Veröffentlicht am 07.11.2011 15:42

Klare Töne

Isa Sanverdi (l.), der das Tonstudio im MKJZ betreut, ist begeistert darüber, wie gut die Kinder und Jugendlichen jetzt schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Sie haben mich schon fast eingeholt.” (Foto: SE)
Isa Sanverdi (l.), der das Tonstudio im MKJZ betreut, ist begeistert darüber, wie gut die Kinder und Jugendlichen jetzt schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Sie haben mich schon fast eingeholt.” (Foto: SE)
Isa Sanverdi (l.), der das Tonstudio im MKJZ betreut, ist begeistert darüber, wie gut die Kinder und Jugendlichen jetzt schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Sie haben mich schon fast eingeholt.” (Foto: SE)
Isa Sanverdi (l.), der das Tonstudio im MKJZ betreut, ist begeistert darüber, wie gut die Kinder und Jugendlichen jetzt schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Sie haben mich schon fast eingeholt.” (Foto: SE)
Isa Sanverdi (l.), der das Tonstudio im MKJZ betreut, ist begeistert darüber, wie gut die Kinder und Jugendlichen jetzt schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Sie haben mich schon fast eingeholt.” (Foto: SE)

Rund zwei Jahre ist es jetzt her, dass Komponist und Musikproduzent Martin Stock den Kindern und Jugendlichen des Multikulturellen Jugendzentrums (MJKZ) ein professionelles Ton- und Aufnahmestudio spendierte. So wurde aus dem vorherigen Bandraum im Keller unter tatkräftiger Mithilfe aller Kids und Freunde des MKJZ das neue musikalische Zentrum des Hauses. „Wir schauen immer, dass die Kinder und Jugendlichen sich bei uns aktiv beteiligen“, sagt Einrichtungsleiter Ismail Sahin. Auch deshalb haben beim Bau und bei der Gestaltung des Tonstudios alle zusammen geholfen: Es wurde Laminat verlegt, eine Aufnahmekabine mit Mikrofon und Glasscheibe, wie man sie auch aus professionellen Studios kennt, aufgestellt sowie der Raum in einem fröhlichen Grün gestrichen.

Komponieren, texten, feilen

Seither werden im MKJZ-Tonstudio, das mit Keyboard, Mischpult und modernster digitaler Audiobearbeitungssoftware professionell ausgestattet ist, an vier Abenden in der Woche Melodien komponiert, an Texten gefeilt und Aufnahmen erstellt – überwiegend Deutsch-Rap. „Wenn die Kids zum Musik machen hierher kommen, dann wollen sie auch unbedingt etwas produzieren und nicht einfach nur abhängen“, lobt Projektleiter Isa Sanverdi die Motivation der jungen Musiker.

Obwohl insgesamt rund 13 Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren im MKJZ-Tonstudio regelmäßig mitwirken, wird meist nur in Gruppen mit bis zu drei Personen gearbeitet. „So ist es einfacher, die verschiedenen Ideen unter einen Hut zu bringen und es geht besser voran“, erklärt Sanverdi. Dementsprechend gibt es für jede Woche auch eine Art Arbeitsplan, in dem festgelegt ist, was mit welcher Gruppe geübt werden soll oder welche Aufnahmen zu machen sind.

Die Ideen für die Musikstücke und Kompositionen kommen dabei wiederum von den Kindern und Jugendlichen selbst. So erzählt zum Beispiel jemand davon, dass er gerade frisch verliebt ist und ein Stück dazu machen möchte. In der Gruppe werden dann zunächst entsprechende Melodien erarbeitet. „Bevor es an das eigentliche Texten geht, erstellen wir oft erst eine Mindmap und kombinieren versuchsweise verschiedene Wörter miteinander “, erzählt Sanverdi, der immer wieder erstaunt darüber, aber auch stolz darauf ist, wie geschickt die jungen Künstler inzwischen schon mit den Instrumenten und der Software umgehen können. „Was das angeht, haben die Kids mich jetzt fast schon eingeholt.“

Sich kreativ einbringen

Besonders wichtig ist für Projektleiter Sanverdi, dass die Kinder und Jugendlichen mit einer gewissen Disziplin und einer durchdachten Arbeitsweise an die Produktion der Musik herangehen. Aber natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz und die Kinder und Jugendlichen sollen bei der Musik vor allem die Gelegenheit haben, sich selbst kreativ einzubringen. „Für uns ist es gerade auch als Jugendzentrum wichtig, dass die Kids auch über die Grenzen der künstlerischen Freiheit Bescheid wissen, vor allem was bestimmte Ausdrücke oder einen gewissen Sprachstil angeht“, meint Sahin. „Da achten wir sehr darauf.“

Für alle Beteiligten steht fest, dass der richtig große Augenblick der MKJZ-Musik erst noch bevor steht: „Bis zum Ende des Jahres wollen wir eine erste Sammlung von MKJZ-Sounds veröffentlichen“, erzählt Sahin. „Eine komplette CD wird dann wahrscheinlich im März erscheinen“, schätzt Sanverdi. Mit der ersten eigenen Scheibe haben die jungen MKJZ-Musiker – noch mehr als bisher – dann etwas, worauf sie so richtig stolz sein können.

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