Veröffentlicht am 23.01.2012 09:52

Auf den Spuren der Reventlow

Die Naturfreunde Gruppe mit Kunsthistorikerin Angelika Dreyer am Kleinhesseloher See (Foto: privat)
Die Naturfreunde Gruppe mit Kunsthistorikerin Angelika Dreyer am Kleinhesseloher See (Foto: privat)
Die Naturfreunde Gruppe mit Kunsthistorikerin Angelika Dreyer am Kleinhesseloher See (Foto: privat)
Die Naturfreunde Gruppe mit Kunsthistorikerin Angelika Dreyer am Kleinhesseloher See (Foto: privat)
Die Naturfreunde Gruppe mit Kunsthistorikerin Angelika Dreyer am Kleinhesseloher See (Foto: privat)

Am Freitag, den 13. Januar luden die NaturFreunde Würmtal zu der Themenführung „Die Stationen der Gräfin zu Reventlow” nach Schwabing ein. Anlass dazu war die Ausstellung „Alles möchte ich immer” Franziska Gräfin zu Reventlow 1871-1918, die noch bis 12. Februar im Literaturhaus München zu sehen ist.

Die Kunsthistorikerin Angelika Dreyer vermittelte den sechzehn Teilnehmern dabei zunächst einen Eindruck von Schwabing um 1900. Der Stadtteil war damals noch ein Neubauviertel, in dem vor allem die weniger gut betuchten Leute wohnten. Wegen der günstigen Mietpreise zog es auch viele Künstler dorthin. Bei dem Spaziergang zu den Stationen zeichnete Dreyer das Leben und das Scheitern der „Gräfin” anschaulich nach.

Der Weg führte vorbei an dem Haus, in dem Oskar Panizza, ein Freund der Gräfin, gelebt hatte, über die Grundschule in der Haimhauser Straße, in die Reventlows „Bübchen” gehen sollte, bis zur Kirche St. Sylvester. Dort konnte anhand der Grabplatten das damalige Leben der kleinen Leute nachempfunden werden.

Weiter ging es zum Kleinhesseloher See. Dort wollte Franziska zu Reventlow, wie Dreyer zu erzählen wusste, ihre selbstbemalten Passionsgläser, die sie in Oberammergau nicht verkaufen konnte, versenken. In der Mandlstraße, am Wohnhaus von Albert Langen, dem Gründer des Simplicissimus, für den Franziska zu Reventlow französische Texte übersetzte, gab die Kunsthistorikerin eine kurze Einführung in das literarische Werk der Gräfin, die so gerne Malerin sein wollte.

Im Literaturhaus angekommen, berichtete Dreyer dann von der Gründung der ersten Münchner WG in der Kaulbachstraße, die Franziska zu Reventlow gemeinsam mit ihrem Geliebten Bohdan von Suchocki und Franz Hessel begründete. Zum Abschluss der Führung las Dreyer kurze Texte, die Marianne von Werefkin und Erich Mühsam einst über Franziska zu Reventlow verfassten, gemeinsam wurde dann mit Sekt auf das bemerkenswerte Leben der Gräfin angestoßen.

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