„Ich habe einen sehr nützlichen Beruf”, findet Guranda Haberstroh, „für andere und auch für mich.“ Die 28-jährige Georgierin ist seit sechs Jahren Pflegerin im Altenheim Planegg. Sie kam als Praktikantin im Freiwilligen Sozialen Jahr und schloss direkt anschließend eine dreijährige Pflegeausbildung an. „Irgendwas Soziales zu machen – das schwebte mir schon immer vor. Die Arbeit in der Altenpflege ist genau das Richtige.“
Die Belastungen des Berufs sind für sie natürlich spürbar: „Mehr als das körperlich Anstrengende wiegt eigentlich das Emotionale. Aber ich habe ja mein Privates und konnte mich bisher immer gut abgrenzen.“ Auch sie selber profitiere von der Arbeit in der Altenpflege. „Ich tue Gutes und das fühlt sich eben gut an. Ich bewirke etwas und helfe anderen.“
Auch Kollegin Angela Pohle-Mühlenberg (44) stimmt dem zu: „Ich arbeite gern in der Altenpflege.“ Ihr lägen die Älteren einfach am Herzen, deswegen habe die gelernte Krippenerzieherin lange um eine Umschulung gekämpft. „Wir haben jede Menge Hilfsmittel für die körperliche Entlastung. Heben, Waschen, Transportieren – das alles ist heutzutage kein Problem mehr.“
Viel schwieriger ist es, die emotionale Belastung wegzustecken. „Manche Pflegesituationen gehen sehr nahe, vielleicht weil der ältere Mensch an die eigenen Eltern erinnert oder auch wenn Todesfälle vorkommen.“ Man lerne mit der Zeit, damit umzugehen. „Zum Glück haben wir die Möglichkeit für Supervision im Heim, entweder mit der Heimleitung oder aber mit Seelsorgern. Ohne Supervision würden wir uns sicher allein gelassen fühlen.“