Der Integrationskindergarten in der Eversbuschstraße 156 hat vor kurzem sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. „Zu unserem Jubiläum wollten wir auf jeden Fall ein kleines Fest veranstalten“, sagt die Leiterin der Einrichtung, Stefanie Denk. Eingeladen waren auch ehemalige Kinder mit ihren Eltern sowie die Mitarbeiter aus den anderen Häusern des Vereins für Heilpädagogische Aufgaben e.V., der Träger des Integrationskindergarten ist.
„Hier in Allach betreuen wir Kinder im Alter von zweieinhalb Jahren bis zum Schuleintritt“, erzählt Denk. Insgesamt stehen 30 Plätze zur Verfügung, davon sind insgesamt neun sogenannte Integrationsplätze. Eröffnet wurde die Einrichtung 1991 mit dem Ziel, behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern den Besuch einer sozialen Einrichtung zu ermöglichen, ohne weite Wege in Sondereinrichtungen auf sich nehmen zu müssen und von den in der Gesellschaft als „normal“ angesehen Kinder separiert zu werden. „So sehen die Kinder, dass es auch noch etwas anderes gibt“, sagt die Kindergartenleiterin. Durch das tägliche gemeinsame Miteinander leben und erleben alle Kinder, dass es kein „normal“ oder „allgemeingültig“ gibt, sondern dass jeder Mensch in seiner Individualität angenommen und gefördert wird. So wird von Anfang an die gleichberechtigte Teilnahme an der Gesellschaft ermöglicht. „Die Kinder gehen völlig ungezwungen und unvoreingenommen miteinander um. Da gibt es untereinander überhaupt keine Unterschiede“, betont Denk.
„Wir haben eine sehr hohe Nachfrage was die Integrationsplätze betrifft“, erklärt die Leiterin der Einrichtung. Dies sei ein Problem, dass die ganze Stadt betrifft, „denn insgesamt gibt viel zu wenige Integrationskindergärten in München.“ In zwei Gruppen werden jeweils zehn bis elf sogenannte Regelkinder, also Kinder, die in jedem anderen Kindergarten betreut werden können, sowie zirka vier bis fünf Integrationskinder auf der Basis des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes und der gesetzlichen Grundlage des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes gemeinsam gebildet, erzogen und betreut. „Grundsätzlich nehmen wir alle Kinder auf, die eine Behinderung haben“, sagt Denk. Momentan liege der Schwerpunkt allerdings auf Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, zum Beispiel im sprachlichen Bereich, und Verhaltensauffälligkeiten. „Es ist immer sehr wichtig, dass auch im Elternhaus mitgearbeitet wird“, so die Leiterin des Integrationskindergartens.
Der Verein für heilpädagogische Aufgaben e.V. wurde 1975 von Fachkräften und engagierten Freunden der heilpädagogischen Arbeit gegründet. Er ist Träger von insgesamt drei heilpädagogischen Tagesstätten in München, die sich in Laim, Milbertshofen und eben in Allach befinden, sowie Träger des Integrationskindergartens, der in dem ehemals als Bauernhof und Gaststätte genutzten Gebäudes in der Eversbuschstraße 156 untergebracht ist.
Obwohl der Kindergarten in den vergangenen 20 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebte, soll auch in Zukunft in kleineren Gruppen von jeweils maximal 15 Kindern die bewährte Integrationspädagogik weitergeführt werden. Das integrationspädagogische Konzept hat sich seit 20 Jahren im Integrationskindergarten Allach bewährt, was auch den Trägerverein mit Stolz erfüllt. Für September hat der Integrationskindergarten in der Eversbuschstraße noch Plätze frei. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 818963841 oder im Internet: www.hpa-muenchen.de .