Die Münchner Wohnbaugenossenschaften leisten mit ihren günstigen Mieten und familiengerechten Wohnungen einen großen Beitrag dafür, dass die teure Stadt München bezahlbar für Paare mit Kindern, für Senioren und Menschen mit geringem Einkommen bleibt. Eine der ältesten und gemessen an ihrem sozialen Engagement erfolgreichsten Baugenossenschaften ist in Pasing zu Hause: die Baugenossenschaft Arbeiterheim Pasing eG. mit Sitz in der Josef-Retzer-Straße.
Am 6. Mai feiert sie ihren 100sten Geburtstag. „Das sind 100 Jahre enorme solidarische Leistungen der Mitglieder in zum Teil sehr schwierigen Zeiten“, würdigt Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Strauß. Verständnis und Toleranz, gemeinsame Pflege des Gemeinschaftseigentums, aber auch Engagement für den Zusammenhalt untereinander und gegenseitige Rücksichtsnahme seinen die Grundpfeiler, auf denen solch eine langjährige Baugenossenschaft fuße.
„Andererseits bedeutet die Mitgliedschaft bei uns Wohnen mit vielen Vorteilen, nämlich die Flexibilität einer Mietwohnung mit sehr günstigen sieben Euro pro Quadratmeter verbunden mit der Sicherheit einer Eigentumswohnung. Diese ideale Kombination war vor 100 Jahren unschlagbar und ist es heute natürlich immer noch.“
Für jeweils drei Turnusjahre wird der dreiköpfige ehrenamtliche Vorstand gewählt. Einer der drei amtierenden Vorstände ist Hans Weber. „Wir haben eine strikte Aufgabentrennung. Doch sind wir gleichrangig in unseren Entscheidungen und Beschlüssen“, sagt er. Da gehe es vor allem um Instandhaltung und Renovierung, um die Aufnahme neuer Mitglieder oder um Finanz- und Steuerfragen.
„Wir sind dem Status nach eine kleine Vermietungsgesellschaft mit partieller Steuerpflicht. Als Rechtsgrundlage sind daher viele Besonderheiten zu beachten“, so Weber, der sich vorwiegend um die Finanzseite kümmert. Klein, weil weniger als 50 Arbeitnehmer beschäftigt werden. Die partielle Steuerpflicht hingegen ist auf das Eigentum an Gewerbeeinheiten begründet.
Denn neben den 300 Wohnungen nennt die Baugenossenschaft noch vier Gewerbeeinheiten ihr eigen. „Eine Baugenossenschaft dieser Größe prägt entscheidend die städtebauliche und soziale Entwicklung ihrer Umgebung“, lobt Oberbürgermeister Christan Ude in seinem Grußwort und dankt den Mitgliedern und Verantwortlichen für ihren nachhaltigen Beitrag zur sozialgerechten Wohnraumversorgung.