Nicht für Alexander Dörfler. Als er seinen Realschulabschluss hatte, wusste er nicht sofort, welchen Beruf er wählen wollte. „Ich war unschlüssig, was ich machen soll. Aber weil ich immer auf meinen kleinen Cousin und meine Cousine aufpassen musste, haben dann alle gesagt, warum nicht Erzieher.“ Daraufhin bewarb sich Alexander bei verschiedenen Institutionen und entschied sich, im Hort, in der Droste-Hülshoff-Straße, einen Probetag zu arbeiten. Hier bekam er die Bestätigung dafür, dass die Arbeit mit Kindern ihm nicht nur Spaß macht, sondern ihm auch liegt. Das Team des Droste-Hortes freute sich über männlichen Zuwachs und nahm Alexander mit offenen Armen auf.
Die Ausbildung zum Erzieher dauert insgesamt fünf Jahre, wobei man bereits nach zwei Jahren gelernter Kinderpfleger ist. Den langen Ausbildungsweg scheut Alexander allerdings ebenso wenig, wie ihn die Aussicht auf ein kleines Gehalt, das er als Erzieher beziehen wird, von seinem Berufswunsch abhält. „Die Arbeit mit Kindern macht mir generell viel Spaß. Da kann man auch auf ein wenig Geld verzichten, um das zu machen, was einem gefällt“, erklärt der Achtzehnjährige. Sein Aufgabengebiet im Hort beschreibt er da als sehr abwechslungsreich, wobei die Betreuung der sechs- bis zehnjährigen Kinder im Vordergrund steht. Viele kleine und große Erfolgserlebnisse hat Alexander während seines ersten Ausbildungsjahres hier schon erlebet. Sei es, dass die Kinder ihm ihre Probleme anvertrauen, sich im Kicken verbessert haben, oder sich über das Wiedersehen nach den Ferien freuen. „Wenn einen die Kinder nach dem Urlaub anspringen und fragen wie es war, das ist dann schon sehr, sehr schön“, so Alexander. Erzieher – ein typischer Frauenberuf? Alexander meint dazu: „Es gibt wenige Männer in dem Beruf. Aber zudem bin ich ja auch der Jüngste hier im Team. Das heißt, ich hab´ noch einen anderen Bezug zu den Kindern.“ Für ihn ist es ganz normal, den Beruf zu lernen, wenngleich von insgesamt 16 Klassenkameraden, lediglich drei weitere Männer mit ihm in der Berufsschule sind. Alexander findet, die Überzahl der Mädchen, „kann schon auch nerven“ und daher plädiert er dafür: „Auf jeden Fall sollten mehr Männer den Beruf machen.“