„Es war die beste Klasse, die wir uns wünschen konnten, so offen und neugierig und diskutierfreudig waren diese Kinder“, schwärmt Irene Schuster vom Malteser Ambulanten Hospizdienst Würmtal und Gilching. Eine Woche lang war sie und ihr Team von fünf ehrenamtlichen Hospizhelfern in der Planegger 3a zum Projekt „Hospiz macht Schule“. Für dieses bundesweit bereits 2005 entwickelte Projekt haben sich Schuster und ein Dutzend ehrenamtliche Hospizhelfer extra ausbilden lassen.
„Wir könnten gut zwei Teams zusammenstellen, um an die Schulen zu gehen“, so Schuster. Schließlich sei die Öffentlichkeitsarbeit, „das Rüberbringen unserer Arbeit und die Wichtigkeit der Sterbebegleitung schon immer ein großes Anliegen von uns.“ Viele Leute schreckten zurück, wenn sie das Wort „Hospiz“ hörten. „Da tut Aufklärung Not, denn wir wollen den Schwerkranken Ängste nehmen, zuhören, für sie da sein. Hoffnung gibt es schließlich immer bis zuletzt.“
Krankheit, Tod, Trauer, Trösten – das sind auf den ersten Blick ganz schwierige Themen für Kinder. Nicht alle Eltern seien von Anfang an begeistert von solch einer Woche gewesen, erinnert sich Schulleiterin Gabriele Reindl. Doch die Klassenlehrerin Anja Ott habe in vielen Gesprächen und mit unglaublichen Aufwand die Projektwoche vorbereitet.
Ott gab den Dank an die zum Projektabschluss anwesenden Eltern weiter: „Danke für Ihr Vertrauen. Es ist ganz besonders wichtig, dass wir uns Zeit nehmen im Schulalltag, um über Gefühle zu sprechen und nicht immer nur über Leistungen.“
Die Kinder dagegen zeigten keine Berührungsängste, wie Schuster bestätigt, und fanden die Woche sehr gut. Den Eltern zeigten sie ihre weißen und schwarzen Wolken mit schönen und schlechten Gefühlen drauf, präsentierten ihre Bilder über ihre Vorstellungen vom Himmel und erzählten ausführlich von den Bastelarbeiten, Spielen und Ritualen der Woche.
So viel Spaß die Arbeit mit den Kindern auch gemacht habe, „unsere Hauptverantwortung liegt in der Betreuung von Schwerstkranken“, wie Schuster betont. „40 Helfer haben wir in Gilching-Würmtal. Doch wir sind immer auf Verstärkung in unserem Team angewiesen.“
Alle zwei Jahre startet der Malteser Hilfsdienst eine kostenlose neunmonatige Ausbildung mit je wöchentlichen Treffen zum Hospiz-Helfer. Jetzt im März beginnt eine neue Ausbildungsrunde. „Besondere Voraussetzungen brauchen die angehenden Hospizhelfer nicht“, erklärte Schuster. „Der eigene Beruf ist eigentlich irrelevant. Aber standfest sollten die Leute sein und dem Leben zugewandt. Ohne Herzenswärme ist die Aufgabe nicht zu bewältigen.“