Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) setzt sich für eine Verkehrsberuhigung im Paul-Ehrlich-Weg ein, nachdem die vorhandende 30 km/h-Beschränkung im Bereich zwischen der Müllerstadelstraße und dem Bauschweg vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) aufgehoben wurde. In diesem Bereich gilt nun eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Anwohner klagten in der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments darüber, dass sowohl im Paul-Ehrlich-Weg als auch in der Goteboldstraße die Geschwindigkeitsbeschränkungen in beiden Straßen heraufgesetzt wurden. „Es hat sich schon kein Autofahrer an Tempo 30 gehalten. 50 fährt auch niemand“, so eine Anwohnerin. Sie schlug vor, die Fahrzeuge durch eine verkehrsberuhigende Zone zu bremsen. „Das wäre doch durchaus sinnvoll“, betonte sie.
Das öffentlich angelegte Freizeitgelände im Paul-Ehrlich-Weg mit Spazierwegen führe notwendigerweise dazu, dass Fußgänger, Kinder, Reiter und Hundebesitzer die Straße überqueren müssen, erklärte ein anderer Anrainer der Straße. „Zudem ist an dieser Stelle eine Straßenkuppe, die von den jetzt mit mindestens 70 km/h daher rasenden Lkw aus dem Kieswerk in der Nähe überhaupt nicht eingesehen werden kann“, erklärt er weiter. Kürzlich sei an dieser Stelle erst eine Katze von einem Lastwagen überfahren worden. Zudem berge ein direkt an der Straße angelegter, gut besuchter Bolzplatz weitere Gefahren für die dort spielenden Kinder und Jugendlichen.
Gleiches gelte für den Übergang über die Goteboldstraße in der Verlängerung des Freizeitgeländes. „Bei Tempolimit 50 km/h wird an beiden neuralgischen Punkten jeweils mindestens 70 km/h, wenn nicht mehr, gefahren“, klagt der Bürger weiter. Eine auf beiden Straßen schon erfolgreiche und bewährte Einschränkung der Geschwindigkeit sei nun durch Realitätsfremdheit der zuständigen Stellen zerstört worden. „Auf Unfälle mit Personen und Sachschaden braucht man mit Sicherheit nicht lange warten, sollte das ursprüngliche Tempolimit nicht wieder hergestellt werden.“ Der rege Lkw-Verkehr in diesem Bereich sei tatsächlich ein Problem, betont auch Heike Kainz (CSU). „Die Geschwindigkeit wird in der Regel um mindestens 20 km/h überschritten“, so die Vorsitzende des BA 23.
Nach Angaben des KVR wurde die Geschwindigkeitsbeschränkung im Paul-Ehrlich-Weg im Interesse der Sicherheit der Radfahrer angeordnet. Aufgrund der Fertigstellung des Radweges sei in diesem Straßenabschnitt nicht mehr mit Radverkehr zu rechnen, so dass keine rechtliche Grundlage für die Beschränkung der Geschwindigkeit mehr vorliegt. Und Gerhard Hohenwarter von der Polizeiinspektion Moosach (PI 41) erklärte: „30 km/h als Einzelmaßnahme ist aufgrund des Baus der Radwege weggefallen.“ Letztendlich sei dies eine Entscheidung des Baureferats, „die müssen prüfen, ob da etwas gemacht werden kann, zum Beispiel mit Hilfe einer Verkehrsinsel oder einer Engstelle.“ Durch den Autobahndamm sei der Personenverkehr an dieser Stelle hoch. Deshalb könne man sich durchaus überlegen, „ob punktuell an diesem Abschnitt eine Einzelmaßnahme zur Verkehrsberuhigung eingeführt werden könnte“, erklärt Hohenwarter.
„Die Anliegen der Bürger sind vollkommen nachvollziehbar und sollten unterstützt werden“, sagte SPD-Fraktionssprecher Fritz Schneller. Der BA 23 hat das Ganze an das Kreisverwaltungsreferat (KVR) weitergeleitet und bittet um Prüfung.