Um Unterstützung in mehreren Punkten hat die Augustiner Brauerei in einem Schreiben den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) gebeten. So soll zum einen das Betriebsgelände der seit Ende des 19. Jahrhunderts an der Landsberger Straße ansässigen Brauerei erweitert werden. Die Kapazität des Braubetriebes sei völlig ausgelastet, teilte Werner Mayer, Geschäftsleiter der „Augustiner-Bräu Wagner“ dem BA 8 mit. Vor allem auch, um den Qualitätsstandard halten zu können, sei ein Ausbau der bisherigen Herstellungskapazitäten unumgänglich. „Wir fühlen aber uns wohl an der Landsberger Straße und insbesondere im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe“, erklärte Mayer auf eine Nachfrage der Werbe-Spiegel-Redaktion. Deswegen wolle man den Standort nicht verlassen.
„Bei der geplanten Erweiterung handelt es sich auch nicht um eine quantitative Ausweitung des Geländes“, so Mayer. Stattdessen müssten einige Flächen im Betrieb umgeschrieben werden, um beispielsweise mehr Platz für Logistik und Produktion zu schaffen. „Wir sollten die Augustiner Brauerei bei ihrem Vorhaben unterstützen“, warb der BA-Vorsitzende Ludwig Wörner (SPD) auf der jüngsten Sitzung um eine positive Haltung des Gremiums. „Schließlich wollen wir eine Brauerei, die sich so vernünftig verhält, auch weiterhin in unserem Stadtteil halten.“
Neben der Möglichkeit zur Entwicklung des Betriebsgeländes wünscht sich Augustiner zum anderen aber auch noch eine zweite Hofausfahrt an der Landsberger Straße mit Querungsmöglichkeit über die Schienen der Straßenbahn. „Eigentlich müssen unsere LKW an der Landsberger Straße nach links fahren, um unser Logistikzentrum in Freiham zu erreichen“, erklärte Mayer. Dies sei aber bislang an der mittleren Hofausfahrt nicht durchführbar, da dort keine Querungsmöglichkeit über die Schienen der Straßenbahn bestünde. „Unsere Fahrzeuge und auch die unserer Lieferanten müssen deshalb nach rechts abbiegen, an der Hackerbrücke umständlich wenden und produzieren dadurch regelmäßig einen enormen Rückstau, weil die LKW an der engen Stelle kaum rumkommen“, so Mayer.
Bislang stelle sich jedoch noch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gegen Pläne von Augustiner. „Den von der MVG vorgeschlagenen Kompromiss der Überfahrt der Straßenbahn auf Höhe der mittleren Hofausfahrt und der gleichzeitigen Schließung der Überfahrt an der Hauptausfahrt müssen wir ablehnen, da dies unsere gesamte innerbetriebliche Verkehrssituation nicht entlasten würde“, so Mayer. Er könne sich dagegen eine dem übrigen Verkehrsfluss angepasste Ampelschaltung für die Ausfahrt vorstellen, um die Überfahrt für die LKW ermöglichen und so die bisherige Verkehrssituation, die sowohl für die LKW-Fahrer als auch für die im Stau stehenden Autofahrer unbefriedigend sei, langfristig verbessern zu können. „Wir würden natürlich auch alle notwendigen Kosten tragen“, so Mayer.