Veröffentlicht am 08.08.2011 10:51

Gnadenfrist für Kastanienwiese

Die Kastanienbäume an der Alten Allee/Ecke Gustav-Meyrink-Straße sollen einer Kinderkrippe weichen. Doch davor drängt der BA auf ein Baumgutachten, um die Vitalität der Bäume zu prüfen und vielleicht den einen oder anderen Baum zu schützen. (Foto: US)
Die Kastanienbäume an der Alten Allee/Ecke Gustav-Meyrink-Straße sollen einer Kinderkrippe weichen. Doch davor drängt der BA auf ein Baumgutachten, um die Vitalität der Bäume zu prüfen und vielleicht den einen oder anderen Baum zu schützen. (Foto: US)
Die Kastanienbäume an der Alten Allee/Ecke Gustav-Meyrink-Straße sollen einer Kinderkrippe weichen. Doch davor drängt der BA auf ein Baumgutachten, um die Vitalität der Bäume zu prüfen und vielleicht den einen oder anderen Baum zu schützen. (Foto: US)
Die Kastanienbäume an der Alten Allee/Ecke Gustav-Meyrink-Straße sollen einer Kinderkrippe weichen. Doch davor drängt der BA auf ein Baumgutachten, um die Vitalität der Bäume zu prüfen und vielleicht den einen oder anderen Baum zu schützen. (Foto: US)
Die Kastanienbäume an der Alten Allee/Ecke Gustav-Meyrink-Straße sollen einer Kinderkrippe weichen. Doch davor drängt der BA auf ein Baumgutachten, um die Vitalität der Bäume zu prüfen und vielleicht den einen oder anderen Baum zu schützen. (Foto: US)

Es bleibt dabei: Der Bezirksausschuss unterstützt den Neubau einer Kinderkrippe auf der Eckwiese an der Alte Alle und Gustav-Meyrink-Straße. Auf der Gesamtfläche von 25 mal 50 Metern sollen in ein oder zwei Jahren 36 Kleinkinder betreut werden. Für den Neubau wird die Fläche gerodet, die alten Kastanienbäume kommen weg. „Ein Irrsinn“, erregt sich Dirk Hooff, unmittelbarer Anwohner.

Der Platz bilde eine Torfunktion zur Kolonie I. „So ist es in den alten Plänen ersichtlich. Der Platz ist städtebaulich gesehen das Pendant zum Platz an der Himmelfahrtskirche“, meint der Architekt, der selbst bei der Lokalbaukommission vorstellig war. Unter seiner Regie läuft die Unterschriftenliste zum Erhalt der Bäume.

Die Stadt allerdings nimmt das Grundstück als Teil ihrer „ausbauoffensive Kindertagesstätten“, mit der sie den Rechtsanspruch auf einen Kinderkrippenplatz ab 2013 möglichst unbürokratisch lösen will und dafür in allen Stadtbezirken freie städtische Flächen auf Eignung prüft.

Viele Widersprüche

In der näheren Umgebung seien keine anderen Flächen frei, heißt es in der Erklärung der Landeshauptstadt. Das gegenüberliegende Grundstück in der Alten Allee/Lützowstraße soll für eine Grünfläche freigehalten werden. In der unmittelbaren Nachbarschaft ruft dies nur Kopfschütteln hervor. Hooff dazu: „Das ist alles kompletter Unsinn. Die Kastanien sind alt und hoch und bieten ein perfektes Pendant zur Bebauung. Die Grünfläche haben wir doch schon.“

Der Platz an der Gustav-Meyrink-Straße sei zudem viel zu klein. Mit der Gebäudegrenze kurz nach der Grundstücksgrenze bleibe kein Platz zum Spielen außerhalb des Hauses.

Das Unverständnis wächst auch im Sprengel der nahen Oselschule. Das dort geplante Kinderhaus in der Oselstraße 34 für 24 Krippen-, 25 Kindergarten- und 50 Hortkinder kommt seit zwei Jahren nicht über die Planungsphase hinaus, soll aber noch in diesem Jahr im Stadtrat behandelt werden, wie Stadtrat und BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD) erklärte.

Baumgutachten als letzter Rettungsanker

Nun beschloss der BA mehrheitlich in seiner jüngsten Sitzung, die Gesundheit der Kastanienbäume zu prüfen. „Es sind wirklich eindrucksvolle Bäume“, argumentierte Romanus Scholz (Grüne). „Mir ist klar, dass eine Bebauung an dieser Stelle schwer vermittelbar ist.“ Mit einem Gesundheitscheck sollte die Vitalität der Bäume untersucht werden.

Möglicherweise ergebe sich durch das Gutachten der Erhalt zumindest einiger Bäume, so Michael Dörfler (CSU). „Oder aber die Fällung wird zwingend, weil die Bäume nicht mehr gesund sind.“ Die Interessenslage von Pro und Contra der Krippe werde immer schwierig sein, gab Müller zu bedenken. „Dieses Gebiet hat einfach einen schlechten Versorgungsgrad, was die Kinderbetreuung anbelangt. Da sollte man den Baumschutz nicht vornan stellen.”

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