Veröffentlicht am 11.08.2011 16:04

Es ist auf jeden Fall schwer

Mit leeren Händen stünden junge Polizisten häufig da, wenn sie in München eine Wohnung suchen, erklärt  Werner Brandl, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München a.D.. Als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei war er in Personalgremien tätig und kennt daher die schwierige Situation vieler junger Kollegen. (Foto: BK)
Mit leeren Händen stünden junge Polizisten häufig da, wenn sie in München eine Wohnung suchen, erklärt Werner Brandl, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München a.D.. Als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei war er in Personalgremien tätig und kennt daher die schwierige Situation vieler junger Kollegen. (Foto: BK)
Mit leeren Händen stünden junge Polizisten häufig da, wenn sie in München eine Wohnung suchen, erklärt Werner Brandl, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München a.D.. Als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei war er in Personalgremien tätig und kennt daher die schwierige Situation vieler junger Kollegen. (Foto: BK)
Mit leeren Händen stünden junge Polizisten häufig da, wenn sie in München eine Wohnung suchen, erklärt Werner Brandl, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München a.D.. Als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei war er in Personalgremien tätig und kennt daher die schwierige Situation vieler junger Kollegen. (Foto: BK)
Mit leeren Händen stünden junge Polizisten häufig da, wenn sie in München eine Wohnung suchen, erklärt Werner Brandl, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München a.D.. Als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei war er in Personalgremien tätig und kennt daher die schwierige Situation vieler junger Kollegen. (Foto: BK)

„Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung“, so wurde es in Artikel 106 der Bayerischen Verfassung festgeschrieben. Dass der Wohnungsmarkt in München diesem Anspruch nicht immer gerecht werden kann, bemerken im Besonderen die „Zugereisten“, die häufig sehr lange nach einer „angemessenen“ Unterkunft suchen müssen. Im Fall junger Polizisten wird der Mangel an günstigen Wohnungen in München besonders brisant, unterliegen sie doch der „Residenzpflicht“. Die „Residenzpflicht“ besagt, dass die Beamten am Dienstort, beziehungsweise im MVV-Bereich, wohnen müssen, so dass sie jederzeit einsatzfähig sind. Und eben dies stelle für junge Polizisten und Polizistinnen, die nach ihrer Ausbildung meist der Pflichtversetzung unterliegen, häufig ein Problem dar, wie Werner Brandl, ehemals erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium München und als Mitglied der Gewerkschaft der Polizei in Personalgremien tätig, zu berichten weiß: „Wenn ein junger Kollege gleich nach der Ausbildung, mehr oder weniger freiwillig nach München kommt, dann ist das auf jeden Fall schwer.“ Der schlechte Münchner Wohnungsmarkt, hohe Mieten sowie die mangelnden Ortskenntnisse, der jungen Polizisten, die nach München versetzt werden, erschweren da die Wohnungssuche enorm.

Damals wie heute

Nur mit Glück kann man als Polizist eine vom Freistaat Bayern finanzierte Dienstwohnung bekommen, denn: „Staatsbedienstetenwohnungen gibt es zwar, aber die sind natürlich viel zu wenig“ , so Brandl. Zudem hätten im Besonderen die jungen, noch ledigen Polizisten Schwierigkeiten, eine Staatsbedienstetenwohnung zu bekommen, da diese oft für Familien vorgesehen seien und daher in der Regel nicht an Einzelpersonen oder Wohngemeinschaften vergeben werden. Früher seien, so berichtet Brandl, wenigstens noch Wohnungen mit Preisbindung vom Wohnungsamt vergeben worden. Doch auch schon in den neunziger Jahren reichten all diese Bemühungen nicht aus, um den Wohnungsbedarf dauerhaft zu verbessern. „An der grundsätzlichen Situation hat sich nichts geändert“, meint Brandl. Denn damals wie heute suchen Polizisten bezahlbare Wohnungen in München. Ende der neunziger Jahre gab es sogar spektakuläre Wohnungsaktionen am Münchner Marienplatz, um auf das Problem aufmerksam zu machen. So berichtet Brandl von einem früheren Kollegen, einem „Heimfahrer“, der im Schäferkarren übernachtete, während er am Dienstort präsent sein musste. Die Gewerkschaft der Polizei startete daraufhin eine Aktion, und lief mit dem Schäferkarren zum Münchner Rathaus. „Wir müssen an der Miete sparen, bald wohnen wir im Schäferkarren“, lautete da der Spruch, der bis heute Gültigkeit zeigt.

Die Gewerkschaft der Polizei setze sich ständig dafür ein, um auf die Wohnungsnot der Polizisten hinzuweisen. Eine mögliche Lösung für das Problem sieht Brandl unter anderem in der Stärkung des Genossenschaftswesens. Denn auch eine Genossenschaftswohnung beziehen zu können, ist heutzutage ein seltener Ausnahmefall geworden.

Gefühl von Sicherheit

Aber auch Vermieter seien hiermit aufgerufen, ihre Wohnungen an junge Polizisten und Polizistinnen zu vermieten. Denn zahlreiche Vorteile weiß Brandl aufzuzählen, die den jungen Polizisten zu einem guten Mieter machen. So seien Mietausfälle nicht zu befürchten, ebenso wie der Polizist von Berufswegen ja bereits einen gesetzestreuen und rechtschaffenen Bürger darstelle. Auch habe die Hausgemeinschaft Vorteile davon, einen Polizisten im Hause zu wissen, schließlich habe dieser das „Hinschauen“ gelernt. „Es vermittelt auch ein Gefühl von Sicherheit, wenn man weiß, die Polizei ist in der Nähe“, erklärt Brandl.

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