Isabel S. aus dem Würmtal: „Meine Kinder sind 5 und 7 Jahre (Junge und Mädchen) alt. Bis jetzt hatten sie nie Probleme mit den Zähnen. Bei miener Tochter steht der erste Zahnarztbesuch bevor, weil sie an einem Zahn – so scheint es mir – Karies hat. Wie kann ich die Zahngesundheit meiner Kinder auf Dauer erhalten? Was kann ich prophylaktisch tun, damit sie möglichst lange ihre eigenen Zähne behalten?“
Sehr geehrte Frau S. Mit der Mundhygiene bei Kindern sollten die Eltern nicht zu spät beginnen. Milchzähne erfüllen eine wichtige Platzhalterfunktion für die kommenden bleibenden Zähne. Zudem sind besonders die Milchfrontzähne (Vorderzähne) wichtig, damit die Kinder eine korrekte Lautbildung lernen können. Eine gute Zahnpflege schon bei den Milchzähnen verringert auch das Kariesrisiko bei den bleibenden Zähnen. Deshalb sollten Eltern mit den Kindern so früh wie möglich mit Mundhygiene und mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen beginnen. Bei Durchbruch der ersten Milchzähne (ca. 6. – 8. Monat) sollte mit dem Zähneputzen begonnen werden, hierbei sollte ein Mal pro Tag Kinderzahnpasta verwendet werden. Ungefähr auch zu diesem Zeitpunkt sollte der erste Vorsorgetermin beim Zahnarzt erfolgen. Beim Durchbruch der ersten Milchbackenzähne sollten die Eltern mit ihrem Kind dann wieder zum Zahnarzt gehen. Wenn das Milchgebiß vollständig ist (etwa im 30. Monat) sollten die Zähne täglich zwei Mal mit Kinderzahnpasta gereinigt werden und es sind halbjährliche Kontrolltermine, bei Bedarf auch kürzere Intervalle, zu empfehlen. Mit Durchbruch der ersten bleibenden Zähne (ca. 6 Jahren) sollte weiterhin zwei Mal täglich, eber nun mit einer „Erwachsenenzahnpasta“ oder mit einer speziellen diesem Altersbereich angepassten Zahnpasta gereinigt werden. Die Zahnarztbesuche sollten mindestens halbjährlich oder eben nach Bedarf öfters stattfinden.
Rund 90 Prozent der Schulanfänger haben bereits schadhafte Zähne. Vor einigen Jahrzehnten waren es nur 10 Prozent! Hauptursachen dafür sind die zunehmend zuckerreiche Ernährung und die mangelhafte Pflege! Häufig unterschätzt wird die enorme Wichtigkeit der Milchzähne: immerhin müssen sie etwa zwölf Jahre lang gute Dienste leisten und das nicht nur als Kaufwerkzeuge: gesunde Milchzähne sind für das Sprechen von besonderer Bedeutung und beeinflussen die gesunde Entwicklung der bleibenden Zähne. Daher muß die Pflege der Milchzähne ernst genommen werden. Anfangs ist dies sicherlich die Aufgabe der Eltern, jedoch sollte das Kind so früh wie möglich spielerisch mit der eigenen, weichen Kinderzahnbürste sowie Kinderzahnpasta vertraut gemacht werden. Die Kinderzahnpaste ist auch mit Fluorid angereichert, um gegen Karies wirksam zu sein, enthält jedoch eine weitaus geringere Konzentration als „Erwachsenenzahnpasta“, da Fluorid im Falle des Verschluckens giftig ist (in hohen Dosen). Ein Wechsel auf die gegen Karies wirksamere „Erwachsenenzahnpasta“ sollte demnach erst erfolgen, wenn das Kind weiß, daß es die Zahnpasta nicht schlucken darf. Karies wird durch Bakterien verursacht, die sich von Zucker ernähren. Besonders wichtig ist deswegen die gründliche Reinigung nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Auch gezuckerte Tees oder Säfte können die Milchzähne in verhältnismäßig kurzer Zeit erheblich schädigen und haben deshalb nichts in den Trinkflaschen der Kinder verloren! (nur mit ungesüßtem Tee oder stillem Mineralwasser füllen!) Entscheidend für das Entstehen von Karies ist nicht die Menge, sondern die Häufigkeit des Süßigkeitenkonsums. Ein totales Verbot von Süßem führt unter Umständen nur zu heimlichem Naschen. Besser dem Kind einmal täglich eine größere Menge Süßigkeiten gestatten, anschließend dann aber gemeinsam Zähneputzen. Karies ist übrigens ansteckend! Schützen Sie Ihr Kind davor, indem Sie es vermeiden, Schnuller oder Löffel abzuschlecken.
Karies entsteht durch Säuren, die von Bakterien gebildet werden und die den Zahnschmelz angreifen. Die Produktion der Säuren erfolgt durch die Zersetzung von Zucker. Durch den Verzehr von Süßigkeiten, Säften, Limonaden etc. wird die Entwicklung von Karies gefördert; für gesunde Zähne sollten diese Lebensmittel also nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Die gründliche Reinigung der Zähne zweimal täglich ist unerlässlich, um Löchern vorzubeugen. Dabei kommt es auf die Richtige Putztechnik und die Dauer des Putzens an. Lassen Sie sich und den Kindern das richtige Putzen doch gleich beim Zahnarzt zeigen. Eine Zahnputzuhr hilft besonders Kindern, die Putzzeit einzuhalten. Eine altersgerechte Zahnpasta ist außerdem wichtig (eine erbsengroße Menge reicht); genauso wie eine altersgerechte Zahnbürste, mit der das Kind gut zurecht kommt. Putzen Sie immer gemeinsam mit den Kindern die Zähne, die Kinder brauchen die Eltern als Vorbild. Sobald das Kaugummikauen beherrscht wird, können zwischendurch Kinderzahnpflegekaugummis gekaut werden. Diese regen die Speichelproduktion an, und Bakterien und Säuren werden teilweise weggeschwemmt. Zusätzliche Zahnpflegemittel wie Zahnseide oder Mundspülung sollten erst im richtigen Alter, je nach Zahnpflegekompetenz des Kindes und ggf. nach Absprache mit dem Zahnarzt hinzukommen.