Keine Gesundheitsgefährdung | Wochenanzeiger

„Eine Gesundheitsgefährdung geht vom Weyl-Gelände nicht mehr aus“, bekräftigte Renate Zöllner vom Referat für Gesundheit und Umwelt. Die Biologin arbeitet bereits seit 1987 bei der Stadt am „Weyl-Problem“ und ist mit der Sanierungsproblematik bestens vertraut.

Die Weyl-Geschichte begann bereits im Jahre 1873. Damals errichtete Julius Rütgers die „Teerproduktenfabrik Pasing“. 1984 stellte sie die Produktion verschiedener Teerprodukte ein. Zurück blieb hochgradig schadstoffbelastetes Erdreich bis zu einer Tiefe von sieben Metern. Insgesamt fielen dabei über 100.000 Tonnen kontaminiertes Material zum Abtransport an.

Mittlerweile geht keine Gesundheitsgefährdung mehr vom Gelände aus. „Die Königsgarten GmbH hat vor allem deswegen den Zuschlag zum Kauf bekommen, weil sie das größte Know-how in Sachen Schadstoff belasteten Bodens nachweisen konnte“, so Zöllner, „und wir sind sehr froh über das hohe Engagement.“

Bauleiter Wolfgang Amann erklärte die Reinigung des Geländes: „Wir haben noch einmal 15.000 Tonnen belasteten Boden abgetragen. Jeder LKW wurde dabei mit einer Spezialfolie überzogen.“ Eine Einhausung der unmittelbaren Baugrube hätte während der vergangenen Baumonate verhindert, dass allzu viele Belastungen durch die Luft flögen.

Am 15. November ist der letzte LKW-Transport geplant. „Dann beginnt eine andere Zeitrechnung auf dem Weyl-Gelände.“ Inzwischen ist das gesamte Gelände mit dicken Bohrpfahlwänden begrenzt worden. Alle Reststoffe könnten somit nicht in tiefe Schichten gelangen. „Acht Jahre lang werden wir die tiefsten Schichten spülen, auch wenn die neuen Gebäude längst hier stehen werden. Das ist Teil der Vereinbarung mit der Stadt“, so Amann.

„Alles, was möglich war, wurde gemacht“, freute sich auch Zöllner. „Übrigens müssen die umliegenden Wohngebiete keine Angst vor Belastungen im Trinkwasser haben. Messungen haben ergeben, dass sich die teerhaltigen Stoffe in der Natur abbauen, wenn die Quelle versiegt ist.“ Trotzdem führt die Stadt regelmäßig Messungen durch. „Die Ergebnisse machen wir öffentlich, zum Beispiel auch unter www.sanierung-weylgelaende.de .“