Statt dem von der Stadt derzeit geplanten Kompro-B-Haus wollen die Laimer Bürger auf dem Bauernmarkt-Grundstück neben den Agnes-Bernauer-Arkaden lieber eine Kindertagesstätte verwirklicht sehen. „Ich habe nichts gegen die Menschen, die dort einziehen sollen, oder gegen das Kompro-B-Haus generell, aber ich finde, dass es in Laim viel zu wenig Kinderbetreuungsplätze gibt“, erklärte eine Bürgerin auf der jüngsten Bürgerversammlung. Es sei insgesamt sinnvoller, das Gelände für den Betrieb eines ein- bis zweigruppigen Horts zu nutzen.
Die Vorteile lägen auf der Hand: „Die Kinder können beispielsweise das Schulgrundstück der direkt anliegenden Grund- und Hauptschule an der Fürstenrieder Straße mitbenutzen“, so die Bürgerin. Die Mehrheit der anwesenden Laimer Bürger sah das genauso und stimmte ihrem Antrag zu. Es handle sich hier um eine schwierige Abwägung für das Sozialreferat, wiegelte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD), Leiterin der Versammlung, ab. „Auf der einen Seite sollen unsere Kinder natürlich optimal betreut werden. Auf der anderen Seite dürfen wir auch hilfsbedürftige und sozial schwache Münchner mit ihren Problemen nicht im Regen stehen lassen“, erklärte sie. „Sie müssen bitte akzeptieren, dass hier ein Kompro-B-Haus entstehen wird.“
Bei so genannten Kompro-B-Bauten handelt es sich um kleinere Wohnanlagen mit bis zu 25 Wohneinheiten, die von der Stadt zum Beispiel kinderreichen Familien und arbeitslosen Mitbürgern zur Verfügung gestellt werden, die auf dem teuren Wohnungsmarkt kein Zuhause mehr finden können. Für den Bau des Kompro-B-Hauses muss der Bauernmarkt, der jeden Freitag auf dem Gelände stattfindet, weichen. Er wird vermutlich auf dem Laimer Anger eine neue Heimat finden.