Zum jüngsten der regelmäßig stattfindenden Stammtische des Kulturforums West war die Münchner Lifeguide-Plattform für nachhaltiges Leben eingeladen. „Wir holen oft Leute zu uns mit interessanten, zukunftsweisenden Ideen oder welche, die sich auf besondere Wiese engagieren“, erklärt Gudrun Koppers-Weck vom Kulturforum. Dabei sei nicht nur viel Wissenswertes zu erfahren, „eigentlich hat man mit anderen gesellschaftlich engagierten Gruppen viele Gemeinsamkeiten.“
Ähnlich auch die Verbindung zum lifeguide. „Wir sind unter www.lifeguide-muenchen.de im Netz und bündeln Themen zur nachhaltigen Lebensweise“, erläutert Christine Kellerer, Vorstand des Lifeguides. Ziel sei ein Portal zu bieten mit viel, viel Hintergrundwissen und praktischen Tipps, wie Nachhaltigkeit im Münchner Alltag funktionieren kann. „Das heißt, wir sammeln Adressen und machen auf interessante Ideen oder Veranstaltungen aufmerksam.“
Besondere Vorsicht lässt Lifeguide in der Frage walten, wer sich mit der Nachhaltigkeitsseite verlinken darf, „denn wir wollen keinesfalls Werbe-, sondern unbedingt ein Bildungsinstrument sein.“ Auch in andere Städte habe man dieses Konzept bereits verkaufen können.
Entstanden ist der Lifeguide 2002 aus der Bürgerstiftung. Vorstandsmitglied der Stiftung, Barbara Wolter, verdeutlicht dessen Werdegang: „Wir sind ein Produkt der Agenda 21. Und zwar haben wir uns vor zehn Jahren gefragt, was ist nachhaltiger Lebensstil und schaffen wir es als Zusammenschluss von 21 Haushalten, wirklich nachhaltig zu leben?“
Mittlerweile ist die Bürgerstiftung in der Stadt etabliert und verfügt über ein ganz ordentliches Standing, wenn es um Projektförderung, Preisverleihungen in Schulen für Nachhaltigkeitsthemen und ähnliches geht. Auf ihrem Konto sind solche Vorhaben verbucht, wie „urbane Gärten“ oder „nachhaltige Geldanlagen“. „Die Bürgerstiftung ist für alle da. Sie arbeitet von Bürgern für Bürger.“ Gespendet werden könne Zeit, Ideen oder Geld, das wiederum den nachhaltigen Projekten zugute kommt. Ein besonders hochgeschätzter Teil sei die Nachwuchsförderung, deswegen halte die Bürgerstiftung vor allem Ohren und Augen für Schulprojekte offen.
Schon vor Jahren, nämlich zur BUGA 2005 konnten Kulturforum und Bürgerstiftung gemeinsame Aktionen verbuchen. Damals förderten beide Gremien das Kunstprojekt „Solarturm an der Würm“ von Marlies Poss. Die zweite gemeinsame Arbeit war der musikalische Förderunterricht für Klassen mit Asyl- und Migrantenkindern.
„Unsere Ansichten sind sehr verwandt“, bestätigt Koppers-Weck. „Im Grunde genommen ist eine große Breite der Gesellschaft unterwegs in eine neue, nachhaltige Lebensgestaltung. Viele überdenken ihren Lebensstil“, ergänzt Wolter. „Sei es im Bereich Baubiologie, gesunde Ernährungsweise, das so genannte Green-Buying, Engagement für Natur und Umwelt und ganz viele mehr.“
Die drei Foren, Bürgerstiftung, Lifeguide und Kulturforum West wollen sich in der nahen Zukunft nicht aus den Augen verlieren und gemeinsam durchführbare Aktionen prüfen. „Zumindest möchten wir ein starkes Netzwerk im Münchner Westen bilden“, so Koppers-Weck, „in dem Nachhaltigkeit, Jugendförderung und kulturelle Bildung im Vordergrund steht.“