Äußerst zufrieden zeigten sich die Mitglieder des Vereins Aubinger Archiv e.V. vor kurzem bei ihrer Jahreshauptversammlung, denn die Vorstandschaft wurde einstimmig und ohne Gegenkandidaten für zwei weitere Jahre wiedergewählt: So bestätigten die Mitglieder Anton Fürst als Vorsitzenden sowie Martina Krämer und Peter Malter als seine Stellvertreter. Sibylle-Julie Katzlinger bleibt die Schriftführerin, Angela Günter hat wieder das Kassenamt unter sich und Karolina Nieder sowie Marie-Luise Knipfer sind weiterhin die Revisorinnen.
In seinem Rechenschaftsbericht sprach der Vorsitzende Anton Fürst von einem „arbeitsintensiven und ereignisreichen Jahr 2010“ für den Verein. Allein die Präsentation und der Verkauf des vom Aubinger Archiv herausgegebenen Buches „Aubinger Häuser“ von Josef Feneberg Anfang April übertraf alle Erwartungen. Von den 300 Büchern waren bis November bereits alle verkauft. „Leider konnte der Autor Josef Feneberg seinen Erfolg selbst nicht mehr miterleben“, bedauerte Fürst, „doch über die Druckfahne, die wir ihm noch zeigen konnten, hat er sich sehr gefreut.“
Im Jahresablauf folgte im April eine Künstlerausstellung mit Werken des Aubinger Künstlers Georg Müller-Mettnau anlässlich der „Schwarzen Wochen“ und in den darauf folgenden Wochen wurden örtliche Vereine, Organisationen und Gruppierungen mit Fotos und Schriftstücken aus dem Stadtbezirk für Ausstellungen oder Präsentationen unterstützt, bis schließlich Anfang September die sehr aufwändige zweite Ausstellung im Festjahr 2010 folgte, die vom Aubinger Archiv unter dem Titel „Vom Dorf bis zum Stadtbezirk“ zusammengestellt und präsentiert wurde.
Mit dieser bestens besuchten und erfolgreichen Ausstellung höre die Arbeit beim Aubinger Archiv jedoch nicht auf, so Fürst: Die Dokumentation der Ausstellung stehe bis Jahresende an, außerdem werde natürlich weiter an der Dokumentation der Aubinger Zeitgeschichte im Dritten Reich gearbeitet. Weitere Ausstellungen, wie beispielweise „Die Chemische Fabrik unter Dr. Moritz Bloch“, könne sich die Vorstandschaft vorstellen. Ob all die Zukunftspläne umgesetzt werden können, ist für das Aubinger Archiv auch eine Frage der Unterstützung aus den eigenen Reihen. Hier werden dringend Helferinnen und Helfer gesucht, die dem Verein bei den unterschiedlich anfallenden Archivarbeiten unter die Arme greifen möchten.
„Es könnten sich Gruppen bilden, die beispielsweise die Dokumente aus den überlassenen Nachlässen sichten. Wenn jemand technisch versierter ist, könnte er Fotos einscannen oder Bildbearbeitungen vornehmen“, schwebt dem Vorsitzenden vor. „Wichtig wäre es daneben, Helfer zu finden, die sich unsere vielen Fotos ansehen und vielleicht die eine oder andere Person darauf erkennen, damit wir die Namen festhalten können. Wichtig wäre es auch, unsere Bilder zu katalogisieren“, überlegte Fürst weiter. Von der wichtigen Zu- bis hin zur Computerarbeit, es wäre für jeden etwas dabei.
Peter Malter äußerte in der Versammlung noch einen Wunsch: Er will mehr junge Mitglieder aus dem Stadtbezirk für die Aubinger Archivarbeit gewinnen, „denn schließlich werden wir alle nicht jünger.“ Bei einem Tag der offenen Tür stellt das Aubinger Archiv am Samstag, 15. Januar, ab 13 Uhr in seinen Räumen in Puchheim (Benzstr. 9) die vielfältige Vereinsarbeit vor. Interessierte können sich einfach nur umsehen, die Archivarbeit hinterfragen und auch ihre Mithilfe anbieten. „Der Winter ist noch lang“, bemerkte Fürst, „und vielleicht sucht der eine oder andere für ein paar Stunden im Monat eine neue Herausforderung.“ Allein sein wird er dabei auf keinen Fall, denn es gibt immer viel zu tun im Aubinger Archiv.