Veröffentlicht am 24.04.2012 09:56

Hohe Schulden, wenige Fragen

Gut besucht war die Bürgerversammlung am vergangenen Montag im Bürgerhaus-Festsaal. (Foto: ar)
Gut besucht war die Bürgerversammlung am vergangenen Montag im Bürgerhaus-Festsaal. (Foto: ar)
Gut besucht war die Bürgerversammlung am vergangenen Montag im Bürgerhaus-Festsaal. (Foto: ar)
Gut besucht war die Bürgerversammlung am vergangenen Montag im Bürgerhaus-Festsaal. (Foto: ar)
Gut besucht war die Bürgerversammlung am vergangenen Montag im Bürgerhaus-Festsaal. (Foto: ar)

Nahezu voll besetzt war der Karlsfelder Bürgerhaus-Festsaal anlässlich der von Bürgermeister Stefan Kolbe einberufenen Bürgerversammlung am Montag, 23. April. Knapp eine Stunde lang referierte der erste Bürgermeister über den Ist-Zustand der Gemeinde. Dabei wurden laufende Projekte aufgeführt und die Finanzsituation erläutert. Wie Stefan Kolbe erörterte, hat sich der Schuldenstand in 2012 auf knapp 7 Millionen Euro beträchtlich erhöht, so dass sich eine Pro-Kopf-Verschuldung von 376 Euro ergibt (2011 waren es 111 Euro). Investitionen im Bereich des Verkehrswesens, der Kindertagesstätten und des Sportparks seien aber trotz der prekären Finanzsituation unerlässlich.

In Bezug auf die Kindergartensituation seien in diesem Jahr mehr Anmeldungen eingegangen, als Plätze frei sind. In Abstimmung mit den Trägern aller Karlsfelder Kindertageseinrichtungen habe man eine Möglichkeit gefunden, zumindest den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und alle Kinder unterzubringen, die am 30. September 2012 drei Jahre alt sind. Grundsätzlich wolle man aber auch für die jüngeren Kinder Lösungen finden, erklärte Kolbe. Um eine bessere Planbarkeit zu gewährleisten, sollen künftig die Anmeldedaten zentral gesammelt werden und das Vergabeverfahren durch die Träger zu einem früheren Zeitpunkt statt finden.

Verkehr nimmt stetig zu

Kolbe gab anschließend einen kurzen Bericht über das Dachau AGIL-Projekt „Zwischen Dorf und Metropole“, das sich mit der Expansion der Landeshauptstadt und dem Umgang der umliegenden Gemeinden beschäftigt. Insbesondere das stetig wachsende Verkehrsaufkommen war dabei Thema:: „Die B 304 und die S-Bahn sind an der Grenze der Belastbarkeit. Die 2. Stammstrecke ist nötig, da wir sonst in Karlsfeld im Verkehr ersticken!“, so Kolbe.

Im weiteren Verlauf informierte der Bürgermeister die Zuhörer über die derzeit in Umsetzung oder Planung befindlichen Bebauungspläne, das neue Feuerwehrfahrzeug, die aufgestellten Grundwassermessstellen, die in der Homepage einsehbar sind, sowie die in der Gemeinde stattfindenden kostenlosen Energieberatungen. Auch die Bürgerstiftung Karlsfeld, die derzeit über einen Grundstock von 190.000 Euro verfügt, fand positive Erwähnung. Auf Unverständnis hingegen stieß bei Kolbe und seinen Gemeinderatskollegen der kürzlich aufgetretene Vandalismus im Bereich des Kindergartens an der Sesamstraße. Das völlig grundlose Absägen zweier Bäume bezeichnete er als „absolute Unverschämtheit“ und äußerte seine Hoffnung, durch Mithilfe der Bürger den Tätern auf die Spur zu kommen.

Kriminalitäts- und Unfallstatistik

Im Anschluss an Kolbes Rechenschaftsbericht gab Polizeioberrat Thomas Rauscher einen kurzen Überblick über Kriminalitäts- und Unfallstatistik in Karlsfeld. Wie auch in den vergangenen Jahren berichtete er, dass Karlsfeld im Landkreis-Durchschnitt durchweg positiv dasteht. Bis auf leichte Verschiebungen – ein geringes Ansteigen der Verkehrsunfälle und ein leichter Anstieg der Straftaten bei zugleich gestiegener Aufklärungsquote – gab es keine nennenswerten Entwicklungen im letzten Jahr.

Auch bei der anschließenden Aussprache mit den Bürgern herrschte diesmal ein erstaunlich ruhiger Ton. Der steigende Verkehr und die Auswirkung auf die Schadstoffbelastung der Luft, die Sauberkeit der Straßen und Bushaltestellen, das Verhalten der Radfahrer sowie die Parksituation an der verbreiterten Würmbrücke und der Umgang der Gemeinde mit Gewerbegrundstücken waren u.a. das Thema. Stefan Kolbe und Umwelberaterin Claudia Schreiner beantworteten nahezu alle Fragen und sagten in den übrigen Fällen zu, sich um Klärung zu bemühen und die Antwort anschließend nachzuliefern.

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