmäßige Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen unbedingt zu empfehlen. Leider gibt es kein Medikament, das die Mastopathie heilt, aber mit schmerzlindernden Medikamenten kann natürlich geholfen werden. Auch pflanzliche Produkte wie z.B. Mönchspfeffer zur Regulierung der Hormonausschüttung kann empfohlen werden.