„Die Ausführungen sind durchaus einleuchtend“, erklärt die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), Heike Kainz (CSU), zu den Vorschlägen des Kreisverwaltungsreferats (KVR) bezüglich der Verkehrssituation im Bereich der Bauschingerstraße. Vor kurzem fand hierzu ein Ortstermin mit der Polizeiinspektion 44 und Vertretern von MAN statt. Gemeinsam wollte man die im besagten Bereich auftretenden Verkehrsprobleme diskutieren und nach möglichen Lösungen suchen.
Verkehrsprobleme in der Bauschingerstraße und der Umgebung von MAN gibt es schon länger. Hierzu gab es auch immer wieder Bürgerbeschwerden in den Sitzungen des BA 23. Die Situation, erklärt das KVR, bestehe bereits seit dem Bau der LKW-Spur beziehungsweise seit der Umgestaltung des Gesamtbereiches vor einigen Jahren. Besonders schlimm ist es zu den Stoßzeiten, wobei insbesondere der morgendliche Arbeitsbeginn mit der Anfahrt der LKW kollidiere.
Die von MAN favorisierte Zebrastreifenlösung scheidet nach KVR-Angaben aus rechtlichen Gründen aus, da ein Zebrastreifen nach den Richtlinien nur zulässig ist, wenn nur ein Fahrstreifen pro Richtung überquert werden muss. Eine Ampel sei zwar durchaus sinnvoll, „hätte aber auf regulärem Weg wegen der Vielzahl der Wünsche und der geringen Zahl der zur verwirklichenden Anlagen kaum Aussicht auf Erfolg“, so das KVR.
Das große Problem liege in der baulichen Gestaltung des Bereiches, da eine Verschmälerung des Straßenbereichs für einen Zebrastreifen dazu führen würde, dass die extra geschaffene LKW-Spur entfiele, „was katastrophale Auswirkungen auf die Abwicklung des LKW-Verkehrs insgesamt hätte und zu erheblichen Staus führen würde“, heißt es von Seiten des KVR. „Selbst bei Einbau einer Insel müsste eine Mindestspurbreite für die LKW-Spur sowie die beiden Richtungsfahrspuren von wohl mindestens je drei Metern zugrundegelegt werden; hinzu käme eine Inselbreite von mindestens 2,5 Metern. Dieser Bereich dürfte nicht zur Verfügung stehen.“
Die LKW-Anfahrt soll zwar auf lange Sicht zur Dachauer Straße verlegt werden. Mit einer solchen Regelung sei allerdings nicht vor Ende 2012 beziehungsweise Mitte 2013 zu rechnen. Deshalb müsse weiterhin nach Sofortmaßnahmen gesucht werden. Die angesprochenen Maßnahmen – Insel, Zebrastreifen und Ampel – seien jedoch alle kurzfristig nicht realisierbar, sagt das KVR.
Das KVR wird deshalb nun das Baureferat um Prüfung bitten, ob gegebenenfalls als Übergangsmaßnahme der Einbau einer mobilen oder provisorischen Insel Höhe Einmündung Gerberau denkbar ist. Des Weiteren werde das entlang der Westseite der Bauschingerstraße bestehende zeitlich befristete Halteverbot in ein unbefristetes absolutes Halteverbot umgewandelt. Zudem wird MAN an der LKW-Ausfahrt vom Werksgelände in die Bauschingerstraße ein Tempo-30-Zonen-Schild anbringen, um die Aufmerksamkeit der Kraftfahrer zu erhöhen. Im Zuge dessen wird das KVR nach eigenen Angaben „das verblasste Tempo-30-Schild am Südende der Bebauung austauschen und auf der linken Straßenseite ein Wiederholungszeichen anbringen lassen.“
Zudem wird das KVR die Branddirektion um Prüfung bitten, ob im Bereich der Gerberau ein Halteverbot mit Zusatz „Feuerwehrzufahrt“ einseitig oder beidseitig notwendig beziehungsweise sinnvoll ist. Soweit ein einseitiges Halteverbot für die Feuerwehr ausreiche, könne die andere Straßenseite zumindest mit absolutem Haltverbot ohne Zusatz beschildert werden, dies entspreche auch dem Wunsch des Eigentümers MAN, teilt das KVR weiter mit. So könne auch die Sicherheit des Fußgängerverkehrs, der sich durch die Gerberau bewegt, gewährleistet werden. Außerdem streben MAN eine zusätzliche Absperrung durch Pfosten an, die nur für die Feuerwehr und MAN selbst zu öffnen sind. Hierzu müsse aber vorab mit dem Baureferat geklärt werden, ob dies rechtlich möglich ist.
„Die Situation ist momentan im Hinblick auf die Verkehrsproblematik nicht optimal“, sagt Kainz. „Aber ich erwarte, dass man hier durch die neue Wohnbebauung und die Parkgarage andere Lösungsmöglichkeiten bekommen wird.“ Sobald die LKW-Spur wegfällt, soll nach KVR-Angaben die Idee einer Insel oder eines Zebrastreifens sowohl im Bereich auf Höhe Gerberau als auch in Höhe des geplanten Parkhauses im südlichen Bereich der Bauschingerstraße aufgegriffen werden.