Veröffentlicht am 24.01.2011 11:07

„Vorher war es besser”

Ilse Völk leitet den Bereich Soziales im Sozialbürgerhaus. (Foto: BK)
Ilse Völk leitet den Bereich Soziales im Sozialbürgerhaus. (Foto: BK)
Ilse Völk leitet den Bereich Soziales im Sozialbürgerhaus. (Foto: BK)
Ilse Völk leitet den Bereich Soziales im Sozialbürgerhaus. (Foto: BK)
Ilse Völk leitet den Bereich Soziales im Sozialbürgerhaus. (Foto: BK)

Zu Beginn der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses in Laim (BA 25) stellten Ilse Völk und Gaby Prölß das Sozialbürgerhaus und seine Aufgabenbereiche vor und resümierten über eigene Projektarbeit sowie die soziale Entwicklung in den Stadtbezirken Laim und Schwanthalerhöhe. Neben der Auszahlung von Arbeitslosen- und Wohngeld kümmert sich das Sozialbürgerhaus seit zehn Jahren um soziale Belange in den Stadtvierteln.

Ilse Völk, Leiterin im Bereich Soziales, erläuterte: „Laim zeigt eine kontinuierliche Steigerung der Armutsgrenze.” Während Laim vor vier Jahren noch in der Statistik des Armutsberichts Rang 20 von den 25 Stadtvierteln Münchens belegt hatte, ist nach den aktuellsten Zahlen (Statistik von 2008) Rang 9 erreicht. Dabei ist beispielsweise die Zahl der Mitbürger mit Anspruch auf Wohngeld in Laim, gemessen am städtischen Durchschnitt, „eklatant gestiegen”, erklärte sie.

Ebenso sei in den Bezirken Laim und Schwanthalerhöhe ein „steigender Bedarf an Erziehungshilfe” festzustellen und dies, obwohl die Zahl der Kinder sinke. Im Besonderen viele Alleinerziehende sind zunehmend auf die Unterstützung durch das Sozialbürgerhaus angewiesen. So liegt die Schwanthalerhöhe auf Platz 1 der Bezirke mit der höchsten Zahl Alleinerziehender, Laim belegt Platz 9 in der Rangliste. Insgesamt gebe es, laut Ilse Völk, für die Arbeit der Sozialbürgerhäuser eine sehr gute Rückmeldung von den Bürgern. Von den Bewohnern in Laim und der Schwanthalerhöhe gut angenommen wurde auch das „Modell frühe Hilfe”. Hierbei wird belasteten Familien präventive Hilfe in Form von Hausbesuchen und intensiver Betreuung durch Fachkräfte wie Kinderkrankenschwestern und Sozialpädagogen angeboten. „Einer Studie der Uni Ulm zufolge zählt das Projekt als Erfolgsmodell”, berichtete Gaby Prölß. Das gemeinsame Konzept vom Gesundheitsreferat und dem Sozialreferat der Stadt München wird durch den Kinderschutzbund getragen und betreut gegenwärtig etwa 70 Kinder im Alter zwischen 0 bis 3 Jahren in den Bezirken Laim und Schwanthalerhöhe.

Interne Umstrukturierung

Als jüngste interne Entwicklung der Sozialbürgerhäuser nannte Ilse Völk die neuen Organisationsstrukturen. Aufgrund von Personalmangel, vor allem in anderen Bezirken, sei eine Zusammenlegung verschiedener Fachbereiche notwendig geworden. „Fachstellen erbringen jetzt die Leistung für mehrere Regionen.” So ist nun die Fachstelle für Hilfe bei Unterhaltsforderungen im Sozialbürgerhaus Sendling untergebracht, die Kindertagesbörse ins Pasinger Sozialbürgerhaus verlagert. „Ich finde es kompliziert und undurchsichtig für den Bürger. Aus Sicht des Bürgers ist es schwer zu durchschauen, wo was jetzt ist. Also vorher war es besser”, meinte Völk. Zwar bekommen die Bürger alle notwendigen Informationen im Sozialbürgerhaus in der Dillwächterstraße, müssen aber zur Erledigung ihrer Anliegen eventuell in das Sozialbürgerhaus eines anderen Stadtteils fahren.

Infothek Dillwächterstraße

Von der CSU wurde in der BA Sitzung der Antrag gestellt, die Infothek im Sozialbürgerhaus in der Dillwächterstraße umzugestalten, um datenschutzrechtliche Vorgaben zu beachten. Tatsächlich sind bereits Änderungen angesetzt, um die Eingangssituation zu verändern, „damit die Bürger nicht gleich alle Infos am Eingang sagen müssen”, sagte Ilse Völk. Seit Januar 2011 wurde zusätzlich das Jobcenter ins Sozialbürgerhaus integriert, so dass mehr Anträge und Fragen im Eingangsbereich zu klären sind. Daher stehen nun auch bauliche Maßnahmen an, um mehr Diskretion zu ermöglichen und Wartezeiten zu vermeiden. Am Mittwoch, 19. Januar, fand ein Besichtigungstermin des Baureferats München statt, auf den aufbauend nun Pläne für die Umgestaltung des Foyers erarbeitet werden. „Doch noch liegt nichts Konkretes vor. Als vorübergehende Lösung habe ich den Wachdienst dazu angeleitet, dass immer nur eine Person an die Infothek vorgeht”, erklärte Ilse Völk. Zudem könne man temporär auch Trennwände aufstellen, um so die Eingangssituation zu entzerren.

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