Seit 1. Juli 2010 ist die 46-jährige Brigitte Meier Sozialreferentin der Stadt München. Mit ihrem Studium der Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität sowie der Sozialarbeit und Sozialpädagogik an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München bringt Meier eine Menge fundiertes Grundwissen zum Thema „Soziales Leben und Gerechtigkeit“ mit.
Ihr gehe es um die Gestaltung einer solidarischen Stadtgesellschaft, sagt Meier über ihre Tätigkeit. Es solle das friedliche Zusammenleben, Chancengerechtigkeit sowie soziale Teilhabe sichern. „Ein großes Anliegen ist mir dabei, dass das Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialreferates geprägt ist von Achtung, Empathie und Wertschätzung gegenüber den Münchner Bürgerinnen und Bürgern.“
Diese Ziele möchte Meier auch auf höchster Stadtebene durchsetzen. Denn für 2014 ist sie eine von vier möglichen SPD-OB-Kandidaten, noch dazu die einzige Frau unter den Anwärtern.
„Die Frage: Wie schaffen wir es, unseren wirtschaftlichen Erfolg sozial gut zu bewältigen? ist eine riesengroße Herausforderung“, erklärte sie am Wochenende in der Pasinger Fabrik ihren Hautantrieb zur OB-Kandidatur. München sei die Stadt mit der größten Migrationsrate, und trotzdem gehöre sie zu den sichersten und lebenswertesten Großstädten Deutschlands, „und darüber hinaus im europäischen Vergleich.“
Das solle natürlich auch in Zukunft so bleiben. Den europäischen Vergleich nutzte Meier dazu, die Stärkung des großen Ballungsgebiets München zu fordern. Das Umland („bis Mühldorf“) in die Pflicht nehmen, Wohnungsmarkt und Nahverkehr in die weiteren Regionen ausbauen – „das müssen wir im Auge behalten, sonst können wir nicht als Wirtschaftsregion München im internationalen Vergleich bestehen.“
Strategisches Denken sei dazu gefordert, so Meier, „mit der Mein-Kirchturm-Politik muss Schluss sein.“ Doch nicht nur die Münchner Umlandpolitik will Meier umkrempeln. „Ich stehe für den sozialdemokratischen Ansatz von hoher Lebensqualität für alle“, meinte sie. Dazu gehöre das ganze breite Spektrum aktueller Politik, wie Ganztagesschulen betreiben, Bürger teilhaben lassen, den Wohnungsmarkt sozialverträglich gestalten, die Ungerechtigkeiten von Hartz IV auffangen und Armut bekämpfen.
Doch damit nicht genug. Auch innerhalb der Stadtverwaltung will sich Meier als OB einiges vornehmen. „Wir haben ein Haltungsproblem“, sagte sie über die Behörden und den Umgang mit Bürgern. „Viele Beamten schauen nach Zuständigkeiten und sehen nicht, was der Mensch vor ihnen braucht. Das muss sich ändern. Im Mittelpunkt soll der Mensch stehen.“
Nun heißt es für Meier, ihr vollgepacktes und couragiertes Programm weiter zu verfeinern, damit sie – falls sie die Kandidatin der SPD wird – die Wähler 2014 überzeugen kann. In der Pasinger Fabrik bekam sie zumindest schon mal viel Beifall.